Presse und Aktuelles
Architekturpreis 200315.11.03, PressemitteilungZum sechsten Mal wird heute der Architekturpreis Berlin verliehen. Auslober dieses im dreijährigen Turnus ausgetragenen Wettbewerbes ist der Förderverein Architekturpreis Berlin, unterstützt durch den Bund Deutscher Architekten Landesverband Berlin (BDA). Der Preis, der unter der Schirmherrschaft des Senators für Stadtentwicklung steht, soll der Förderung der Baukultur in unserer Stadt dienen.Mit dem Architekturpreis Berlin werden Gebäude ausgezeichnet, die zwischen Mai 2000 und November 2003 im Land Berlin errichtet wurden. Senatsbaudirektor Dr. Hans Stimmann, der am heutigen Abend die Architekturpreise verleiht, gab auf der heute um 12:00 Uhr im Bärensaal des Stadthauses stattfindenden Pressekonferenz die Preisträger bekannt. Dr. Hans Stimmann: Der im Drei Jahres Rhythmus vergebene Berliner Architekturpreis hat sich weit über die Grenzen unserer Stadt etabliert. Der Preis dokumentiert nicht nur die vielfältige Bautätigkeit in Berlin. Vor allem hat er dazu beigetragen, die aktuellen Debatten in der Stadt über Fragen der Architektur nicht auf Fachkreise zu beschränken, sondern das Interesse an der Baukultur in die breite Öffentlichkeit zu bringen. Die architektonische Vielfalt und die differenzierte Stadtstruktur Berlins bieten unterschiedlichste Ausgangspositionen, die es fortzusetzen und weiter zu entwickeln gilt. Bauen in Berlin kann nur in der Auseinandersetzung mit dem baulichen Erbe und der historisch gewachsenen Topografie erfolgen. Im Dialog zwischen wiederhergestelltem Stadtgrundriss und innovativer Architektur entsteht so nach und nach das neue Berlin als moderne Interpretation der traditionellen europäischen Stadt. So hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auch in diesem Jahr wieder die Schirmherrschaft übernommen und unterstützt den Architekturpreis des BDA auch finanziell, denn Wettbewerbe und die damit verbundenen Auszeichnungen sind allemal gut geeignet, die Qualität des Bauens zu steigern und die Baukultur in Berlin zu fördern. Das Preisgericht setzt sich traditionell überwiegend aus auswärtigen Architekten zusammen, um bewusst den Blick von außen auf die Architektur dieser Stadt einfließen zu lassen. In diesem Jahr waren die Mitglieder des Preisgerichtes:
- Nathalie de Vries Architektin aus den Niederlanden(Vorsitzende des Preisgerichts)
- Annette Gigon Architektin aus der Schweiz
- Prof. Stephan Craig Hochschullehrer aus Karlsruhe
- Prof. Rainer Ernst Rektor an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee
- Prof. Dr. Werner Oechslin Hochschullehrer für Architekturgeschichte in der Schweiz
- Stellvertretender Preisrichter war der Journalist Volker Wieprecht aus Berlin.
Diese Jury hatte aus den eingereichten Arbeiten jene auszuwählen, die sowohl künstlerisch wertvoll als auch exemplarisch für das Baugeschehen in dieser Stadt sein sollten. Mit dem Architekturpreis Berlin 2003 ausgezeichnet werden gleichermaßen der Architekt und der Bauherr. Den 1. Preis erhalten dieses Jahr das Außenministerium der Niederlande sowie kein geringerer als der international anerkannte Architekt Rem Koolhaas für die Niederländische Botschaft in Berlin Mitte. Die Auszeichnung werden am Abend der Niederländische Botschafter in Berlin, Seine Exzellenz Nicolaas van Dam und Rem Koolhaas persönlich entgegennehmen. Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt: Das Gebäude vermittelt dem Besucher eine Komplexität der räumlichen Organisation, die nicht verwirrend sondern entschlüsselbar ist. Diese Komplexität der räumlichen Organisation spiegelt die aktuellen kulturellen Herausforderungen unserer Zeit wider. Gleichzeitig eröffnet das Gebäude eine vielfältige sinnliche Wahrnehmung. Mit der Vielschichtigkeit ist dieses Gebäude auch als eine architektonische Botschaft wahrzunehmen. Hans Stimmann: Rem Koolhaas und dem Office for Metropolitan Architecture (OMA) ist es gelungen, auf dem historischen Stadtgrundriss ein sehr eigenständiges und offenes Gebäude zu errichten, das höchste Aufmerksamkeit verdient. Ich freue mich, dass in dieser prominenten Lage zwischen Spree und Stadthaus ein architektonisches Highlight entstanden ist und gratuliere den Niederlanden im Namen des Berliner Senats ganz herzlich. Darüber hinaus werden 7 Auszeichnungen an folgende Architekten vergeben:
- Augustin und Frank/ Berlin für das Institut für Physik der Humboldt-Universität in Adlershof
- Giorgio Grassi/Italien für das Bürogebäude Köthener Straße 2/3 in Kreuzberg
- Deadline/Berlin für ein Dachgeschoss in der Hessischen Straße in Berlin-Mitte
- Kahlfeldt Architekten/Berlin für das ehemalige Bewag-Umspannwerk in der Leibnizstraße in Charlottenburg
- Eckert, Negwer, Suselbeek/Berlin für das Oberstufenzentrum für Farbtechnik in Steglitz
- Büttner, Neumann, Braun/Berlin für die Katholische Kirche St. Canisius in Charlottenburg
- Diener & Diener/Basel für die Schweizer Botschaft im Regierungsviertel
Insgesamt kann festgestellt werden, dass durchaus unterschiedliche Bauwerkstypen und Architektursprachen durch die international besetzte Jury in diesem Jahr ausgezeichnet werden. Eine Ausstellung zum Architekturpreis 2003 zeigt die eingereichten Objekte. Sie ist vom 18. November bis 31. Dezember 2003 im stilwerk Berlin (1. Etage, Kantstraße 17, 10623 Berlin) montags bis freitags von 10.00 bis 20.00 Uhr, sonnabends von 10.00 bis 18.00 Uhr sowie sonntags von 14.00 bis 18.00 Uhr zu besichtigen. Weitere Informationen:
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