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Presse und AktuellesArchäologen finden Keller des Ermeler-Hauses12.03.13, Pressemitteilung In Berlins Mitte haben Archäologen Keller und Fundamente berühmter Berliner Häuser gefunden unter anderen des Ermeler-Hauses und des Warenhauses Hertzog. Seit Frühjahr 2012 finden unter Aufsicht des Landesdenkmalamtes Berlin in der Breiten Straße archäologische Ausgrabungen statt. Anlass ist die geplante Neubebauung der ehemaligen Hauptstraße der Stadt Cölln. Die Breite Straße ist die älteste Straße Cöllns und weist Siedlungsspuren bis zum Ende des 12. Jahrhunderts auf. Im 16. bis 18. Jahrhundert entstanden in der Straße zahlreiche repräsentative Gebäude, die vorwiegend von Adligen und Staatsbeamten bewohnt waren. Das ehemalige Ermeler-Haus in der Breiten Straße 11 zählte zu den schönsten Rokokogebäuden der Stadt (1760 bis 1764 von P. F. Damm errichtet). Nach dem Krieg wurde das nur leicht beschädigte Haus vom Stadtarchiv und der Ratsbibliothek genutzt. Die Keller dienten u. a. zur Lagerung von herrenloser Kunst aus zerstörten Häusern und Gärten. Einige Steinplastiken und Bauspolien kamen bei der Ausgrabung zu Tage. In den 1960er Jahren wurde das Ermeler-Haus an das Märkische Ufer 10 versetzt und bildet heute Teil des Museumsufers. Ebenfalls von Bedeutung sind die erhaltenen Kellermauern des Grundstücks Breite Straße 15. Hier baute Rudolph Hertzog bis 1914 Berlins größtes Kauf- und Versandhaus auf. In den Kellern haben sich interessante Relikte des Heizungssystems oder der Aufzüge erhalten und Kleinfunde verschiedenster Art geben ein Bild vom Warenangebot des Kaufhauses zur Zeit des zweiten Weltkrieges wieder. Die frei gelegten Baubefunde - Reste von mittelalterlichen Holzkellern oder ein Feldsteinbrunnen - reichen teilweise bis ins Spätmittelalter zurück. Um Grabungen geht es auch in dem neuen Jahrbuch Archäologie in Berlin und Brandenburg 2011. Goldmünzen aus Konstantinopel, Ravenna und Rom in der Uckermark, silberne Münzen des 18. Jahrhunderts bei Cottbus zwei Schatzfunde stehen im Mittelpunkt des neuen Jahrbuchs. Die Publikation stellt in gewohnter Weise die wichtigsten Grabungen eines Jahres in der Region Berlin-Brandenburg vor. Von wissenschaftlichem Interesse sind dabei keineswegs nur die spektakulären Schätze, sondern auch der Oberschenkelknochen eines eiszeitlichen Riesenhirsches aus dem Tagebau Jänschwalde oder die Spuren der Fluchttunnel unter dem Grenzstreifen bei Berlin. Vorgestellt wird der Einsatz moderner Vermessungs- und Untersuchungsmethoden, archäobotanische und -zoologische Forschungen oder so spezielle Fachrichtungen wie die Experimental- und Montanarchäologie. Die Stadt Berlin ist mit vier Grabungsstätten vertreten. Das Areal der Schlossfreiheit erfuhr unter Friedrich dem Großen seine erste Bebauung. Bei der Ausgrabung konnten Reste eines Kellerkomplexes geborgen werden. Auf dem im Jahr 1729 aufgegebenen Friedhof des 1641 abgebrannten Gertraudenspitals wurden Bestattungen freigelegt und geborgen. Die Holzkonstruktionen der Särge befinden sich in einem bemerkenswert gut erhaltenen Zustand. Die darin geborgenen Knochenfunde liefern wichtige anthropologische Erkenntnisse, weitere Funde verweisen auf das zu der damaligen Zeit ausgeübte Handwerk. Weitere Grabungen fanden auf dem Großen Jüdenhof in Berlin-Mitte statt sowie auf dem Friedhof des Waisen- und ehemaligen Arbeitshauses Rummelsburg in Berlin-Lichtenberg. Archäologie in Berlin und Brandenburg 2011 Herausgeber: Archäologische Gesellschaft in Berlin und Brandenburg e. V. in Zusammenarbeit mit dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum und dem Landesdenkmalamt Berlin 170 Seiten mit 176 Abbildungen Format 21,2 x 28,5 cm In Kommission beim Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2012 ISBN 978-3-8062-2778-9 Euro 26,50 Erhältlich im Buchhandel oder direkt beim Verlag: www.theiss.de PressearchivPressestelle
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