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Presse und AktuellesInformationspavillon der Gedenkstätte Berliner Mauer nimmt Gestalt an: Richtfest an der Bernauer Straße16.07.09, Pressemitteilung Pressemitteilung: Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei Kulturelle Angelegenheiten Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien Nach dem ersten Spatenstich im November 2008 wurde heute Richtfest für den Neubau des Informationspavillons an der Bernauer Straße gefeiert. Mit dabei waren Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel, Ministerialdirektorin beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten in der Senatskanzlei und Stiftungsratsvorsitzenden der Stiftung Berliner Mauer, Andrè Schmitz. Regula Lüscher: "Der Neubau des Informationspavillons ist der Auftakt für das Open-Air-Gedenk-Ensemble Berliner Mauer entlang der Bernauer Straße. Seit Jahren erfahren das Dokumentationszentrum in der Bernauer Straße 111, die Versöhnungskapelle und die Gedenkstätte einen kontinuierlichen Anstieg der Besucherzahlen, der sich nach Prognosen auch zukünftig fortsetzen wird. Das überwältigende Interesse an der Berliner Mauer und ihrer Geschichte wird mit dem Info-Pavillon eine angemessene Anlaufstelle bekommen." André Schmitz: "Schon jetzt ist die Gedenkstätte Berliner Mauer die mit Abstand meistbesuchte Gedenkstätte zur jüngsten deutschen Vergangenheit. Der neue Infopavillon wird die Stiftung in die Lage versetzen, der explodierenden Nachfrage nach Führungen, Seminaren und Auskünften noch besser Herr zu werden, die Besucherbetreuung noch effizienter zu gestalten. Mit seinem großzügigen Empfangsbereich und dem deutlich vergrößerten Buchladen im Erdgeschoss wird er der ideale Anlaufpunkt für alle Besucherinnen und Besucher werden, die zur Bernauer Straße kommen. Und das werden immer mehr. Dafür sprechen nicht nur die aktuellen Besucherzahlen. Das zeigt auch die nicht zuletzt durch unsere Gedenkstättenplanung beschleunigte stadträumliche Aufwertung des gesamten Umfelds in der Rosenthaler Vorstadt und Umgebung." Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel: "Mit dem Richtfest ist ein großer Schritt vorwärts auf dem Weg zum Ausbau des Gedenkareals Bernauer Straße getan. Der Bund stellt gemeinsam mit dem Land Berlin die notwendige Infrastruktur für die Besucher der Gedenkstätte zur Verfügung. Gerade im 20. Jubiläumsjahr der Friedlichen Revolution wird deutlich wie sehr die Aufklärung über SED-Diktatur und den Unrechtsstaat DDR notwendig sind. Verharmlosungstendenzen können nicht besser widerlegt werden als mit historischen Fakten. So starben im tiefengestaffelten Mauersperrsystem - meist durch Kugeln der Grenzsoldaten - allein in Berlin mindestens 128 Flüchtlinge. Dass dies nicht in Vergessenheit gerät oder etwa die Menschenrechtsverletzungen relativiert werden ist Aufgabe der Gedenkstätte." Der Informationspavillon wird der zentrale Wegweiser zu allen Elementen der erweiterten Gedenkstätte sein. Aufgrund seiner sehr verkehrsgünstigen Lage (S-Bahn-, Straßenbahn- und Bus-Anschlüsse in unmittelbarer Nähe), seines stadträumlich gut erkennbaren Standorts, seiner Gelenkfunktion und der von ihm aus wahrnehmbaren Sichtbeziehungen zu den auch heute noch gut zu erkennenden ehemaligen Mauerschneisen an der Bernauer Straße und am Park auf dem Gelände des ehemaligen Nordbahnhofs entlang der Gartenstraße wird der Informationspavillon der primäre Anlaufpunkt für die Besucher der erweiterten Gedenkstätte. Hier werden die Grundinformationen darüber gegeben, was einen auf dem Gelände erwartet, von hier aus werden die Besucher an die einzelnen Elemente der Gedenkstätte mit ihren vertiefenden Angeboten verwiesen. Hier soll die Vernetzung zu den übrigen Erinnerungsorten in Berlin aufgezeigt werden und hier soll ein kurzer Einführungsfilm zum historischen Gegenstand gezeigt werden sowie in geraffter Form über die nationalen und internationalen Aspekte des Themas Berliner Mauer informiert werden. Dr. Axel Klausmeier, Direktor der Stiftung Berliner Mauer: "Der neue Informationspavillon wird das Eingangsportal zu der erweiterten Ausstellung entlang der Bernauer Straße zu Geschichte von Mauer und Teilung Berlins. Die Besucher der Gedenkstätte erhalten eine historische Einführung bevor sie in der Open-Air-Ausstellung die Vielzahl von Ereignissen und menschlichen Schicksalen erkunden können. Die Bernauer Straße wird ein Ort erlebbarer Geschichte, der sich auch besonders an ein internationales und junges Publikum richtet." Der geplante Pavillon bezieht sich stadträumlich durch seine beiden versetzten Ebenen auf den Verlauf der Mauer entlang Bernauer Straße und Gartenstraße. Im Erdgeschoss wird durch die Verdrehung des Obergeschosses ein geräumiger Eingangsbereich mit Buchladen und Café geschaffen. Gruppenräume und Filmvorführraum befinden sich über dem Foyer im 1. OG und schaffen Sichtbeziehung zur Gedenkstätte. Für das vom Berliner Senat am 20. Juni 2006 beschlossene "Gesamtkonzept zur Erinnerung an die Berliner Mauer" wurde ein dezentrales, u.a. das Brandenburger Tor, den Checkpoint Charlie, die East-Side-Gallery sowie den Tränenpalast am Bahnhof Friedrichstraße einbeziehendes Konzept erarbeitet. Als das erste und zentrale Element des Konzeptes wird im Rahmen der Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer der Informationspavillon auf der unbebauten Fläche an der Bernauer, Ecke Garten- und Bergstraße realisiert. Das Grundstück in Dreiecksform ist eine ca. 2.030 qm große unbebaute Grünfläche und im Besitz des Landes Berlins. Es war bis 1945 komplett bebaut. Vorausgegangen war 2007 ein offener, einstufiger Realisierungswettbewerb. Aus 47 internationalen Teilnehmern in Gestalt von Arbeitsgemeinschaften aus Architekten, Landschaftsarchitekten und Ausstellungsgestaltern, wurde der Entwurf der Architekten Mola, Winkelmüller, der Landschaftsarchitekten Sinai und des Ausstellungsgestalters ON architektur, alle aus Berlin als erster Preis gekürt. Die ausgewählte Arbeit überzeugte damit, mit zurückhaltenden Mitteln den gesamten Bereich der Grenzlandschaft an der Bernauer Straße zu fassen und erkennbar zu machen. Das Leitmaterial ist Corten-Stahl, das für den Pavillon als Fassadenmaterial, die Info-Stelen, zur Markierung und Ergänzung von authentischen Spuren (Grenzmauer, Hinterlandsicherungsmauer, Kolonnenweg), Ereignis- und Erinnerungsorten verwendet wird und so an die vorhandene Gedenkstätte anknüpft. Die Kosten für die 1. Teilmaßnahme Neubau Informationspavillon sind in Höhe von 2,45 Mio. veranschlagt. Die Finanzierung erfolgt zu 90 % aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe (GA-Mittel) "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" von Bund und Ländern, sowie zu 10 % aus Eigenmittel des Landes Berlin. Aus GA-Mitteln werden ebenfalls in weiteren Teilmaßnahmen die Geländeerschließung und Freiraumgestaltung der erweiterten Gedenkstätte mit 4,0 Mio. , sowie der Umbau des Dokumentationszentrums Bernauer Straße 111 mit 1,0 Mio. und Restleistungen des Berliner Mauerwegs mit 0,8 Mio. finanziert. Für die Ausstellungsgestaltung sind 5,8 Mio. vorgesehen, die aus Mitteln der Lotto-Stiftung, EFRE-Mitteln und Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien stammen. Die Arbeiten werden im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung durchgeführt. Träger der Gesamtmaßnahme ist die neu gegründete Stiftung Berliner Mauer, an deren Finanzierung sich Bund und Land zu gleichen Teilen beteiligen. Weitere Informationen:PressearchivPressestelle
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