Verhalten im Brandfall |
Presse und AktuellesInternationale Expertenkonferenz und Bürgerforum diskutierten Aktivierungsstrategien und Zukunftsvisionen für das Tempelhofer Flugfeld07.12.07, Pressemitteilung Am 29. und 30. November 2007 fand im Rahmen der von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung durchgeführten Ideenwerkstatt Tempelhof eine Expertenkonferenz statt, auf der mögliche Nachnutzungsszenarien nach Schließung des Flugbetriebes diskutiert wurden. Der Schwerpunkt der Konferenz lag auf der Diskussion der möglichen Rolle von aktivierenden Nutzungen und Zwischennutzungen. Eingeladen war ein interdisziplinäres Team, bestehend aus lokalen und internationalen Experten wie Ökonomen, Soziologen, Kuratoren, Künstlern, Planern, Architekten, Kommunikationsexperten sowie Akteuren der Berliner Zwischennutzungsszene, die ihre eigenen Praxiserfahrungen bei der Initiierung und Betreibung von aktivierenden Nutzungen und Zwischennutzungen einbringen konnten. In den temporär genutzten Räumen der Zeppelin-Universität Friedrichshafen organisierte die Ideenwerkstatt mehrere Workshops, in denen die eingeladene Experten und Mitarbeiter der Senatsverwaltung mögliche Aktivierungsstrategien und Nutzungsszenarien des Tempelhofer Flugfeldes erörterten. Im Mittelpunkt standen vor allem die Fragen: Welche Räume auf dem Tempelhofer Feld eignen sich am besten für Zwischennutzungen? Welche Nutzungsprogramme wären denkbar? Welchen Einfluss hätten diese Nutzungen auf das Image von Tempelhof? Welche organisatorischen, finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden? Wie können Zwischennutzungen finanziert werden? Wie können aus Zwischennutzungen dauerhafte Nachnutzungen werden? Während der Diskussion wurde deutlich, dass Tempelhof eine für Europa einzigartige Chance bietet, neue Formen der bürgernahen, partizipativen und prozesshaften Stadtentwicklung zu realisieren. Das Tempelhofer Flugfeld bietet durch seine Offenheit, Weite und Vielfältigkeit, sowie die zentrale Lage schon jetzt einmalige, leicht zu aktivierende, räumliche Potenziale. Angeregt wurde die Ausarbeitung eines kuratorischen Begleitprogrammes für eine "Erkundungsphase" nach Schließung des Flugbetriebes, die allen Berlinern vielfältige Möglichkeiten geben soll, das Flugfeld zu "entdecken". Koordiniert und begleitet durch eine zu schaffende bürgernahe Agentur und Trägerstruktur, sollte möglichst vielfältigen potenziellen Nutzern der Zugang zum Flugfeld ermöglicht werden. Europaweit auszuschreibende Ideenwettbewerbe könnten helfen, die attraktivsten Nutzungen für Tempelhof auszuwählen. Empfohlen wurde, die zukünftigen Nutzungen nicht vorschnell zu fixieren, sondern das Flugfeld als ein Experimentierfeld mit europaweiter Ausstrahlung zu verstehen, das sich über mehrere Jahre organisch entwickeln könnte. Die Entwicklung des Tempelhofer Flugfeldes soll ein offener Prozess sein, bei dem die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern ausdrücklich erwünscht ist. Deshalb waren am Abend des 21. November 2007 nicht Fachleute gefragt, sondern es ging um die Vorstellungen und Ideen der Bürger und Bürgerinnen. Im Rahmen eines Bürgerforums diskutierten Interessierte mit der Senatorin für Stadtentwicklung Ingeborg Junge-Reyer und der Senatsbaudirektorin Regula Lüscher. Nachdem durch Referenten ein Überblick über die im Rahmen des Internet-Dialoges am häuftigsten gewünschten Nachnutzungsideen gegeben wurde, kamen die Bürger und Bürgerinnen zu Wort. Und diese Möglichkeit wurde rege genutzt. Mit viel Leidenschaft trug z.B. ein Bürger sein Anliegen vor, endlich wieder Baseball auf dem Tempelhofer Feld spielen zu können. Er ist der Meinung, dass sich Berlin nicht die Möglichkeit entgehen lassen sollte, an diesem Ort ein Baseballfeld zu haben. Auch die Idee, das Flughafengelände und -gebäude für die Musikschule "Leo Kestenberg" zu nutzen, wurde vorgestellt: die Schüler, die z. Z. wenig Platz zur Verfügung haben, könnten üben, ohne jemanden zu stören und die Musikschule könnte im Sommer das Gelände für Konzerte und Feste nutzen. Aber auch die Meinung, dass der Flughafen allein schon vor dem Hintergrund seiner historischen Bedeutung erhalten bleiben soll, wurde mehrfach geäußert. Natürlich war nicht jeder Anwesende mit den vorgetragenen Vorschlägen einverstanden, wie z.B. dem Anbau von Nahrungsmitteln, dem Autofreien Wohnen oder dem Spacepark. Aber gerade dadurch wurde deutlich, wie vielfälltig und unterschiedlich die Vorstellungen für eine zukünftige Nutzung sind. Trotz Zwischenrufen und vielen Emotionen wurde bei der Bürgerversammlung doch eines klar: Es geht nicht nur um Schließung, sondern auch um eine Öffnung und damit um eine Chance. PressearchivPressestelle
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