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Presse und AktuellesReges Interesse an Mauerkonzepten11.08.06, Pressemitteilung Die Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße wird bereits in der Planungsphase von einer zeitgemäßen Form der Bürgerbeteiligung begleitet. Organisiert von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, die für die gesamten bauplanerischen Aufgaben zuständig ist, konnte im Juli der Online-Dialog auf www.berlin.de/mauerdialog/ zur Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße abgeschlossen werden. Die Auswertung des Dialogs liegt nun vor. Senatorin Junge-Reyer: "An diesem Wochenende jährt sich der Jahrestag des Mauerbaus zum 45. Mal. Die Mauer zerriss für 28 Jahre die Stadt, Familien, Freundschaften und Beziehungen. Inzwischen ist es für junge Menschen fast nicht mehr nachvollziehbar, was die Teilung Berlins bedeutete und für den Alltag der Berlinerinnen und Berliner mit sich brachte. Es ist deshalb sehr wichtig, in der Gedenkstätte an der Bernauer Straße diese widersinnige Teilung erfahrbar zu machen. Um bei der Gestaltung dieser Gedenkstätte von Anfang an so viele Anregungen von Anwohnern wie möglich einfließen zu lassen, hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eine innovative Bürgerbeteiligung organisiert. Der nun abgeschlossene Online-Dialog wird Anfang September ergänzt um ein in Europa bisher einmaliges Verfahren: In einer Bürgerversammlung - die Auftakt der Frühzeitigen Bürgerbeteiligung im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens ist - können die Berlinerinnen und Berliner auf elektronischem Wege in die Fachdiskussion eingreifen. Es ist das gleiche Verfahren, dass in New York bei der Gestaltung der Gedenkstätte für Ground Zero angewandt wurde. Wie bei der Gestaltung des Parks am Gleisdreieck zeigen wir auch hier, wie außerordentlich wichtig uns eine breite Bürgerbeteiligung ist." Im Zeitraum vom 20. Juni bis zum 5. Juli 2006 bestand für Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich im Internet über das Erweiterungskonzept zu informieren, eigene Gedanken und Anregungen zu äußern und mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. Parallel dazu konnten sich Anwohner, Touristen und Interessierte vor Ort bei den Mauerstreifzügen in der Bernauer Straße über die Geschichte und Zukunft des Ortes informieren. Das Interesse an der Diskussion war sehr groß, insgesamt besuchten rund 10.000 Bürger den Online-Dialog innerhalb der 14-tägigen aktiven Phase. Die 280 registrierten Teilnehmer haben insgesamt über 360 Beiträge in das Forum gestellt. Die Informations- und Diskussionsartikel wurden in dieser Zeit insgesamt 13.600-mal aufgerufen. Die Diskussions- und Informationsseiten stehen nach Beendigung der aktiven Phase weiterhin im Internet zur Verfügung. Der Schwerpunkt der Diskussion lag auf der Frage "Was fällt Ihnen zur Berliner Mauer ein?". Der hohe Anteil an Beiträgen zu persönlichen Eindrücken zeigt die Emotionalität des Themas. Der Austausch von Erfahrungen, Erinnerungen und Sichtweisen auf das Thema war dabei für die Teilnehmer von besonderer Bedeutung. Im Laufe der Diskussion nahm der Grad der Interaktivität zu. Immer häufiger nahmen die Teilnehmer aufeinander Bezug und spiegelten so einen intensiven, lebendigen Dialog wider. Das Alter der Teilnehmer des Online-Dialoges lag zwischen 15 und 86 Jahren. Am stärksten vertreten war die Gruppe im Alter von 35 bis 45 Jahren. Der Großteil der Teilnehmer kam aus Deutschland, insbesondere aus Berlin. Der Anteil der Ost- und Westberliner hielt sich hierbei die Waage. Die Mehrheit der Teilnehmer stammt aus den Stadtteilen Prenzlauer Berg, Mitte und Wedding. Die Anwohner sind somit sehr gut erreicht worden. Senatorin Junge-Reyer: "Die rege Teilnahme, die Qualität der Beiträge und der intensive Austausch zeigen, dass der fachkundig moderierte Online-Dialog, kombiniert mit Vor-Ort-Aktivitäten, ein ideales Instrument der informellen Bürgerbeteiligung darstellt. Er erreicht eine breite Schicht von Adressaten und Betroffenen." Der Bürgerdialog zur Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße wird am 5. September um 19 Uhr mit einer besonderen Bürgerversammlung - einem eMeeting - vor Ort im Dokumentationszentrum Berliner Mauer abgeschlossen. Hier werden die bisher gesammelten Ergebnisse des Bürgerdialogs präsentiert und zur Diskussion gestellt. Die Anwesenden können dabei interaktiv über so genannte keypads ihre Einschätzung zum Thema abgeben und ihre Meinung aktiv und anonym in die Debatte einbringen. Die Umfrageergebnisse werden direkt auf der Leinwand präsentiert. So kann das Meinungsbild des Publikums auch zu spontan entstehenden Fragen deutlich gemacht werden. Die Veranstaltung ist gleichzeitig der Startpunkt für die formelle Frühzeitige Bürgerbeteiligung des Bebauungsplanverfahrens 1-40 für die Bernauer Straße. Ziel des seit Juni währenden Bürgerdialogs ist es, das Erweiterungskonzept des Senats für den Bereich Bernauer Straße der Öffentlichkeit vorzustellen und im Gespräch miteinander Anregungen zu sammeln, die in die städtebauliche und gestalterische Konkretisierung der Erweiterungsplanungen einfließen und den Gestaltungswettbewerb und das Bebauungsplan-Verfahren vorbereiten helfen. Termine:5. September 2006 Bürgerversammlung um 19 Uhr im Dokumentationszentrum, Bernauer Straße 111, 13355 BerlinPressearchivPressestelle
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