Verhalten im Brandfall |
Presse und AktuellesSenatorin zufrieden mit Verkehrssituation während WM06.07.06, Pressemitteilung Die Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer, zeigt sich sehr zufrieden mit der Verkehrssituation in Berlin während der FIFA WM 2006. Das von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung entwickelte Verkehrskonzept habe sich bewährt. Senatorin Junge-Reyer: "Unsere Kampagne 'Berlin steigt um' ist von den Berlinern und Berlinerinnen extrem gut angenommen worden: Das Auto blieb zu Hause, U- und S-Bahn, Busse des öffentlichen Nahverkehrs und in erfreulichem Maße auch das Fahrrad waren das Mittel der Wahl, um die Innenstadt sowie die Veranstaltungen rund um die WM zu erreichen. Ohne dieses konsequente Umsteigen der Ortskundigen hätten wir die verkehrlichen Herausforderungen der WM nicht bewältigen können. Mein Dank an alle Berlinerinnen und Berliner! Besonderen Dank auch an die Verkehrsexperten in der Verwaltung, der Deutschen Bahn AG, der S-Bahn GmbH, der BVG, der Flughafengesellschaft, der Verkehrsmanagementzentrale sowie den schwerpunktmäßig betroffenen Bezirken Charlottenburg/Wilmersdorf und Mitte und der Polizei, die gemeinsam zu jeder Zeit den Verkehr sicherstellen konnten. Aber was wäre all das Expertenwissen ohne die Männer und Frauen von BVG und S-Bahn?! Mit außergewöhnlichem Einsatz, viel Geduld und hoher Stressresistenz haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz wesentlich zum Gelingen des Verkehrskonzeptes beigetragen. Nach der Eröffnung des Tiergartentunnels im Frühjahr dieses Jahres war die WM die zweite große Bewährungsprobe für die Verkehrslenkung Berlin. Zwei Jahre intensive Vorbereitung des Verkehrskonzeptes, ein hohes Maß an persönlichem Einsatz und Engagement, unzählige Überstunden und ein bemerkenswerter Teamgeist haben letztlich eine erfolgreiche Verkehrsabwicklung ermöglicht." Verdichtete Taktzeiten bei S- und U-Bahnen und das neue Angebot an bewachten Fahrradabstellplätzen an wichtigen Veranstaltungsorten haben zu diesem massenhaften Umsteigen auf den ÖPNV mit beigetragen. Der 2,5 Minutentakt bei U- und S-Bahn hat eine verlässliche, schnelle und sichere An- und Abreise der Stadionbesucher ermöglicht. Bis zu 95% der Besucher benutzten für ihren Weg zum Stadion den ÖPNV. Dieser Wert liegt weit über den Zahlen der anderen Austragungsstädte. Der sogenannte Modal Split, d.h. die prozentuale Aufteilung des Verkehrs von und zum Stadion, lag an Spieltagen im Mittel bei 90:10 öffentlicher Verkehr zu Individualverkehr. Die S-Bahn GmbH hat an Spieltagen stadtweit bis zu 25 % zusätzliche Fahrgäste verzeichnet. Der Betrieb von S- und größtenteils auch U-Bahnen rund um die Uhr wurde gut angenommen. Offensichtlich nutzten die Besucher der Stadt zur Anreise die Bahn und das Flugzeug. Die Flughäfen Schönefeld, Tegel und Tempelhof hatten bisher ca. 900 Flugbewegungen mit ca. 16.000 Fluggästen zusätzlich zu bewältigen (Stand 30.06.06). Senatorin Junge-Reyer: "Dass unser Appell, das eigene Auto stehen zu lassen, beherzigt wurde, zeigen aktuelle Verkehrszählungen. Der Individualverkehr ist in der Innenstadt um beachtliche 5 % zurückgegangen, während der Fahrradverkehr um 25 % gestiegen ist. Es zeigt sich, dass Berlin nicht nur über ein hervorragendes und zu Höchstleistungen fähiges ÖPNV-Netz verfügt, sondern auch, dass wir in einer fußgänger- und fahrradfreundlichen Stadt leben. Wenn jemand jedoch unbedingt mit dem Auto durch die Stadt muss, funktioniert auch dies. Wir haben wichtige Erfahrungen sammeln können und anlässlich der WM Investitionen vorgenommen, von denen Berlin auch in den kommenden Jahren profitieren wird. In den Gesamtkosten für das Verkehrskonzept WM 2006 i.H. von 1,8 Mio. sind im Wesentlichen Kosten für die neue Ampelprogramme und verbesserte Instrumente zur Verkehrserhebung enthalten. Diese Mittel wurden nachhaltig für eine moderne Verkehrslenkung investiert." Die erstmalige Einrichtung einer temporären Zentralen Leitstelle Verkehr hat sich bewährt. Beteiligt waren die Polizei, die BVG, die Berliner Feuerwehr, die Verkehrsmanagementzentrale (VMZ), die FIFA und mehrere Referate der Verkehrslenkung Berlin; Einsatzort war und ist in den Räumlichkeiten der Verkehrsregelungszentrale im Flughafengebäude Tempelhof. In dieser gemeinsamen Zentralen Leitstelle erfolgte die umfassende Koordinierung und Lenkung des Verkehrs auf der Basis der Verkehrsdaten aller Verkehrsunternehmen. Diese enge, auch räumliche Zusammenarbeit sollte nach Meinung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bei weiteren Großereignissen in Berlin erneut angewandt werden. Teil des Verkehrskonzeptes zur WM war die durch die Verkehrslenkung Berlin vorgenommene Umprogrammierung einer größeren Anzahl von Ampeln. Ziel dieser Umprogrammierung war es, die Innenstadt vom Autoverkehr zu entlasten. Diese neuen LSA-Programmierungen sind ein erster Schritt in Richtung des "tangentialen Ableitungskonzeptes" im Sinne des vom Senat beschlossenen Luftreinhalteplans. Wenn ab 2008 die Umweltzone in Kraft tritt, werden bei erhöhten Luftschadstoffwerten mit Hilfe der tangentialen Ableitung KfZ-Verkehre um die Innenstadt herumgeleitet. Um den Verkehr während der WM optimal steuern zu können, war die zeitnahe Erhebung von Verkehrsdaten zwingend notwendig. Deshalb wurde die so genannte Verkehrsdetektion (automatische Verkehrszählung und -zustandserfassung) auf ausgewählten Hauptverkehrsstraßen im Innenstadtbereich erweitert. Die seit der WM neu und zusätzlich generierten Daten werden auch zukünftig die Beurteilung der Verkehrslage durch die VLB und die VMZ verbessern. Ebenfalls mit dem Ziel den Verkehr zur Fußballweltmeisterschaft optimal zu steuern, wurde der Aufbau von sogenannten dWiSta-Tafeln (dynamische Wegweisungstafeln mit integrierter Stauinformation) intensiviert. Es wurden 3 neue Tafeln auf der BAB A 10 und 5 Tafeln in Berlin aufgebaut (A100 und A 115 im Bereich des Autobahndreiecks Funkturm, A 111 im Bereich des Autobahndreiecks Charlottenburg). Diese vom Bund finanzierten Wegweisungselemente (großräumige dynamische Verkehrsbeeinflussung) ermöglichen auch zukünftig auf den Autobahnen im Berliner Umland und in Berlin eine variable Verkehrssteuerung. Bewährt hat sich die extra zur WM eingerichtete Verkehrsnachrichtenagentur. Diese bei der Verkehrslenkung Berlin angesiedelte Agentur versorgte alle Medien im Halbstundenrhythmus mit umfassenden aktuellen und situationsbezogenen Informationen auf Deutsch und Englisch. Gemeldet wurden An- und Abreiseempfehlungen, Staus, Baustellen, Veranstaltungen und zusätzliche Verkehrsangebote sowohl für den Individualverkehr als auch für den öffentlichen Personennah- und Fernverkehr. Um den Informationsfluss in die Zentrale Leitstelle nochmals zu optimieren, war während der WM ein Verkehrsflieger im Auftrag der Verkehrslenkung Berlin im Einsatz. PressearchivPressestelle
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