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Presse und AktuellesWiederbewässerung der ehemaligen Rieselfelder um Hobrechtsfelde - ein Pilotprojekt21.09.05, Pressemitteilung Präsentation erster Ergebnisse am 21. September 2005 Die ehemaligen Rieselfelder im Nordosten Berlins stellen mit ihren teilweise erheblichen Schadstoffbelastungen und dem permanenten Wassermangel hohe Anforderungen an das weitere Management dieser Landschaften. Die Berliner Forsten haben im Jahr 2002 ein Projekt ins Leben gerufen, das auf der Basis eines ganzheitlichen Ansatzes und mit geringen Mitteln aus einem "Problemgebiet" ein interessantes und vielseitig nutzbares waldgeprägtes Erholungs- und Landschaftsschutzgebiet entwickeln soll. Das Vorhaben wird aus dem Umweltentlastungsprogramm (UEP) gefördert, dass durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und das Land Berlin (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung) kofinanziert wird. Die ersten Ergebnisse sollen nun der Öffentlichkeit vorgestellt werden. In der Landschaft machen ein Rundwanderweg, Informationstafeln und eine Aussichtsplattform die Maßnahmen transparent und erlebbar. Dieses Pilotprojekt kann eine wegweisende Bedeutung für vergleichbare Gebiete, die es sowohl rund um Berlin als auch in ganz Deutschland gibt, erlangen. Projektdaten
Ausgangssituation Rund um Berlin wurden seit 1878 Flächen zur Verrieselung kommunaler Abwässer genutzt. Erst 1985 wurde diese Form der Abwasserbehandlung hier im Nordosten der Stadt vollständig durch die Inbetriebnahme des Klärwerks Schönerlinde abgelöst. Die nicht mehr genutzten Rieselfelder zeichnen sich heute durch Schadstoffbelastung, gestörte Bodenstrukturen und einen instabilen Wasserhaushalt aus, was sich nachteilig auf das Grundwasser und die gesamte Lebensraumsituation auswirkt. Das mehr als 100 Jahre durch Wasserreichtum gekennzeichnete Gebiet weist heute, 20 Jahre nach Einstellung der Rieselfeldbewirtschaftung folgende Defizite auf:
Bereits vor Beginn dieses Projektes wurden durch die Revierförsterei Buch umfangreiche Anstrengungen zur Wieder-Inwert-Setzung dieser Landschaft in Angriff genommen. So wurde mit den Maßnahmen des Bodenschutzes bereits vor Jahren begonnen, ebenso mit der künstlerischen Ausstattung der Landschaft (Skulpturenpark „Steine ohne Grenzen“), um diese Schritt für Schritt attraktiv zu gestalten. Projektinhalte und -ziele Ein Gebiet mit einer derartigen Problemlage und einer Gesamtausdehnung von 1300 Hektar über die Berlin-Brandenburger Landesgrenzen hinweg bedarf eines koordinierten Maßnahmenkonzeptes, das die unterschiedlichsten Ziele und Problemstellungen berücksichtigt und mit den geringen, zur Verfügung stehenden Mitteln realisierbar ist. Die Umgestaltung der ehemaligen Rieselfelder um Hobrechtsfelde ist eine große Herausforderung für die Berliner Forsten. Dabei handelt es sich um ein komplexes Aufgabenfeld, das weit über die klassischen forstwirtschaftlichen Aufgaben hinausgeht. Neben der standortgerechten Waldwirtschaft einschließlich Stärkung der Erholungsfunktion und der Förderung des Biotop- und Artenschutzes werden in diesem Projekt neue Aufgaben und Ziele für die langfristige Entwicklung der ehemaligen Rieselfelder verfolgt:
Das Projekt mit einer Gesamtlaufzeit von 4 Jahren (2002 bis Ende 2006) wird durch umfangreiche Monitoringprogramme hinsichtlich der Auswirkungen auf "Boden", "Wasser" sowie "Tiere und Pflanzen" wissenschaftlich begleitet. Im Rahmen des Projektes werden folgende Einzelmaßnahmen durchgeführt: Wasserbauliche Maßnahmen - eine alte Technik neu belebt 6.000 m³ gereinigtes Abwasser werden pro Tag aus dem Klärwerk Schönerlinde auf neu hergestellte Reinigungsbiotope und weiter in das vorhandene Grabensystem der ehemaligen Rieselfelder aufgeleitet. Mit der Maßnahme werden folgende Ziele verfolgt:
Durch Auftrag und Einarbeiten von bindigem, kalkhaltigen Boden (Geschiebemergel) werden die in den Rieselfeldböden vorhandenen Schadstoffe fixiert. Damit wird Grundwasserschutz gewährleistet. Die Einbringung des bindigen Materials erhöht zudem die Wasserspeicherkapazität des Bodens und trägt so zur Standortverbesserung bei. Landschaftsplanerische Maßnahmen zur Gestaltung und Entwicklung der ehemaligen Rieselfeldflächen Der Wechsel von Wald und Offenlandschaften soll unter Berücksichtigung aller anderen Maßnahmen hervorgehoben und gestärkt werden:
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