Verhalten im Brandfall |
Presse und AktuellesBrandenburger und Berliner Wälder haben Dürrejahr bislang gut überstanden28.11.03, Pressemitteilung Gemeinsame Presseerklärung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin und dem Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung Brandenburg Potsdam/Berlin Knapp die Hälfte der Berlin-brandenburgischen Wälder sind ohne sichtbare Schäden. Dies ergibt sich aus der gemeinsamen Waldzustanderhebung 2003, die in beiden Ländern heute vorgestellt wurde. Brandenburgs Forstminister Wolfgang Birthler (SPD): "Brandenburgs Wälder haben ein stressreiches Jahr hinter sich. Neben der Dürre litten die Waldbäume leider auch wieder unter einer Zunahme von Schadinsekten. Es ist ein Erfolg für die in Brandenburg verfolgte, standortgerechte Waldbewirtschaftung, dass unsere Wälder dennoch insgesamt in einem guten Zustand sind." Der Umweltsenator von Berlin Peter Strieder (SPD): "Dem Wald in Berlin geht es insgesamt immer noch relativ gut. Die Erholungstendenzen der Kiefern können als Ergebnis einer erfolgreichen Minderung der Emissionen aus Kraftwerken und Hausbrand gewertet werden. Doch werden wir die Anstrengungen auf diesem Gebiet weiter intensivieren, damit auch der Gesundheitszustand der Laubbaumarten sich bessert." Nach der Erhebung sind exakt 48 Prozent der Wälder in Berlin-Brandenburg ohne sichtbare Schäden (Schadstufe 0). Dies entspricht einem Rückgang von 4 Prozent gegenüber 2001. 40 Prozent der Wälder sind leicht geschädigt (Schadstufe 1). Der Anteil deutlicher Waldschäden (Schadstufen 2 bis 4) wurden auf 12 Prozent der Gesamtwaldfläche festgestellt. Dies bedeutet jedoch ein Plus von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Region liegt dennoch klar unter dem Bundesdurchschnitt, der für 2002 bei 21 Prozent der Waldflächen in Deutschland deutliche Schäden konstatiert. Berlin In Berlin sind 22 Prozent der Baumkronen ohne sichtbare Schadsymptome und 53 Prozent leicht geschädigt. Damit gab es gegenüber dem Vorjahr eine leichte Verschiebung von der Schadstufe 1 zur Schadstufe 0. Die deutlichen Waldschäden sind gegenüber dem Vorjahr mit 25 Prozent auf etwa gleichem Niveau geblieben. Während sich die Situation der Kiefer weiter verbessert hat (3 Prozentpunkte weniger deutliche Schäden als 2002), nimmt seit 1999 der Anteil deutlicher Schäden bei der Eiche immer noch zu. Gegenüber dem Vorjahr sank der Flächenanteil gesunder Eichen von 12 auf 2 Prozent. Die Eiche bleibt damit die am stärksten geschädigte Baumart. Die Laubbäume weisen insgesamt seit 1998 eine steigende Tendenz der Waldschäden auf, während sich die Nadelbäume seit 2001 erholen. Brandenburg Der Anteil der Waldfläche ohne sichtbare Schäden ist 2003 mit 49 Prozent weiterhin unverändert. Seit etwa acht Jahren ist kein weiterer Rückgang der Waldschäden in Brandenburg zu verzeichnen. Der Anteil deutlicher Schäden liegt bei 11 Prozent und ist damit 4 Prozent höher als 1999. Der Anteil leicht geschädigter Bestände blieb gegenüber 2002 ebenfalls konstant. Auch in Brandenburg sind hinsichtlich der Baumarten erhebliche Unterschiede im Schadniveau festzustellen. Wie in Berlin sind hier die deutlichen Schäden bei Eiche um 10 Prozentpunkte erheblich angestiegen und liegen jetzt bei 31 Prozent. Bei Eiche und Buche ist eine starke Differenzierung der Schäden nach Altersgruppen ausgeprägt. Der Kronenzustand der Gruppe der über 60jährigen Bäume ist mit 20 Prozent deutlichen Schäden bei der Buche und mit 39 Prozent deutlichen Schäden bei der Eiche wesentlich höher bei den unter 60jährigen Bäumen. Hier beträgt der Anteil deutlicher Schäden bei der Buche lediglich 2 Prozent und bei der Eiche 11 Prozent. Ursachen für Waldschäden Zu den Hauptursachen für Waldschäden in der Region zählen weiterhin die Stickstoffeinträge, die zum Teil noch aus früheren Jahrzehnten herrühren. Zudem steigen die jährlichen Eintragsraten seit 2000 tendenziell wieder an. Die Ozonbelastungen lagen auch 2003 auf sehr hohem Niveau. Die langjährige Ozon-bedingte Stresssituation des Waldes hat sich damit weiter verschärft. Auch wenn akute Ozonschäden nur in geringem Ausmaß erkennbar sind, reagieren die Wald-bäume mit der Aktivierung ihrer Abwehrkräfte auf diese Belastung. In Brandenburg hatten in den letzten beiden Jahren wieder verstärkt Insekten- und Pilzschäden Einfluss auf den Waldzustand. So machte die Massenvermehrung der Nonne, eine Schmetterlingsart, deren Raupe sowohl an Nadel- als auch Laubbäumen frisst, im Frühjahr Pflanzenschutzmaßnahmen auf einer Gesamtfläche von 21.000 Hektar notwendig. Andere Insektenarten wie Eichenwickler, Frostspanner und Kiefernschwammspinner waren dafür verantwortlich, dass der Anteil deutlicher Waldschäden wieder anstieg. Waldbrände Während die Witterungsextreme mit außergewöhnlicher Trockenheit und Hitze in diesem Jahr noch keine starke Reaktion im Kronenzustand der Waldbäume zur Folge hatten, erhöhte sich die Fläche mit Trockenschäden auf das Zwanzigfache des Vorjahreswertes. Darüber hinaus brannte es wegen der Trockenheit in Brandenburgs Wäldern im Vergleich zu den Vorjahren wieder öfter. Im Verlauf des Jahres wurden bis Ende September für Brandenburg 736 Brände und in Berlin 40 Brände registriert. Betroffen war eine Fläche von insgesamt 640 Hektar. Der gemeinsame Waldzustandsbericht der Länder Berlin und Brandenburg erscheint in diesem Jahr zum dritten Mal. Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung für das Jahr 2003 sind im Internet nachzulesen: www.stadtentwicklung.berlin.de/forsten/waldzustandsbericht2003/ PressearchivPressestelle
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