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Presse und AktuellesLanges Denkmalwochenende in Berlin "Geschichte und Kunst Hautnah - Wohnen im Denkmal"04.09.03, Pressemitteilung Berlin steht Mitte September ein langes Denkmalwochenende bevor: Drei Tage lang, vom 12. bis zum 14. September, heißt es wieder Tag des offenen Denkmals mit über 240 Angeboten in allen Berliner Bezirken. Senatsbaudirektor Dr. Hans Stimmann und Landeskonservator Prof. Dr. Jörg Haspel stellten heute bei einer Rundfahrt ausgewählte Veranstaltungsorte vor. Dr. Hans Stimmann: "Das Thema des qualitativen Wohnens ist in der politischen Diskussion hoch aktuell. Unsere Absicht ist es, das Wohnen in allen Stadtgebieten zu stärken. Deshalb haben wir das Quartiersmanagement aufgebaut und über mehrere Jahre das Programm städtebaulicher Denkmalschutz unterstützt. Auch bei der Denkmalpflege geht es schon längst nicht mehr nur um Burgen, Schlösser und Herrenhäuser, sondern auch um Mietshausviertel und Siedlungsbauten, also um Denkmale des 19. und 20. Jahrhunderts. Unser Ziel ist es daher immer, nicht nur einzelne Gebäude wieder ansehnlich, sondern auch ihre Umgebung einschließlich der sozialen Infrastruktur attraktiver und lebenswerter zu machen." In der Wohnstadt Carl Legien in Prenzlauer Berg berichtete Senatsbaudirektor Stimmann über die beantragte Eintragung von sechs Siedlungen der Moderne in die Liste des Welterbes der UNESCO. Berlin besitzt eine Reihe bedeutender Siedlungen, die architektur- und sozialgeschichtlich weltweit neue Maßstäbe setzten. Bei den nun für die Welterbeliste vorgesehenen Großsiedlungen handelt es sich um die Gartenstadt Falkenberg in Treptow-Altglienicke (1913-15), die Hufeisensiedlung in Neukölln-Britz (1925-31), die Siedlung am Schillerpark in Mitte-Wedding (1924-30), die Wohnstadt Carl Legien in Pankow-Prenzlauer Berg (1929-30), die Weiße Stadt in Reinickendorf (1929-31) und die teils zu Charlottenburg, teils zu Spandau gehörende Großsiedlung Siemensstadt, genannt Ringsiedlung (1929-31). Das Landesdenkmalamt bietet beim Tag des offenen Denkmals zu allen diesen Siedlungen Führungen an. Mit der Lichtenberger Victoriastadt stellt sich ein gründerzeitliches Wohnviertel vor, das beim Tag des offenen Denkmals seit Jahren mit vielen Angeboten vertreten ist. Dazu gehören z.B. die experimentellen Schlackebetonhäuser aus der Zeit von ca. 1875, von denen das ehemals ruinöse Haus Türrschmidtstraße 17 gerade mit Mitteln aus dem Programm Städtebaulicher Denkmalschutz für zeitgemäße Wohnansprüche ertüchtigt wurde. In der Victoriastadt kann man deutlich sehen, dass sich Programme wie der städtebauliche Denkmalschutz - wie die Beispiele des Tuchollaplatz, Pfarrstraße oder Kaskelstraße zeigen - sehr positiv auf ein Stadtquartier insgesamt auswirkt. Landeskonservator Prof. Dr. Haspel: "Gerade Investitionen in den öffentlichen Raum bilden eine Grundvoraussetzung dafür, dass sich Privateigentümer getrauen, in ungenutzte und leerstehende Baudenkmale zu investieren." Mit dem ehemaligen Laboratorium des Vereins deutscher Portland-Cement-Fabriken in Karlshorst wurde eine echte Neuentdeckung vorgestellt: Selbst gute Kenner der Berliner Denkmallandschaft müssen in der Regel passen, wenn sie nach der früheren Forschungseinrichtung der deutschen Bauwirtschaft gefragt werden. Das zu Beginn des 20. Jahrhunderts begründete und später mehrfach erweiterte Laboratorium erhielt entsprechend der Bedeutung der deutschen Zementindustrie ein repräsentatives Gebäude in parkartigem Gelände. Die Fassade einschließlich der wie Stuck wirkenden Schmuckelemente besteht programmatisch ausschließlich aus Beton, um am Objekt selbst Werbung für die Produkte der Branche machen zu können. Das zwischenzeitig auch als Botschaft genutzte Haus ist nun in privatem Besitz und wird zu Wohnungen und Büros hergerichtet. Senatsbaudirektor Dr. Hans Stimmann dankte abschließend allen Denkmaleigentümer, die ihr Bau- oder Gartendenkmal zum Tag des offenen Denkmals öffnen werden und wünschte Besuchern wie Aktiven ein schönes langes Denkmalwochenende. Weitere Informationen:PressearchivPressestelle
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