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Presse und AktuellesBroschüre 'Planwerk Südostraum' erschienen15.09.00, Pressemitteilung Das Faltblatt ist auf Grund des großen Interesses im Zusammenhang mit Ausstellungen und Diskussionsveranstaltungen, z.B. im Rathaus Köpenick und bei den Köpenikker Wirtschaftstagen im Herbst 1999, inzwischen vergriffen. Die anhaltende Nachfrage und der Wunsch nach umfangreicheren Informationen hat uns veranlasst, die Broschüre aufzulegen und mit aktuellen Projekten sowie mehr Hintergrund- und Bildmaterial auszustatten, um den bereits erreichten Informationsstand über den derzeitigen Stand der Arbeit, die Arbeitsmethodik, den geschichtlichen Hintergrund und die ausführliche Erläuterung der Leitbilder und Konzepte zu vertiefen und ergänzen. Auslöser für die Suche nach neuen Leitbildern für den Südostraum sind die tiefgreifenden strukturellen Veränderungen im Südostraum von Berlin und im angrenzenden Brandenburg. Die Wirtschafts- und Technologieparks in Adlershof, Schöneweide und Wuhlheide, große Verkehrsprojekte, wie der Flughafen BBI und die BAB A 113, geben neue Impulse für die regionale Wirtschaft. Weitere Verkehrsvorhaben, wie z.B. die Tangentialverbindung Ost (TVO), die Südostverbindung (SOV), neue S- und Regionalbahnhöfe, sollen eine neue Erschließungsqualität des Raumes schaffen. Dagegen übt das Umland mit seinen umfangreichen billigen Flächenreserven auf der grünen Wiese einen Sog auf Einwohner und attraktive Einkaufs- und Freizeitnutzungen aus. Der Wegfall wesentlicher Teile der Arbeitsplätze in der produzierenden Wirtschaft und der Einwohnerzuwachs verstärken das Missverhältnis zwischen Wohnen und Arbeiten in diesem Raum. Dabei bietet der Südostraum zweifellos große Entwicklungsmöglichkeiten: viel Wald und Wasser selbst in städtischen Lagen, schöne Wohnlagen, Orte mit Geschichte und große Entwicklungsreserven auf ehemals industriell genutzten Flächen. Aus diesen "Potenzialen" entsteht aber keineswegs automatisch eine tatsächliche positive Entwicklung. Eine ganze Reihe gravierender Hindernisse und Schwierigkeiten sind ebenfalls festzustellen: allen voran die räumliche Zersplitterung, mit verursacht durch die Zerschneidung durch Transit-Verkehrswege, die zu erheblichen Orientierungs- und Erreichbarkeitsproblemen führt. Hier setzt das Planwerk Südostraum an, um die Veränderungsdynamik der großen Projekte und die natürlichen Reichtümer des Raumes in den Dienst einer gemeinsamen Vorstellung von der Zukunft dieses Stadtraumes zu stellen. Im Sinne der Innenentwicklung sollen erschlossene städtische Flächen umgenutzt, attraktive Wohnstandorte geschaffen, die Zentrenentwicklung gefördert und die Qualitäten des Landschaftsraumes verbessert werden. Dabei geht es weniger um Visionen, als um praktische und handhabbare Arbeitspakete. Mit unseren Leitvorstellungen wollen wir nach eingehender Diskussion sowohl Mitstreiter vor Ort und bei privaten Investoren suchen als auch eine Absicherung auf der politischen Ebene beim Senat und den Bezirken herbeiführen. Die landschaftlichen Qualitäten sind das besondere Kapital und das tragende Element bei der Entwicklung des Südostraumes. Die Landschaft beginnt nicht erst mit den Wäldern am Müggelsee und in den Müggelbergen. Die Innenwälder Köllnische Heide, Königsheide, Plänterwald und Wuhlheide sind eine Besonderheit im Berliner Stadtraum, die historischen Parkanlagen Treptower Park, Volkspark Wuhlheide und die neuen Parks in Johannisthal/Adlershof und Rudow/ Altglienicke mit vielfältigen Erholungsmöglichkeiten liegen ebenfalls vor der Tür. Das müssen wir bewusst machen, indem wir ihre Eingangs- und Randbereiche besser gestalten und Verbindungen zwischen den Freiflächen und den Wohn- und Arbeitsorten schaffen. Eine große Herausforderung stellt die Umstrukturierung der 100-jährigen Industriestandorte dar. Ober- und Niederschöneweide zum Beispiel werden in attraktive städtische Räume umgewandelt, die sich zur Spree orientieren und ihre Zukunft als gemeinsamer Stadtteil Schöneweide in Angriff nehmen. Der Wiederaufbau des Kaiserstegs soll bei der Verknüpfung der Ortsteile helfen. Die wirtschaftliche Zukunft mit neuem Arbeitsplatzpotential basiert auf Nutzungsmischung von Forschung, Entwicklung, Produktion und Dienstleistungen mit qualitativ hochwertigem Wohnen, Freizeit- und Erholungsangeboten. Eine wichtige Initialzündung ist die Ansiedlung der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) mit Wissenstransfer und Ausgründungsflächen im nahen Umfeld, das Technologie- und Gründerzentrum Spreeknie und die Wissenschaftsstadt in Adlershof bieten ihre Synergien an. Der Raum wird darauf vorbereitet, einen Teil der Arbeitsplätze aufzunehmen, die in Folge der Entwicklung des Flughafens BBI entstehen. Bohnsdorf-West und Berlin-Chemie sind Beispiele für Potenziale, die durch neue Erschließung oder Flächenrecycling auf diese Nachfrage vorbereitet werden, Wie man aus den Beispielen München und Frankfurt ableiten kann, ist mittel- bis langfristig ein Zuwachs von 24.000 Beschäftigten im unmittelbaren Flughafenumfeld für Gewerbe, Dienstleistungen, Cargo etc. zu erwarten und 36.000 Beschäftigte im weiteren Umkreis von 45 Fahrtminuten. Die Zentren sind die Kerne der urbanen Entwicklung und bilden Schwerpunkte, an denen sich die Identität der Stadtteile "festmachen" kann. Sie müssen gegen die Konkurrenz auf der "grünen Wiese" gestärkt werden. Köpenick als historisches Zentrum mit kultureller und administrativer Tradition kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, der schnelle Bau der Spreebrücke ( TVO ) zur Entlastung der Altstadt ist überlebenswichtig. Ein neues Stadtteilzentrum am S-Bahnhof Schöneweide bildet den zweiten Schwerpunkt im Westen des neuen Bezirks Köpenick/Treptow. Attraktive städtische Einkaufsmöglichkeiten mit kulturellen und kommunalen Angeboten - wie dem neuen Bürgeramt im Alten Stadthaus - nehmen die Herausforderung des Umlandes an. Spree und Dahme bieten herausragende Potenziale für Erholung, Wohnqualität und die Ansiedlung innovativer Wirtschaftszweige. Die Entwicklung als "Stadt am Wasser" soll aber nicht dazu führen, dass die letzten Freiflächen an Spree und Dahme zugebaut werden. An ausgewählten Orten soll auf Brachflächen die Modernisierung und Ergänzung der Stadt erfolgen. Darüber hinaus werden öffentliche Zugänge zum Wasser und die Reaktivierung der traditionellen Erholungs- und Vergnügungsorte unter modernen Vorzeichen vorgeschlagen. Die Broschüre soll die Grundlage für die öffentliche Diskussion über die Entwicklung des Südostraumes und den Dialog zwischen den planenden Institutionen, Interessenvertretern, Eigentümern und potentiellen Investoren bilden. Die Ergebnisse dieser Meinungsbildung werden in das Planwerk einfließen, bis zum Jahresende ist eine Senatsvorlage zu den Hauptzielen vorgesehen. Die Broschüre ist über die Bürgerberatung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in der Württembergischen Straße, das Bezirksamt Köpenick und den Kulturbuchverlag gegen eine Schutzgebühr von 8,00 DM zu erhalten. Eine Information über das Internet soll in Kürze folgen. PressearchivPressestelle
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