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Presse und AktuellesVernünftiger Umgang mit Pilzen schont den Wald23.08.00, Pressemitteilung Bedingt durch den günstigen Wettermix aus Regen und Wärme schießen die Fruchtkörper der Pilze in den Berliner Wäldern derzeit in großer Zahl aus dem Boden. Wer ohne schlechtes Gewissen Pilze sammeln möchte, sollte allerdings einige Zusammenhänge kennen und Rücksicht nehmen, da viele Waldpilze in sehr enger Partnerschaft mit den umgebenden Waldbäumen leben. Sie gehen mit einer oder mehreren Baumarten eine Symbiose ein, von der beide Seiten profitieren. Pilze bestehen aus einem ausgedehnten unterirdischen Geflecht - dem Mycel. Die sichtbaren und häufig essbaren Teile sind nur kurzlebige Fruchtkörper, die für die Fortpflanzung sorgen. Das Pilzmycel umspinnt die Feinwurzelspitzen des Baumpartners und dringt in die obersten Zellschichten der Baumwurzeln ein. Auf diese Weise erfolgt ein Stoffaustausch, der beiden zugute kommt: Der Pilz wird aus der Baumwurzel mit organischen Nährstoffen versorgt, die er mangels Blattgrün nicht selbst produzieren kann. Der Baum wiederum wird mit Hilfe des Pilzes sehr viel besser mit Wasser und Mineralstoffen versorgt und vor dem Eindringen von Schädlingen in die Feinwurzeln geschützt. Gerade für die Berliner Waldbäume ist diese Partnerschaft von großer Bedeutung. In einer der regenärmsten Regionen Deutschlands wachsen sie mit wenig Wasser in der Regel auf nährstoffarmen eiszeitlichen Sandböden auf. Pilze sind also keineswegs überflüssig oder verzichtbar, sondern ein wichtiger Bestandteil der Lebensgemeinschaft Wald. Eine andere große Gruppe von Pilzen spielt eine zentrale Rolle in der Zersetzungskette des Waldes. Sie ernähren sich zum Beispiel von abgestorbenem Holz und tragen so dazu bei, dass die im Holz gebundenen Nährstoffe wieder dem Waldboden zugeführt werden. Ein lebenswichtiger Kreislauf im Wald. Pilzsucher sollten also unbedingt nur die Pilze sammeln, die sie mit Sicherheit als essbar erkennen. Wer erst mal großzügig sammelt, um anschließend mit Hilfe eines Bestimmungsbuches oder eines Pilzexperten die essbaren Exemplare auszuwählen, schadet dem Wald! Im Interesse unserer Wälder bitten die Berliner Forsten daher alle Sammler, Pilze nicht unnötig zu beschädigen. Da Pilze frisch am besten schmecken, sollte jeder nur die Menge sammeln, die er direkt zum eigenen Verzehr benötigt. So bleibt die Partnerschaft zwischen Bäumen und Pilzen intakt. Auf den Verzehr roher Pilze sollte in jedem Falle verzichtet werden. Dadurch kann die Ansteckungsgefahr mit dem Fuchsbandwurm, der in Berlin jedoch nur selten vorkommt, gänzlich vermieden werden. PILZBERATUNG Wer sich für Beratungen und weitere Informationen zu Pilzen interessiert, ist zu den Pilzberatungsterminen in der Waldschule Lehrkabinett Teufelssee, Müggelheimer Damm 144, 12559 Berlin (Anmeldung und Information unter der Telefonnummer: 030 / 654 13 71) eingeladen. Die Beratungen finden zu folgenden Terminen statt: 24. August 2000, 17. September 2000, 01. Oktober 2000, 15. Oktober 2000. PressearchivPressestelle
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