Archiv: Planwerk Innenstadt
Geschichte
Um zu verdeutlichen, in welcher Tradition die neuen, vom Planwerk vorgeschlagenen Freiräume stehen, werden die unterschiedlichen Formen des Stadtgrüns der Berliner Innenstadt herausgearbeitet. Ausgehend vom Lustgarten und von Unter den Linden als den Keimzellen gärtnerischer Anlagen Berlins, hielt das Grün in unterschiedlichen Etappen Einzug in die Innenstadt.
Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts dominierten neben den öffentlichen Gärten der königlichen Residenzstadt die bürgerlichen Schmuckplätze und Volksparks des 19. Jahrhunderts.
Die Periode der Nachkriegsmoderne war dem Leitbild der aufgelockerten, durchgrünten und zugleich autogerechten Stadt verhaftet. Sie hatte eine erhebliche Zunahme von heute auch ökologisch wertgeschätzten Grünflächen zur Folge. Auf diese Zeit geht ebenso die Ausstattung mit funktionsgebundenen Freiräumen wie Spiel- und Sportanlagen zurück. Die gedachte utopische Stadtlandschaft entstand jedoch an keiner Stelle. Vielmehr zeigte sich die Tendenz zur Funktionstrennung auch bei den Freiräumen.
Die Lesbarkeit der historisch gewachsenen Stadtstruktur und die Qualität der Stadträume hat durch die Nachkriegsentwicklung an vielen Orten erhebliche Einbußen erlitten. Es ist zu einem Verlust an erlebbaren und lebendigen Stadträumen gekommen. Der Abschied von der im landschaftlichen Stil durchgrünten Stadt zeigte sich - schon lange vor dem Planwerk - mit der Rückbesinnung auf die Qualitäten der traditionellen Stadtstruktur. Das vorhandene Raumgerüst mit öffentlichen Straßen und Plätzen und privaten Hofräumen gewann wieder an Bedeutung.
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