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Ökologisches Bauen - Ökologische Gesamtkonzepte / Ökologische BausteineBaustein Grün Baustein Grün
![]() Fotos: Brigitte Reichmann
Bei der Planung der Außenanlagen und der Baudurchführung ist die vorhandene Vegetation zu schützen und soweit wie möglich und erforderlich zu erhalten.
Für Grundstücke und Gebäude sind Begrünungskonzepte zu entwickeln, die Aussagen über die Regenwasserbewirtschaftung einschließen. Insbesondere in innerstädtischen Bereichen ist die Möglichkeit der Gebäudebegrünung zu prüfen. Die Auswirkungen auf die Verbesserung der Umwelt- und Lebensqualität, das Stadtklima, neue Aufenthaltsqualitäten im Stadtraum, die Energieeffizienz der Gebäude, das Potential zur Regenwasserbewirtschaftung und die Erhöhung der Biodiversität in der Stadt durch Gebäudebegrünungen sind durch Forschungsprojekte belegt. GebäudebegrünungBegrünte Gebäude haben positive Auswirkungen auf das Stadtklima, die Verdunstungskühlung, die erforderlichen Klimaanpassungsstrategien wie z.B. die Entlastung der Abwasserkanäle durch den verzögerten Ablauf von Regenwasser, die Aufenthaltsqualität in der Stadt und die biologische Vielfalt. Dem Thema der Flächenkonkurrenzen in der wachsenden Stadt kann durch gezielte Maßnahmen der Nutzung von Dachflächen und der Dachbegrünung begegnet werden. Bei entsprechender Eignung ist auch eine Nutzung der Gebäude für die urbane Landwirtschaft möglich. Die Maßnahmen der Gebäudebegrünung müssen in ihrer Qualität klar definiert und die Wartung und Pflege gesichert werden.Im Rahmen der stadtökologischen Modellvorhaben des Landes Berlin und der Beteiligung Berlins als Projektpartner an verschiedenen Bundesprojekten wie zum Beispiel ...
Das Land Berlin vertreten durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, ist aktives Mitglied des Bundesverbandes GebäudeGrün e.V. (BuGG). Auf der Internetseite www.gebaeudegruen.info stehen umfangreiche Informationen und Arbeitshilfen zum Thema Gebäudebegrünung zur Verfügung. Im Diskussionspapier 1.0 "Bundesweite Strategie Gebäudegrün" werden Ziele und Maßnahmen für die nächsten zwei Jahre festgelegt. Hinweise und Anregungen hierzu werden gern entgegengenommen. DachbegrünungWandbegrünung/FassadenbegrünungDie Begrünung ist z.B. mit erdgebundenen Kletterpflanzen oder mit wand- bzw. systemgebundenen Techniken (Gabionen, horizontale Kübel, Wandmodule, flächiges Geovlies) möglich.Ziele Arhitektonisches Gestaltungselement, Gebäudekühlung, Erhöhung der Freiraumqualität und der biologischen Vielfalt, Verbesserung des Stadtklimas Hilfsmittel für die Planung Im Rahmen des Projektes KURAS wurden für 27 verschiedene Maßnahmen der Regenwasserbewirtschaftung Aufbau und Funktionsweise der Maßnahmen sowie Regelwerke, Kennzahlen und Hinweise zu Pflege und Unterhalt beschrieben. Weitere Informationen www.kuras-projekt.de: Steckbrief 2: Fassaden- und Wandbegrünung www.gebaeudegruen.info: Informationen zur Fassadenbegrünung Innenraumbegrünung[In Bearbeitung]BiotopflächenfaktorIn der Innenstadt stellt der "Biotopflächenfaktor" (BFF) eine besondere Form der Sicherung von "grünen Qualitäten" zum Ausgleich von Defiziten im Freiraum und zum Abbau von Umweltbelastungen dar. Der BFF kann in Berlin als Rechtsverordnung in einem Landschaftsplan festgelegt werden. Er benennt den Flächenanteil eines Grundstücks, der als Pflanzenstandort dient bzw. Funktionen für den Naturhaushalt übernimmt. Für ausgewählte, gleichartig strukturierte Stadtgebiete kann der BFF in einem Landschaftsplan verbindlich festgelegt werden.Biologische VielfaltDer Senat von Berlin hat am 13.03.2012 die Berliner Strategien zur Biologischen Vielfalt beschlossen. In der gesamtstädtischen Aufgabe der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung biologischer Vielfalt wird ein Schwerpunkt gesehen. Hierbei stehen die Vielfalt einzelner Tier- und Pflanzenarten, die Artenvielfalt als auch die landschaftliche Vielfalt im Blickpunkt der Betrachtung. Bei der Planung von Gebäude- und Grundstücksbegrünungen sind entsprechende Vorgaben zu beachten.UN- Dekade für die biologische VielfaltDie Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für die biologische Vielfalt erklärt. Die Staatengemeinschaft ruft damit die Weltöffentlichkeit auf, sich für die biologische Vielfalt einzusetzen. Die Dekade unterstützt die Ziele und weltweiten Aktivitäten der Konvention über die Biologische Vielfalt (CBD), die in Deutschland in der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt verankert sind. Auch im Rahmen von Maßnahmen zur Gebäudebegrünung ist die Berliner Strategie zur biologischen Vielfalt zu beachten.Archiv
Modellvorhaben/Forschung/Monitoring
Die ersten Modellvorhaben bei denen das Thema Gebäudebegrünung im Rahmen von ökologischen Gesamtkonzepten untersucht wurde, waren die Modellvorhaben des experimentellen Wohnungs- und Städtebaus (ExWoSt) im Forschungsfeld Stadtökologie und umweltgerechtes Bauen, die durch Bundes- und Landesmittel gefördert und wissenschaftlich begleitet wurden.
Hofbegrünungsprogramm
In Berlin (West) gab es ab 1983 ein "Hofbegrünungsprogramm". Ziel war in erster Linie die Verringerung der Grünflächendefizite in den innerstädtischen Gebieten. Die Förderung innerhalb dieses Programms erfolgte für Maßnahmen der Hofbegrünung, der Fassadenbegrünung und für die extensive Dachbegrünung.
Auch in Berlin (Ost) gab es in den achtziger Jahren ein Hofbegrünungsprogramm. Ab 1990 wurde das 1983 entwickelte Programm im gesamten Berliner Innenstadtbereich durchgeführt und eine Beratung zum Erhalt und zur Pflege der Anlagen angeschlossen. In der Laufzeit des Programms von 1983 bis Ende 1995 wurden 1.643 Projekte bewilligt, 740.000 m² Hof- und Fassadenflächen und 65.000 m² Dachflächen begrünt. [Quelle: Tagungsband - Internationaler Gründach-Kongress 2009 "Dachbegrünung in der modernen Städtearchitektur", B. Reichmann "Stadtökologische Modellvorhaben und Gebäudebegrünung" Seite 135-144]
"Besondere ökologische Anforderungen" in den Richtlinien für den öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbau in Berlin -
Wohnungsbauförderungsbestimmungen 1990 - WFB 1990
Bereits 1990 wurden in den Richtlinien für den öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbau in Berlin "Besondere ökologische Anforderungen" definiert, die bei der Planung der Wohngebäude im Sinne des ressourcenschonenden und umweltverträglichen Bauens zu berücksichtigen waren. Damit hatte Berlin sowohl für den Wohnungsneubau als auch für die Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen im Rahmen der Stadterneuerung bundesweit beachtete Vorgaben gesetzt.
Förderungsfähig waren z.B. Vegetationskonzepte für die Fassaden- und Dachbegrünung sowie besondere ökologische Freiflächenkonzepte und deren Durchführung. Zur fachgerechten Planung und Ausführung der ökologischen baulichen Maßnahmen und zur Ersteinweisung der Nutzer in den Gebrauch von Anlagen (z.B. mittels Erstellen von Nutzungsanleitungen) wurden Leistungen von diesbezüglich beratenden Sonderfachleuten gefördert.
Ökologische Planungskriterien für Wettbewerbe
Ab 1992 wurden ökologische Planungskriterien für Wettbewerbe erstellt. Darin heißt es "insbesondere in verdichteten Innenstadtbereichen sind Ausgleichsmaßnahmen in Form von Dachgärten, Dach- und Fassadenbegrünungen sinnvoll…"
Die ökologischen Planungskriterien wurden und werden fortgeschrieben. |