Der Großteil der Freiräume, die in den Nachkriegsjahrzehnten in der Berliner Innenstadt - in Ost wie in West - entstanden, wurden nach der Vorstellung einer "durchgrünten Stadt" konzipiert. Durch offenes Siedlungsgrün, umfangreiches Verkehrsbegleitgrün und spontan begrünte Brachen entstanden weitläufige und verlandschaftete Freiräume. Diese vermeiden die prinzipielle Trennung von privat und öffentlich. Die Folge ist an vielen Orten der Verlust an erlebbaren und lebendigen Stadträumen. |
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Grünflächen der aufgelockerten und durchgrünten Stadt |
Ein wesentlicher konzeptioneller Ansatz des Planwerks liegt in der Transformation des Abstandsgrüns der Nachkriegssiedlungen, zum Beispiel in der westlichen Luisenstadt und im Bereich des zweiten Bauabschnitts der Karl-Marx-Allee. Dabei stellt sich die Frage, wie diese Transformation erreicht werden soll.
Auch wenn es auf den ersten Blick widersprüchlich erscheint: Ein wesentliches Mittel zur Differenzierung der Raumcharaktere, und damit auch für eine differenzierte Freiraumentwicklung, ist das Wiedereinbinden dieser Siedlungen in ein durchgängiges Gefüge öffentlicher Straßen.
Es umfasst auch die teilweise Neuformulierung des Straßenraumes durch begleitende Bebauung. Dadurch kann zugleich die Bildung von großen Wohnhöfen, also von Freiräumen mit eindeutigerer Zuordnung zu den Gebäuden, gestärkt werden.
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Die Anlage von Mietergärten verbessert hier die Nutzbarkeit der Außenanlagen, während an den Straßen kleine Garten- und Stadtplätze als öffentlichere Orte innerhalb des Siedlungsgefüges entstehen.
Teile des umfangreichen Begleitgrüns auf großen Straßen und vorgehaltenen Verkehrsstraßen werden durch die städtebauliche Neuformulierung der Orte in nutzbare öffentliche Grünflächen umgestaltet.
Das Gleisdreieck - die letzte unverbaut gebliebene Nachkriegsbrache - soll eine eindeutige Transformation in Richtung Park erfahren. Das Planwerk hält an dem Ansatz fest, das Gleisdreieck in einen zentralen neuen Stadtpark zu verwandeln. Er kann für die südliche Innenstadt die Rolle eines neuen Friedrichshains übernehmen.
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