Planwerk Innere Stadt
Historische Mitte
Luftbild 2009 mit Markierung der Festungslinien von 1690
Die historische Mitte umfasst den älteren Bereich Berlins zwischen der Stadtbahn im Norden und Osten und den Wasserstraßen im Süden und Westen einschließlich der Museumsinsel.
Alt und Neu sollen authentisch nebeneinander stehen, dies gewährleistet eine Gestaltungsverordnung. Gleichzeitig werden verschiedene Planungsstrategien, wie die der Inszenierung historischer Spuren, archäologische Fenster, kritische Rekonstruktion und die direkte Anknüpfung an die Spuren der Stadtplanung des 20. Jahrhunderts, abhängig von den jeweiligen ihren lokalen Entwicklungspotenzialen verfolgt. Auch Zwischennutzungen bringen die Reurbanisierung voran.
Der Planungsprozess konzentriert sich auf sechs Adressen, von denen jede eine eigene Bedeutung für den Facettenreichtum der historischen Mitte hat:
- Der Gendarmenmarkt ist eine Visitenkarte der Stadt. Er ist ein Highlight touristischer Besuchsprogramme und zugleich repräsentativer Mittelpunkt städtischen Lebens. Ziel des Senats ist es, dieses Ambiente zu kultivieren.
Blick auf die Historische Mitte von Berlin, Juni 2010 Foto: Dirk Laubner
Auf der Museumsinsel soll der Masterplan bis 2025 umgesetzt und alle Bauten in kritischer Rekonstruktion wiederhergestellt sein. Parallel gilt es, das einmalige Welterbe in die umgebenden Lebenswelten einzubinden.
- Das Humboldt-Forum am Schlossplatz erweitert die Gebäude der Museumsinsel um ein Zentrum der interkulturellen Begegnung. Entstehen soll ein Ort des Dialogs zwischen Weltkulturen und Wissenschaft, ein Fenster der Metropole zur Welt.
- Das Rathausforum ist ein Ort der großen Dimensionen. Der Fernsehturm als Höhendominante gibt der Mitte Gestalt. Es ist ein öffentlicher grüngeprägter Raum, der in einem großen Panorama den Blick auf die Insignien Berlins freigibt. In einem breit angelegten Diskussionsprozess sollen die Sinnhaftigkeit, das Wesen und der Nutzungsschwerpunkt dieses Raumes für die Berliner und die Berlinerinnen erörtert werden.
Für Bauakademie und Schinkelplatz steht die Strategie der Rekonstruktion im Vordergrund.
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Entwicklungsachse Spittelmarkt - Petriplatz - Molkenmarkt/Klosterviertel, Juni 2010 Foto: Dirk Laubner
Entlang der Achse Spittelmarkt - Petriplatz - Klosterviertel soll die Innenstadt auf bisherigen Verkehrsflächen eine Renaissance erleben. Originale Spuren werden bewahrt und neue qualitätsvolle, urbane Lebenswelten geschaffen. Angelehnt an den historischen Stadtgrundriss können Wohnquartiere in zeitgenössischer Architektur entstehen. Historische Baufluchten, archäologische Funde und kirchliche Nutzungen werden in die Neugestaltung des Petriplatzes und die geplante Bebauung aufgenommen. Im Klosterviertel sorgen künftig kleinmaßstäbliche Blöcke dafür, dass die historische Mitte nicht nur großen Baustrukturen vorbehalten bleibt. Die Monumente Rathaus, Stadthaus und Nikolaikirche werden maßstäblich eingebunden.
Die Historische Mitte im Planwerk Innere Stadt (2010)
Die Historische Mitte im Planwerk Innenstadt (1999)
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