Der öffentliche Raum sowie seine angrenzende Bebauung soll durch Nutzungsmischung entsprechend dem Charakter und der gesamtstädtischen Funktion des Ortes qualifiziert werden.
Das Bebauungskonzept der Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Verkehr für die Grundstücke der Brau und Brunnen AG und der ITAG wird unter folgenden Voraussetzungen realisiert:
a) Die Aufenthaltsqualität für Fußgänger auf dem Breitscheidplatz, in der Hardenbergstraße und Kantstraße wird verbessert. Hierzu werden die bestehenden Gehwege in der Kantstraße bei einem Fahrbahnquerschnitt von 16,5 m mit Baumreihen versehen und um mind. 2 m verbreitert. Der Autotunnel wird aufgegeben. Die Budapester Straße in Höhe des Breitscheidplatzes erhält 2 x 2 Fahrstreifen, 2 x 1 Busspur, einen Mittelstreifen und eine separate Abbiegespur zur Kantstraße.
b) Zur endgültigen Platzgestaltung wird ein beschränkter bzw. eingeladener Freiraumwettbewerb durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Umweltschutz und Technologie gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Verkehr und den Investoren durchgeführt. Die Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Verkehr wird sich um Bereitstellung der notwendigen Haushaltsmittel für die Realisierung des Platzes und um Mitfinanzierung durch die Investoren bemühen, so dass das Wettbewerbsergebnis zügig umgesetzt wird.
c) Parallel dazu soll für das weitere Umfeld, welches das Europa-Center, die Nord- und Südseite des Breitscheidplatzes einschließlich Bikini-Haus, Kurfürstendamm bis Joachimstaler Straße und Hardenbergplatz umfasst, ein koordinierender Bebauungsplan oder ein Textbebauungsplan mit Aussagen u. a. zu den Höhenbegrenzungen aufgestellt werden. Dieser zielt einerseits auf den Schutz der gründerzeitlichen Baustruktur, andererseits auf die Sicherung des Charakters des Bikini-Hauses und des Europa-Centers. Er zielt auf die Bewahrung des Gebietscharakters in seinen Grundzügen, ohne die verabschiedeten Projekte und Planungen zu verhindern. Als Verfahren zur Schaffung verbindlichen Planungsrechts für das Neubauvorhaben der ITAG und der Breitscheidplatzbegrenzung wird ein vorhabensbezogener Bebauungsplan aufgestellt. Dabei wird die Realisierung des geplanten Hochhauses in Verbindung mit der Abrissgenehmigung für das Schimmelpfenghaus gesichert.
d) Eine Abrissgenehmigung für das unter Denkmalschutz stehende Schimmelpfenghaus wird erteilt, da bei Umsetzung von Ziffer 1 und 2 eine wesentliche städtebauliche Qualitätsverbesserung im Bereich der Kantstraße erreicht wird.
e) Auf dieser Grundlage soll aus baukulturellen Gründen zur Abstimmung der angemessenen Gestaltung ein eingeladenes Verfahren unter Einbeziehung des Investors durch die Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Verkehr in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Umweltschutz und Technologie durchgeführt werden. Einigkeit besteht darüber, dass das zweite Hochhaus maximal die Höhe des Brau- und Brunnenhochhauses erreicht.
Das Bebauungskonzept für ITAG, veröffentlicht in der Verträglichkeitsstudie zum Breitscheidplatz und seiner Umgebung (Städtebau und Architektur, Bericht 38, 1998) ist von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Umweltschutz und Technologie einvernehmlich mit der Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Verkehr in seiner Konfiguration geändert worden. Dieses ist Grundlage des von ITAG einzureichenden, vorhabenbezogenen Bebauungsplanes.
Zum Hardenbergplatz:
Die räumliche Kante des Hardenbergplatzes zum Zoo soll betont werden, ohne diesen jedoch abzuriegeln. Der Platz selbst bleibt dem öffentlichen Verkehr vorbehalten. Dabei sind aber die zukünftigen verkehrlichen Funktionen für den IV und ÖV - Erreichbarkeit und Abstellmöglichkeiten - weitgehend qualitativ zu berücksichtigen. Für den IV bedeutet das, dass der ruhende Verkehr in einer Tiefgarage untergebracht werden muss.
Zum Bereich Hertzallee:
Das nordwestlich an den Bahnhof Zoo angrenzende untergenutzte Gelände soll unter Berücksichtigung der Funktionen für Zoo, BVG und TU zu einem attraktiven City-Quartier mit Wohnanteilen entwickelt werden. Dazu sollen der BVG-Busbahnhof überbaut, geplante TU-Einrichtungen zügig durch Grundstücksveräußerungen und Privatinvestitionen realisiert und der Wirtschaftshof des Zoos neu geordnet und organisiert werden. Durch diese Maßnahme wird die Funktion des Bereichs um den Bahnhof Zoo und damit der City West deutlich gestärkt. Zur Zeit werden im Vorfeld eines Investorenauswahlverfahrens die Möglichkeiten einer für Berlin und die beteiligten Nutzer kostenneutralen Umsetzung ermittelt."
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