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Archiv: Planwerk Innenstadt
Ausgangssituation
 Das historische Zentrum Berlins - Marienviertel, 1953
 Das historische Zentrum Berlins - Marienviertel, 1991
Die Wiedervereinigung Berlins ist nicht nur eine politische, administrative, soziale oder gesellschaftliche Aufgabe, sondern sie muss auch begleitet werden von einer erkennbar zusammengehörigen gesamtstädtischen Struktur. Großflächige Kriegszerstörungen, die Teilung in zwei Städte in unterschiedlichen Gesellschaftssystemen und mit unterschiedlichen Zielen und Rahmenbedingungen auch im Städtebau, unterscheiden Berlin in vielerlei Hinsicht von anderen Großstädten in Deutschland. Das Wort von der noch vorhandenen Mauer in den Köpfen, die immer noch weit verbreitete Scheu, die jeweils andere Stadthälfte tatsächlich in die eigenen Lebensgewohnheiten einzubeziehen, sind Ausdruck für die Schwierigkeiten des wirklichen Zusammenwachsens.
Auch vor diesem Hintergrund braucht Berlin ein zusammenhängendes Innenstadtkonzept, das die beiden über Jahrzehnte getrennten Stadtzentren in ihrer Entwicklung zueinander in Beziehung setzt und verbindet, ihre Anlagen und Identitäten unterstützt und weiterentwickelt sowie ihre gemeinsame Geschichte und Zukunft wieder erlebbar werden lässt.
Daneben gilt es aber auch, die Innenstadt den sich wandelnden gesellschaftlichen, ökologischen und sozialen Bedürfnissen anzupassen. Die Charta von Athen ist nicht länger das Leitbild der Entwicklung der europäischen Stadt. Vielmehr geht es heute darum, Nutzungsmischung und Nutzungsvielfalt in der Innenstadt wieder herzustellen, die Verbindung von Leben, Arbeiten und Wohnen zu stärken und vor allem sozial gemischte Strukturen der Wohnbevölkerung zu stabilisieren oder gar wieder herzustellen.
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