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Presse und AktuellesWettbewerb für modulare 3- und 4-zügige Grundschulen und Sporthallen entschieden10.12.18, Pressemitteilung Im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive hat das Land Berlin mit Hilfe eines neu entwickelten Verfahrens zwei Realisierungswettbewerbe durchgeführt. 1. Preise - Links: Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin, Rechts: h4a Gessert + Randecker Architekten, Stuttgart Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller: „Mit dem Abschluss der beiden Verfahren ist ein ganz wichtiger Schritt bei der Umsetzung der Schulbauoffensive getan worden. Bereits im kommenden Jahren werden erste modulare Grundschulen und Sporthallen in Betrieb gehen. Mit der Schulbauoffensive wird der Berliner Senat in den nächsten acht Jahren 5,5 Milliarden Euro investieren, um neue Schulen zu bauen, bestehende Schulen zu erweitern und große Sanierungsmaßnahmen durchzuführen.“ Senatorin Sandra Scheeres: "Die im Rahmen der Schulbauoffensive neu zu bauenden Schulen müssen über die räumlichen Voraussetzungen für eine moderne, zukunftsfähige Pädagogik verfügen. Dafür hat die Facharbeitsgruppe Schulraumqualität Empfehlungen für ein neues pädagogisches Konzept erarbeitet, die sich in den neuen Musterraum- und Funktionsprogrammen wiederfinden. Die Wettbewerbsergebnisse tragen dem neuen Raumkonzept für Berliner Lern- und Teamhäuser Rechnung und stehen für eine moderne neue Schularchitektur.“ Senatsbaudirektorin Regula Lüscher lobt die Ergebnisse des Verfahrens: „Dieses neue Verfahren für modulare Schulen war ein Experiment, das geglückt ist. Es ist den Architektinnen und Architekten gelungen, zwei Typen von modularen Schulen mit hohem Aufenthaltswert zu entwickeln, die das pädagogische Konzept des Team- und Lernhauses hervorragend umsetzen und bei schneller modularer Bauweise realisierbar sind. Obwohl es sich um modulare Schulen handelt, wurde gezeigt, dass diese sich in unterschiedliche städtebauliche Situationen einfügen können, was keine Selbstverständlichkeit ist. Aufgrund höchster Komplexität der Aufgabenstellung wurde den Teams enorm viel abverlangt und das Preisgericht war beeindruckt von der Qualität der Arbeiten und dem großen Engagement der Architektinnen und Architekten für dieses so wichtige Thema Bildung.“ Um flexible, aber auch gestalterisch und baukulturell anspruchsvolle Schulentwürfe für unterschiedliche Standorte zu erhalten, wurden zwei nichtoffene Realisierungswettbewerbe EU-weit ausgeschrieben. Gesucht wurden Architekten als Generalplaner. In zwei unabhängigen Verfahren für eine 3-zügige und eine 4-zügige modulare Grundschule sollten jeweils 15 Wettbewerbsteilnehmer Konzepte für einen modularen Basisbaukörper der Schule und der Sporthalle entwickeln. Dieser musste so flexibel sein, dass er auf mehrere Grundstücke mit unterschiedlichen Anforderungen angepasst werden kann. Die Preisgerichtssitzungen fanden am 5. und 6. Dezember 2018 unter Mitwirkung von zahlreichen Beteiligten der Berliner Bezirke und Senatsverwaltungen sowie betroffener Nutzer statt. Jeweils unter dem Vorsitz des Frankfurter Architekten Jürgen Engel beurteilten die Jurys nach intensiven Diskussionen die gestalterische Qualität der Basisbaukörper von Grundschule und Sporthalle sowie die Umsetzung des pädagogischen Konzepts und der geforderten Flexibilität. Dabei wurde die wirtschaftliche und schnelle modulare Bauweise ebenfalls bewertet. Die geplanten Grundschulen sollen zukünftig an mindestens fünf und maximal zehn Standorten (3-zügig) bzw. an mindestens sechs und maximal zwölf Standorten (4-zügig) in ganz Berlin zum Einsatz kommen. Die neuen Schulen und Sporthallen werden in Amtshilfe durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen gebaut. Im Anschluss an die beiden Wettbewerbsverfahren wird jeweils ein Verhandlungsverfahren nach Vergabeverordnung (VgV) mit den drei Preisträgern durchgeführt. Die Beauftragung der Generalplaner erfolgt nach Abschluss der Verhandlungsverfahren. Daran schließen sich die weiteren Planungsphasen und Ausschreibungsverfahren an. Der Baubeginn für die Grundschulen ist für 2020 bzw. 2021 vorgesehen. Die Fertigstellung der ersten Grundschulen ist aus heutiger Sicht im Sommer 2022 möglich. Die Grundidee für die zeitgemäßen Schulgebäude besteht darin, zeitgemäße Pädagogik durch eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Kindern und Pädagogen zu fördern. Hierfür ist ein Umdenken, weg von den „Flurschulen“, erforderlich. Die Zusammenarbeit wird räumlich ermöglicht durch Lern- bzw. Teamhäuser als „kleine Schulen in der großen Schule“. Die „kleine Schule“, das so genannte Compartment, besteht aus zwei Allgemeinen Unterrichtsbereichen, ergänzenden pädagogischen Flächen und einem Teambereich. Lernen in jahrgangsübergreifenden oder jahrgangsbezogenen Gruppen soll dabei möglich sein. Die Wettbewerbsjurys entschieden nach ausführlicher Diskussion wie folgt: 3-zügige modulare Grundschule und Sporthalle Berlin (Preisgerichtssitzung am 06. Dezember 2018): 1. Preis Architekten: h4a Gessert + Randecker Architekten, Stuttgart 2. Preis Architekten: HerbstKunkler / aim busse architekten, Berlin 3. Preis Architekten: Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin Die Jury lobt beim ersten Preis die besondere Flexibilität des Basisbaukörpers sowie die standortbezogenen Anpassungen unter Beibehaltung einer qualitätsvollen Architektursprache. Das pädagogische Konzept wird dabei von den Teilnehmern gut umgesetzt. Die Fassade spiegelt einen Schulbau dieses Formats angemessen proportioniert wieder. Das Konstruktionsprinzip wird unter Aspekten der Modulbauweise und der Nachhaltigkeit sehr positiv bewertet. 4-zügige modulare Grundschule und Sporthalle Berlin (Preisgerichtssitzung am 05. Dezember 2018): 1. Preis Architekten: Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin 2. Preis Architekten: Ackermann + Raff, Stuttgart 3. Preis Architekten: PPAG architects, Wien Die Jury lobt beim ersten Preis das einfache und klare Konstruktionsprinzip des Basisbaukörpers. Die Grundrissfigur schafft es im Zusammenspiel mit der Sporthalle und der Umgebung, eine überzeugende Antwort auf den jeweiligen städtebaulichen Kontext zu geben und erzielt viel Raum für den Schulhof. Die innere Organisation, insbesondere kurze Wege für Schüler und Lehrer sowie eine gute Belichtung, wird positiv hervorgehoben. Die Fassaden sind angenehm kleinteilig, wirken aber dennoch großstädtisch und einer Grundschule angemessen. Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten Die Wettbewerbsarbeiten der beiden Verfahren werden voraussichtlich Ende Januar 2019 öffentlich ausgestellt. Ort und Zeitpunkt werden zeitnah festgelegt und bekanntgegeben. Weitere Informationen:PressearchivPressestelle
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