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Presse und AktuellesRenaturierung der Wuhle in Marzahn/Hellersdorf ist abgeschlossen03.07.08, Pressemitteilung Die Arbeiten zur Renaturierung der Wuhle in Marzahn/Hellersdorf zwischen dem ehemaligen Klärwerk Falkenberg und der Bundesstraße B1/B5 sind abgeschlossen. Am Donnerstag, den 3. Juli 2008, wird Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer den symbolischen Schlussstein setzen. Senatorin Junge-Reyer sieht in dem Projekt wichtige Ziele Berlins verwirklicht: "Berlin ist vor wenigen Wochen dem Countdown 2010 beigetreten, einer freiwilligen Verpflichtung die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen in der Region zu erhalten und insbesondere den Biotopverbund zu stärken. Die Renaturierung der Wuhle ist ein Beispiel, wie ernst wir diese Selbstverpflichtung nehmen. Lebensräume für eine große Zahl von Fisch- und Kleintierarten wurden hier geschaffen, viele Pflanzenarten in ihrem Bestand gesichert und der Biotopverbund Alte Wuhle zu einem durchgängigen Verbund weiterentwickelt. Gleichzeitig galt unser Augenmerk dem Ziel, weitere Berliner Gewässer und Uferbereiche für die Berlinerinnen und Berliner zu erschließen, Aufenthaltsorte zu schaffen, die zu Sport oder Entspannung anregen. Die Stadt hat mit dem erneuerten Wuhletal ein großes Stück Natur und damit Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger zurückgewonnen." Mit den Baumaßnahmen wurde im Jahr 2006 begonnen und in 2008 werden sie nun termingerecht abgeschlossen. Die Kosten betragen 7,8 Mio Euro, wobei das Land Berlin 3,1 Millionen Euro trägt, der Rest von 4,7 Millionen Euro wird durch Mittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (Umweltentlastungsprogramm) übernommen. Ausgangspunkt der Renaturierung war die Stilllegung des Klärwerkes Falkenberg im Februar 2003 und die einhergehende erhebliche Minderung des Abflusses in der Neuen Wuhle. Während Trockenzeiten fiel die Wuhle nahezu trocken, so dass sich in Verbindung mit Schlammablagerungen aus dem Klärwerksablauf ökologische Konflikte einstellten. Zudem war der in den 1970er und 1980er Jahren gebaute Klärwerksableiter Neue Wuhle landschaftlich unbefriedigend. Auf Basis eines breit abgestimmten Konzeptes zur Entwicklung des Wuhletales mussten der ökologische Zustand und der Erholungswert von 150 ha Fläche verbessert werden. Der Wasserhaushalt wurde durch Grundwasseranhebung stabilisiert, der Fluss auf 12 km Länge (15 m Höhengefälle) und inselartige Uferbereiche naturnah und biologisch durchlässig verändert und Beeinträchtigungen durch Entnahme kontaminierter Sedimente beseitigt. Die Bürgerinnen und Bürger haben die Baumaßnahmen positiv begleitet und erleben die aufgewertete Flusslandschaft vom öffentlichen Wege- und Straßennetz aus. Konkret waren für die Instandsetzung des Naturraums an der Wuhle besonders folgende Schritte notwendig. Die Wehre Köthener Straße, Ahrensfelder Berg und Straße Alt Biesdorf (B1/B5) sowie drei Sohlabstürze zwischen Ahrensfelder Berg und Feldberger Ring wurden fisch- und kleintiergerecht umgebaut. Beton- und Spundwandbauwerke wurden durch naturnahe Steinriegel-Sohlgleiten ersetzt. Des weiteren wurden ca. 50.000 t belasteter Schlamm aus der Wuhle und den Kaulsdorfer Teichen entfernt. Neu gebaut wurden Fußgängerbrücken unterhalb des Kienbergs als Wegeverbindung über Alte und Neue Wuhle. Um den teilweise niedrigen Wasserstand der Wuhle zu beheben und eine Grundwasserstabilisierung zu erreichen, wurde die Gewässersohle um bis zu einem Meter erhöht. Zur optischen Aufwertung wurden die Ufer durch Standort angepasste Steine, Kiese und Bewuchs sowie abwechslungsreiche Profilierung naturnah und hochwassersicher angelegt. Ein weiteres Ergebnis der Renaturierungsmaßnahmen stellt die dauerhafte Sicherung des Karpfenteichs und der Kaulsdorfer Teiche in ihrem Bestand dar. Hervorzuheben ist zudem, dass der Biotopverbund Alte Wuhle durchgängig geschaffen, indem die Neue Wuhle durch Dükerung (Rohrkreuzung) unter der Alten Wuhle angelegt wurde. Die Alte Wuhle entspringt im Land Brandenburg bei Ahrensfelde und die Neue Wuhle am ehemaligen Klärwerk, bevor beide Flussarme sich nördlich der Cecilienstraße vereinigen und nahe der Alten Försterei in Köpenick in die Spree münden. Mit einem Einzugsgebiet von ca. 100 km² ist die Wuhle ein wichtiges Berliner Fließgewässer mit regionalem Einfluss auf den Wasserhaushalt. PressearchivPressestelle
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