![]() |
||||||
Wasserstadt Berlin-OberhavelEntwicklungsmaßnahme
Spätestens mit / seit dem Fall der Mauer veränderte sich der Zustand des Areals zusehends. 1992 schloss die Schultheiss-Brauerei, Industriebetriebe verlagerten ihre Standorte ins Umland. Die einst militärisch und die dem Militär nachfolgend gewerblich genutzten Flächen fielen brach und auch die Lagerflächen für die Senatsreserven wurden überflüssig.
Die meisten Kaianlagen, Verbindung von Gewerbe und Wasserweg, gingen außer Betrieb. Die Transporte wurden auf Schiene und Straße gelegt. Der Lieferverkehr führte dabei durch geschlossene Wohngebiete und verursachte zunehmend Staub- und Lärmbelastungen für die Anwohner. Insgesamt lieferte die Wasserstadt ein trauriges Bild. Die Qualität der Landschaft konnte nicht genutzt werden, da die Ufer bis auf wenige Abschnitte nicht zugänglich waren, Straßen endeten weit entfernt vom Wasser und nennenswerte Grünflächen waren nicht vorhanden. Neben vereinzelten Kleingärten und Campingplätzen gab es in der Wasserstadt gerademal 960 Wohnungen. Hinzu kam der Umstand, dass die Flächen umfassend versiegelt waren und so das Regenwasser nicht versickern konnte, sondern stattdessen die auf den Flächen vorhandenen Verunreinigungen in die Havel gespült wurden. Noch heute sind einige Flächen der Wasserstadt mit Altlasten verunreinigt, die es vor einer neuen Nutzung zu beseitigen gilt. Der Berliner Senat hat deshalb am 13. Juli 1992 ein 206 Hektar großes Gebiet nördlich der Spandauer Altstadt gemäß § 165 Baugesetzbuch als städtebaulichen Entwicklungsbereich förmlich festgelegt. Hier, wo sich die Havel rings um die Insel Eiswerder zur Seenlandschaft verbreitert, sollten damals 12.700 Wohnungen und 1,28 Mio. m² Bruttogeschossfläche für Handel, Büros und sonstiges Gewerbe entstehen - eine dicht bebaute Stadt am Wasser. In den folgenden Jahren veränderten sich jedoch die stadtentwicklungspolitischen Rahmenbedingungen erheblich. Der Senat steuerte die Maßnahme deshalb mehrfach um und passte die Entwicklungsziele der veränderten Nachfrage auf dem Immobilienmarkt an. Nach 14-jähriger Entwicklungszeit wird das Entwicklungsrecht Ende 2007 wieder aufgehoben. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die einst von Brachen und Gewerbe verstellten Ufer sind zugänglich und werden durch hochwertige Nutzungen neu belebt. Etliche der neuen Quartiere sind bereits fertig, andere wachsen weiter. Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Städtebaulicher Entwicklungsbereich Wasserstadt Berlin-Oberhavel - Bilanz der Entwicklung, Berlin 2007 |