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Blankenburger Süden - Alte Gärtnerei HeinersdorfStädtebau![]() Ausgewähltes städtebauliches Konzept von deffner voitländer architekten und stadtplaner, Dachau mit Burger Landschaftsarchitekten / BUND K Landschaftsarchitekten, München
Im städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb von 2021 wurde das Konzept von deffner voitländer architekten und stadtplaner, Dachau mit Burger Landschaftsarchitekten / BUND K Landschaftsarchitekten, München für die Alte Gärtnerei ausgewählt. Ausgangspunkt des Konzepts ist es, im Quartiersinneren den Charakter der abenteuerlich verwilderten Alten Gärtnerei zu bewahren. Mit den offenen grünen Höfen und den vereinzelten Solitärbauten entstehen in den rückwärtigen Bereichen aufeinander bezogene, kleinteilige Räume. Herzstück des Entwurfs ist die innenliegende Quartiersmitte als öffentlicher, geschützter Freiraum. In den umliegenden Gebäuden sind verschiedene öffentliche und soziale Nutzungen gruppiert (Kita, Kulturgarten mit Überschaubar und Museum, Familienzentrum, Fahrradwerkstatt, „Quartierswohnzimmer“, „Generationenpavillon“, besondere Wohnformen etc.). Durch die verschiedenen Wege wird die Quartiersmitte mit der Nachbarschaft gut vernetzt. So bietet sie auch einen Mehrwert für Heinersdorf. Das „Außen“ des Quartiers ist geprägt durch eine weitgehend geschlossene Bebauung, damit der Straßenlärm nicht ins Quartiersinnere eindringen kann. Durch das Zurückweichen einzelner Gebäude entstehen entlang der neuen Straßenverbindung Netzelement 1 angedeutete Platzsituationen, die Aufenthaltsmöglichkeiten bieten. In diesen Bereichen sind teilweise auch Einzelhandelsnutzungen angeordnet. Die Bebauung zur neuen Straße ist vier- bis sechsgeschossig und nimmt im Quartiersinneren ab. Die rückwärtigen Bereiche bleiben autofrei und zur Romain-Rolland-Straße ist eine Mobilitätsstation vorgesehen. Der Ortseingang im Kreuzungsbereich Romain-Rolland-Straße, Rothenbachstraße und Netzelement 1 wird durch eine städtische Bebauung mit vier bis sechs Geschossen gefasst. Das Gründerzeithaus auf der östlichen Seite wird erhalten. Um es herum entsteht ein Platz. Der Supermarkt auf der westlichen Teilfläche wird in eine mehrgeschossige Neubebauung integriert. Insgesamt sieht das städtebauliche Konzept 535 Wohneinheiten für rund 1.065 Einwohner*innen vor. Wie lief der städtebauliche Wettbewerb ab?Zunächst fand ein Teilnahmewettbewerb statt, bei dem neun Teams aus Stadtplaner*innen und/oder Architekt*innen und Landschaftsarchitekt*innen ausgewählt wurden.Am 26. August 2021 erhielten die Teams die Auslobung mit den Zielen, den Rahmenbedingungen und der Aufgabenstellung für das Wettbewerbsverfahren. Auf dieser Grundlage haben sie in einem Zeitraum von zehn Wochen Entwürfe erstellt und eingereicht. Diese zeigten auf, wie Gebäude, Straßen und Freiflächen im Wettbewerbsgebiet verteilt sein könnten. Insgesamt wurden sechs Wettbewerbsarbeiten abgegeben. Das Wettbewerbsverfahren wurde gemäß den Richtlinien zur Durchführung von Planungswettbewerben (RPW) anonym durchgeführt, d.h. die Namen der Büros waren der Jury bis zuletzt nicht bekannt. Dadurch wird die Gleichbehandlung der Teilnehmenden sichergestellt, da nur die dargestellten Ideen und Konzepte gewertet werden können. Nach Abgabe der Konzepte fand eine Vorprüfung u.a. durch Sachverständige zu Themen wie Verkehr, Regenentwässerung oder Klima statt. Die Ergebnisse wurden in einem Bericht zusammengefasst und der Jury vorgelegt. Zudem konnte die Öffentlichkeit am 15. Dezember 2021 die Konzepte begutachten und bewerten (siehe Beteiligung). Die Ergebnisse dieser Beteiligung wurden ebenfalls der Jury vorgelegt. Diese tagte am 17. Dezember 2021 und umfasste Vertreter*innen der Verwaltung, der Fachöffentlichkeit und der Eigentümer*innen. Sie zeichnete das städtebauliche Konzept von deffner voitländer architekten und stadtplaner, Dachau mit Burger Landschaftsarchitekten / BUND K Landschaftsarchitekten, München mit dem ersten Preis aus und formulierte Empfehlungen für dessen Überarbeitung. Das überarbeitete städtebauliche Konzept wird dann als Grundlage für das Bebauungsplanverfahren genutzt. |