Gebietskarte
Vorrangige Bebauungsart / Infrastruktur
Das Gebiet weist neben wenigen Gründerzeitbauten hauptsächlich Wohnhäuser des Sozialwohnungsbaus auf, die aus verschiedenen Sanierungsphasen der 1960er bis 1980er Jahre stammen und teilweise über attraktive Innenhöfe verfügen. Im Quartier gibt es zahlreiche Grünflächen sowie Spiel- und Sportplätze. Das Gebiet ist gut durch den
ÖPNV erschlossen.
Entwicklungsziele, Leitbild
Das Quartier entwickelt sich weiter zu einem lebenswerten Stadtteil, dessen besondere Stärke seine soziale Vielfalt ist. Im Gebiet entsteht ein attraktives und vielfältiges Bildungsangebot, das alle Generationen im Sinne lebenslangen Lernens anspricht.
Bewohnerschaft und Akteure haben hinreichend Unterstützung für ein selbstbewusstes und selbstorganisiertes Engagement für das Gemeinwesen vor Ort erfahren und bringen dieses für ihre Nachbarschaft ein.
Bestehender Handlungsbedarf
Im Handlungsfeld
Bildung, Ausbildung, Jugend soll die Kooperation der Bildungseinrichtungen, die Schärfung von Schulprofilen und deren Kommunikation in die Öffentlichkeit gestärkt werden. Der Ausbau von Beratungsangeboten der Berufsorientierung und Hilfe zur Selbsthilfe für Ausbildungssuchende soll die Lebenschancen von Jugendlichen im Gebiet verbessern.
Die selbstorganisierte, selbsttragende Engagementstruktur im Kiez bleibt die zentrale Aufgabe im Handlungsfeld
Nachbarschaft. Durch zahlreiche Neubauten im und rund um das Gebiet wird es Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur geben. Die neuen Nachbarn sollen Teil der bestehenden Nachbarschaft werden. Bewegungsangeboten für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Gebietes können die Gesundheitsziele des Bezirkes mit einem guten nachbarschaftlichen Miteinander verbinden.
Im Sinne einer vielfältigen inklusiven Nachbarschaft ist die Herstellung von Barrierefreiheit im
Öffentlichen Raum eine Querschnittsaufgabe für alle Handlungsfelder. Die Gestaltung und Pflege von Grünflächen durch ehrenamtlich Aktive im Kiez wird sehr geschätzt, bedarf jedoch der professionellen Unterstützung durch das bezirkliche Straßen- und Grünflächenamt.
Bewohnerinnen und Bewohner sowie Akteure sollen noch stärker befähigt werden, die Entwicklungen und Veränderungen langfristig unabhängig und selbstbewusst aktiv selbst zu gestalten. Der Ausbau belastbarer und schnell aktivierbarer Verbindungen und Netzwerke soll im Handlungsfeld
Beteiligung, Vernetzung und Einbindung der Partner unterstützt werden.
Schlüsselprojekte
Maßnahmen zur Stärkung der integrierten Kinder-, Jugend- und Nachbarschaftseinrichtung Olof-Palme-Zentrum (OPZ), die Brunnengartenschau in Zusammenarbeit mit dem Projekt "Grünräume nachbarschaftlich stärken", das Geschichtscafé "Anno erzählt" sowie das Projekt "Bewegungsfreiräume", das sich mit der Zugänglichkeit für mobilitätseingeschränkte Menschen im öffentlichen Raum beschäftigt, sind Schlüsselprojekte im Quartier.
Beteiligung
Im
QM-Gebiet Brunnenstraße sind zurzeit 16 Anwohnerinnen und Anwohner im Quartiersrat und der Aktionsfondsjury sowie im Quartiersrat 8 Einrichtungen vertreten. Sie entscheiden über den Einsatz von Projektmitteln und erarbeiten gemeinsam mit weiteren Verfahrensbeteiligten im Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK) die Schwerpunkte der Quartiersentwicklung.
Bezirk Mitte
QM-Gebietsgröße
57,29 Hektar
Gebietsfestlegung
29.11.2005
Starke Intervention (Kategorie I)
Gebiet der Sozialen Stadt gemäß §171e
BauGB
Bewilligte Programmmittel seit Gebietsfestlegung
11,838 Mio. € (Stand: Dezember 2019)
Bevölkerungsstruktur (Stand: Dez. 2019)
- Einwohnerinnen und Einwohner:
13.309 im QM-Gebiet (3.748.148 Berlin)
- Migrantinnen und Migranten:
67,53% im QM-Gebiet (34,07% Berlin)
- Bezieherinnen und Bezieher von Transferleistungen:
35,97% im QM-Gebiet (15,71% Berlin)
- Arbeitslosenanteil - Daten anteilig bezogen auf die Gesamteinwohnerzahl des jeweiligen Planungsraums (LOR):
6,20% im QM-Gebiet (3,91% Berlin)
Weitere Informationen
Brunnenviertel Gartenschau (BruGA)
Foto: Sulamith Sallmann
Brunnenviertel Gartenschau (BruGA), Wurmkistenbau im Elstergarten
Foto: Michael Becker
Geschichtsprojekt "Anno erzählt"
Foto: Sulamith Sallmann
Projekt Bewegungsfreiräume
Foto: Alex Koch