Landschaftsraum Tegel
Landschaftskonzept 2017
Landschaftskonzept Tegler Stadtheide, Plan: SWUP GmbH
Die wesentlichen Kernaussagen für den Landschaftsraum lauten:
Räumliche Vernetzung
- Die Offenlandschaft wird nach Beendigung des Flugbetriebes mittel- bis langfristig für die Bevölkerung erlebbar gemacht und als Transferraum sowie für die Erholung erschlossen werden.
- Eine Erschließung zu Erholungszwecken auf dem Flughafenareal erfolgt bestandsorientiert, nur in wenigen Bereichen wird das Netz durch neue Wege ergänzt.
- Eine behutsame und naturschutzverträgliche Vernetzung mit dem Areal Flughafensee wird angestrebt.
Naturschutz
- Der Schwerpunkt für den Naturschutz liegt im Westen und Nordwesten des Areals.
- Die Offenlandschaft mit ihren an den Extremstandort angepassten Biotopen und Arten wird erhalten und entwickelt.
- Die blütenreichen Trocken- und Magerrasen werden gezielt gefördert. Die Heidebiotope werden erhalten und nach Möglichkeit ausgedehnt. Die Maßnahmen dienen auch dem Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft.
Umwelt
- Die vorhandenen und zu erhaltenden klimatischen Austauschfunktionen des Offenlandareals mit der umgebenden Stadt setzen den Rahmen für die Anordnung von Bepflanzungen.
Erholung
- Der Schwerpunktbereich für Erholungs-, Freizeit- und Sportnutzungen wird im Osten, in der räumlichen Nähe zu den vorhandenen Wohnquartieren, angeordnet.
- Die Nutzungsintensität der Erholung soll von Osten nach Westen abnehmen.
- Im Westen und Norden sind ruhige, landschaftsbezogene Erholungsformen vorgesehen, die mit den Naturschutzzielen vereinbar sind.
Impulse
- Impulse sind Anlaufpunkte, Aktionspunkte und Rauminstallationen. Sie unterstützen die Aneignung des Landschaftsraums und sind in der Umsetzungsphase des Landschaftskonzeptes zu platzieren.
- Impulse werden als Orte von Interesse gestaltet, lenken die Aufmerksamkeit in der offenen Landschaft auf bestimmte Punkte und geben Orientierung.
Zukunftsraum Tegel - Herausforderung und Chance
Die Entwicklungsstufen
- 1. Anlaufphase
Nach Beendigung des Flugbetriebes wird in einem Übergangszeitraum die Flughafenfreifläche weiterhin unzugänglich bleiben. Die Detailerkundung von Altlasten und Kampfmitteln kann erst nach Einstellung des Flugbetriebs durchgeführt werden, in deren Anschluss dann die notwendige Sanierung stattfindet. Während der Zeit, die dieser Prozess in Anspruch nehmen wird, können punktuell bereits geräumte und gesicherte Freiflächen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. In diesem Zeitraum muss durch die Pflege der Freifläche der Erhalt der ökologischen Qualität des Areals sichergestellt werden.
Im Bereich des Terminals wird eine Informationsstelle geschaffen, die über die weitere Entwicklung des Geländes informiert und für die Landschaft wirbt. Dies könnte unterstützt werden durch das Angebot von Führungen. Damit kann zu besonderen Ereignissen in der Stadt, z.B. dem Langen Tag der Stadtnatur oder dem Tag des offenen Denkmals, das Gelände für Besuchergruppen in gesteuertem Umfang erlebbar und zugänglich gemacht werden.
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2. Entwicklungsphase
Nach der Bodensanierung gelangt das Konzept in eine schrittweise Umsetzung. Die Herstellung des Landschaftsparks am Schumacher Quartier hat hierbei Priorität.
Zeitnah sollen Anlauf- und Aussichtspunkte in der Landschaft als erste Impulse inszeniert werden, Teile der Fläche sollen der Allgemeinheit zugänglich gemacht und in das städtische Wegenetz eingebunden, die Eingangsbereiche gestaltet werden. Die Verbindung der Tegeler Stadtheide über die Landschaft mit den Baugebieten entwickelt sich. Innerhalb der Bauflächen sind Grünkorridore und Straßenraumbegrünungen die hervortretenden landschaftlichen Gliederungs- und Gestaltungselemente. Sie sorgen gleichzeitig für eine Tiefenverzahnung mit der Landschaft.
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