Das Gebäude wurde nach zweijähriger Bauzeit im Jahr 1911 nach Plänen des Architekten Ludwig Hoffmann als Gemeindedoppelschule eröffnet.
In das viergeschossige Schulgebäude im Innenbereich der kaiserlichen Blockbebauung zog die 27. Volksschule des Verwaltungsbezirks Prenzlauer Berg mit jeweils einer Schule für Mädchen und für Jungen ein. 1931 gab es die erste gemischte Klasse. Während des zweiten Weltkriegs konnte der Unterricht eingeschränkt stattfinden, bis 1943 die Schule verlegt wurde und das Schulgelände wahrscheinlich als Durchgangslager für Flüchtlinge diente. Das Schulgebäude trug leichte bis mittelschwere Kriegsschäden davon, das straßenseitig stehende Vorderhaus wurde ganz zerstört. Trotzdem wurde der Unterricht bereits am 18.5.1945 in Teilen des Gebäudes wieder aufgenommen. Die Sporthalle hinter dem Schulgebäude (Straßenbereich Stahlheimer Straße) wurde in den 1970er Jahren errichtet.
Bestandsansicht vor der Sanierung, 2010
Bestandsansicht Hof, 2007
Heute beherbergt das Gebäude die Carl-Humann-Grundschule mit ca. 430 Schülerinnen und Schülern und ca. 40 Lehr- und Betreuungsfachkräften.
Der Erhalt und Ausbau der Grundschule ist weiterhin von großer Bedeutung. Neben der Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule ist die Carl-Humann-Grundschule die einzige Grundschule im Gebiet Humannplatz und ist von daher für das Gebiet sehr wichtig für die Schulversorgung.
Die Treppenhäuser wurden behutsam saniert, 2017; Foto: Eric-Jan Ouwerkerk
Neugestaltung der Mensa, 2018
Foto: Eric-Jan Ouwerkerk
Das stadtbildprägende Gebäude befand sich in einem schlechten Zustand. Schäden am Putz beeinträchtigten das Erscheinungsbild des Gebäudes stark, neuzeitliche Fenster, Türen und Lampen verfälschten zudem den Charakter des Baus. 2010 wurde deshalb mit der Sanierung des Schulgebäudes mit Mitteln des Programms Städtebaulicher Denkmalschutz begonnen.
Im ersten Bauabschnitt wurden das Dach und die Fassade saniert sowie die Fenster instand gesetzt und teilweise erneuert. Im zweiten Bauabschnitt begann die Sanierung der Klassenräume, Flure und Treppenhäuser. Unter anderem erfolgte der Umbau der Mensa/Aula mit Küchenbereich im 3. Obergeschoss, die Sanierung der Turn- und Mehrzweckhalle im Erdgeschoss und die Herstellung neuer Räume für den Fachunterricht und Vereinssport im Untergeschoss sowie der Anbau eines Aufzuges.
Fassadendetail, sanierte Tür
Foto: BSM mbH
Im 3. und 4. Bauabschnitt (Beginn 2014) wurde die Sanierung der Klassenräume, Flure und Treppenhäuser fortgesetzt. Dabei standen insbesondere die Verbesserung von Schall- und Brandschutz sowie die Modernisierung und Anpassung der Haustechnik im Mittelpunkt. Die Maßnahmen waren erforderlich, um den zeitgemäßen Betrieb der Schule für die kommenden Jahre zu gewährleisten.
Die feierliche Einweihung des Schulgeländes fand am 18.09.2018 statt.
Im letzten Bauabschnitt wird der Schulhof der Grundschule erneuert. Neben der Errichtung einer Sandspielfläche mit grünen Spielinsel und Spielgeräten, werden geeignete Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen und der Schulgarten vergrößert. Der Baubeginn ist für 2021 vorgesehen.
Insgesamt wurde bzw. wird eine Fördersumme in Höhe von rd. 8,2 Millionen Euro aus dem Programm Städtebaulicher Denkmalschutz zur Verfügung gestellt.