Das Seminar- und Wohngebäude Adalbertstraße 23b wurde 1929 auf dem Gelände des Krankenhauses Bethanien errichtet und gehört zur denkmalgeschützten Gesamtanlage. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro Mohr und Weidner.
Historische Aufnahme: Rückansicht Seminargebäude am Bethanien, 1930
Quelle: Wilhelm Langer, "Neue Schritte im alten Dienst", Berlin 1931
Heute sind im ehemaligen Seminargebäude wichtige Einrichtungen der Kinder-, Jugend und Familienhilfe untergebracht, so z.B. das Familienzentrum, eine Kita und eine Jugendwohngruppe.
Zwischen 2009 und 2011 erfolgte die Sanierung des Gebäudes. Dabei wurden umfangreiche Maßnahmen im Bereich des Haupteingangs, im Keller, an den Dachterrassen, der Fassade, den Fenstern und Außentüren, im Treppenhaus sowie der Mehrzweckhalle durchgeführt.
Neben Mitteln des Städtebaulichen Denkmalschutzes wurden zur Finanzierung der Maßnahme bezirkliche Mittel eingesetzt.
Quelle: Büro Schmidt-Seifert
2013 bis 2015 folgte die denkmalgerechte Neugestaltung der Außenanlagen. Es entstanden angemessene und zeitgemäße Aufenthalts- und Bewegungsmöglichkeiten für die Nutzer des Gebäudes. Bei der Planung und Neugestaltung sind die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der unterschiedlichen Nutzer mit eingeflossen.
Der Zugangsbereich an der Adalbertstraße wurde mit einer verklinkerten Toranlage nach historischem Vorbild wieder hergestellt und erhielt beiderseits des Zugangs eine klare Gliederung mit Rasenflächen.
Der hofseitige Gartenbereich erhielt nach historischem Vorbild eine klare Struktur mit drei Teilbereichen, die von einer Pergola betont wird:
- ein Familiengarten mit Cafébetrieb,
- ein Garten mit Spielgeräten und Sandspielfläche für die Kita sowie
- einen abgesenkten Gemeinschaftsgarten.
Die Innenhöfe und die hausnahen Bereiche sowie die Wege innerhalb des Gartens wurden mit klassischen Materialien wie Bernburger Mosaik und wassergebundener Decke befestigt.
Bestand Sandspielfläche Kita, 2009
Foto: BSM mbH
Freiflächen, 2015
Foto: Büro Schmidt-Seifert
Das Gebäude wurde mittels der Baumaßnahmen an die heutige Nutzung angepasst und die Außenbereiche denkmalgerecht gestaltet. Auch ist das ehemalige Seminargebäude besser in das Bethaniengelände eingebunden. Der Standort wurde als wichtige Infrastruktureinrichtung und als Ort für interkulturelle und generationenübergreifende Begegnung gestärkt.