Erweiterung Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße
Geschichte der Bernauer Straße
Das Luftbild von 1953 mit Überlagerung der späteren Grenzanlagen (Stand: 1989) zeigt die erheblichen Veränderungen durch den Mauerbau. Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
An der Bernauer Straße verlief seit Mitte des 18. Jahrhunderts die sogenannte Akzisemauer - eine Zollmauer, die den Innenstadtbereich vom Umland trennte. Nach dem Abriss der Akzisemauer bildete dieser Bereich die neuzeitliche Grenze zwischen den Bezirken Mitte und Wedding. Vor allem die Geschehnisse im 20. Jahrhundert haben die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Bernauer Straße gelenkt und die Bezirksgrenze bedeutend gemacht: Der Bezirk Mitte gehörte nach 1945 zu Ost-Berlin und der angrenzende Bezirk Wedding gehörte zu West-Berlin.
Somit verlief entlang der Bernauer Straße ab 1961 ein wichtiger Teil des innerstädtischen Mauerstreifens und hier fanden viele dramatische und teilweise tragische Fluchtversuche statt.
Die Bernauer Straße als Ort der Erinnerung
Die Bernauer Straße wurde in besonderer Weise zum Sinnbild für die Unmenschlichkeit der Berliner Mauer. Hier finden sich wie an keiner anderen Stelle Berlins noch sehr viele bauliche Zeugnisse und Spuren aus der Zeit der geteilten Stadt. Zudem spiegelt die Geschichte der Bernauer Straße die Auswirkungen des Mauerbaus wider: die Zerstörung von Stadtraum und Lebenswegen, die Trennung von Familienangehörigen und Freunden. Sie war Ort von Fluchtversuchen und Fluchthilfen, sie steht für die Opfer des Mauerregimes und die Toten an der Berliner Mauer.
Im Dokumentationszentrum gibt es die Dauerausstellung „Die Berliner Mauer 1961-1989”, Oktober 2015
Foto: Philipp Eder
Seit 1998 befindet sich an der Bernauer Straße der zentrale Gedenkort der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Berlin „In Erinnerung an die Teilung der Stadt vom 13. August 1961 bis 9. November 1989 und zum Gedenken an die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft”, das Dokumentationszentrum Berliner Mauer. Als Stätte der Besinnung und Andacht für die Toten an der Berliner Mauer und als Mahnmal für die im Jahr 1985 gesprengte Versöhnungskirche steht in unmittelbarer Nähe zum Dokumentationszentrum die im Jahr 2000 eingeweihte Kapelle der Versöhnung.
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