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AlexanderplatzAus der Begründung der Jury für den ersten Preis„Der Verfasser hat die Empfehlungen des Preisgerichts der ersten Stufe sorgfältig berücksichtigt und dabei die Grundlinien seines Entwurfes in vollem Umfang erhalten. Die von der Auslobung für die zweite Stufe geforderte Verminderung der Gesamtmasse erreicht der Verfasser im wesentlichen durch geringere Haustiefen, was der Realisierbarkeit sehr entgegenkommt. Durch die konsequente Verlängerung der Straßen des nördlichen Wettbewerbsgebiets zum Alexanderplatz entsteht eine klare Blockstruktur mit engmaschiger Vernetzung der einzelnen Bereiche. Hierbei erscheint die vom Verfasser vorgeschlagene Straßenbreite der verlängerten Karl-Marx-Allee nach wie vor als Zäsur; sie sollte überprüft werden, um einen engeren Verbund der Gebietsteile zu erreichen. Das Straßenraster erscheint im Nordteil zu rigoros und führt insbesondere bei der Neuen Königsstraße zu Schwierigkeiten (Straßenbahnführung). Die Ergänzung des offenen Raumes des Alexanderplatzes durch offene und gedeckte Passagen und überdeckte Höfe schafft eine spannungsreiche Raumfolge, die den Zielen der Auslobung in hohem Maße gerecht wird. Auch die Verlängerung des Kaufhauses nach Südosten wird begrüßt. Dem Rondell in der Mitte des Platzes kommt bei dessen immer noch erheblicher Größe von ca. 100 m x 200 m eine hohe Bedeutung für die Gestaltung zu. Daher sollten die Platzebene und die untere Ebene funktionell wie visuell enger miteinander verbunden werden. Die Konzentration der Hochhäuser als eine Gruppe unterschiedlich gegliederter aber gleich hoher Gebäude gibt dem Ort insgesamt hohe Signifikanz. Die gleiche Höhe erlaubt es nicht, dass einzelne Häuser andere dominieren. Ihre weiträumige Wirkung besteht in der Wirkung als Gruppe. Im einzelnen wird das Hochhaus südwestlich der S-Bahn beanstandet. Stellungnahme zu Stadtgestalt/Grünraum/Fußgängernutzung:Die Grundordnung der städtischen Quartiere ist ruhig und überlegt festgelegt, wobei das Projekt bis zur Spree in Baublöcken entwickelt wird, die dadurch entstehende Dichte erscheint zu hoch.Das Straßennetz muss mit viel Abbruch und durch Rückbaumaßnahmen im öffentlichen Straßenraum erkämpft werden. Die Ausstattungselemente, wie Alleen und Straßengrün, sind dicht platziert, der Fußgänger wird mit klaren Wegrelationen geführt. Der Alexanderplatz selbst ist wohlproportioniert angelegt und übersichtlich für Fußgänger, er wird durch das „Auge” in drei Bereiche geteilt, die durch die an sich begehbare Platzskulptur der Glaslinse getrennt werden: der nordwestliche Teil mit Gestaltungsschwerpunkt Brunnen, der Platz mit der Berolina, der Platz an der Alexanderstraße. Das Projekt schafft einen stabilen Stadtraum, der einiges an Einlagerungen ertragen könnte, für seine Realisierung ist jedoch eine komplette Stadterneuerung notwendig. Der Platz ist in seiner räumlichen Ordnung und Gestaltung in Bezug auf die Anlage der Straßenbahn und des „Auges” zu überprüfen und weiter zu entwickeln. VerkehrDie Stellplatzanzahl ist mit 11.421 Stellplätzen zu hoch und sollte auf 7.000 reduziert werden. Die Stellplatzanlagen sind dezentraler zu organisieren und entsprechend der Nutzung zuzuordnen.Zufahrt zur Tiefgarage unterhalb der Straße Alexanderplatz liegt mittig und liegt damit für den Verkehrsablauf und die Verkehrssicherheit ungünstig (hohe Verkehrsmenge). Ist in Seitenlage zu bringen. Erschließungssystem sollte in den weiteren Planungen hierarchisiert werden: kein Tunnel in der Hans-Beimler-Straße, keine fünf Spuren, sondern zwischen drei und fünf Spuren; Aufweiterung im Kreuzungsbereich. Der Knoten Karl-Marx-Allee/Straße Alexanderplatz entsprechend den Vorgaben zu überarbeiten.
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