Das ehemalige Haus des Lehrers mit seinem bedeutenden Mosaik-Kunstfries von Walter Womacka wurde als Begegnungsstätte für Pädagogen gebaut. Heute befinden sich hier Büros und Räume des BCC. Hochhaus und angrenzende Kongresshalle stehen unter Denkmalschutz.
Ehemaliges Haus des Lehrers und BCC-Kongresshalle, Juni 2005
Foto: © Andreas Steinhoff
Ein denkmalgeschütztes Ensemble
Das zwölfgeschossige, 54 Meter hohe „Haus des Lehrers” (HdL) wurde in den Jahren 1962-64 (Grundsteinlegung: 12.12.1962) als erstes Hochhaus am Alexanderplatz vom Architekten Prof. Hermann Henselmann entwickelt. Es wurde an der Stelle des 1908 errichteten und im Krieg zerstörten Berliner Lehrervereinshauses gebaut und am 9. September 1964 feierlich dem Berliner Oberbürgermeister Friedrich Ebert übergeben.
Blick vom Fernsehturm auf das BCC, März 2009
Foto: Philipp Eder
Kunstfries von Walter Womacka, Sept. 2010
Foto: Philipp Eder
Die Besonderheit des Gebäudes ist ein zwischen dem zweiten und fünften Stockwerk umlaufender Fries, im Volksmund auch Bauchbinde genannt, der von Walter Womacka in Anlehnung an mexikanische Wandbilder entworfen wurde. Der sieben Meter hohe und 125 Meter lange Fries mit dem Titel „Unser Leben” zählt in seinen Ausmaßen zu den größten Kunstwerken Europas und zeigt Darstellungen aus dem gesellschaftlichen Leben der DDR. Der Fries wurde im Rahmen der Sanierung des Gebäudes bis 2004 abgebaut, saniert und wieder an seine historische Stelle integriert.
Zum Ensemble gehört auch die angrenzende Kongresshalle, die seit September 2003 das "Berliner Congress Center" (BCC) beheimatet.
Der gesamte Gebäudekomplex steht unter Denkmalschutz.
Das „Haus des Lehrers” wurde als Begegnungsstätte für Pädagogen errichtet, u.a. traf sich hier der „Klub der Berliner Pädagogen“. Im dritten und vierten Obergeschoss – hinter dem umlaufenden Fries – befand sich die Pädagogische Zentralbibliothek, eine der bedeutendsten pädagogischen Bibliotheken Europas mit 650.000 Schriften und im fünften Obergeschoss der dazugehörige Lesesaal.
Im September 1991 ging das „Haus des Lehrers” in das Eigentum des Landes Berlin über, das dort Teile der Senatsschulverwaltung unterbrachte. Ab 1994 wurde das Gebäude für unterschiedliche Zwecke vermietet und schließlich Ende 2002 an die Wohnungsbaugesellschaft Mitte verkauft. Zwischen 2002 und 2004 wurde es rekonstruiert und steht nunmehr für Büronutzung zur Verfügung. Auf dem Dach befindet sich seither ein verglaster Aufbau mit Büroräumen. Jetziger Eigentümer ist die Wohnungsbaugesellschaft Mitte.
In den Jahren 2001, 2003 und 2004 war das Gebäude Projektionsfläche für die Lichtinstallation „blinkenlights”.