Alexanderhaus und Berolinahaus stammen aus der Alexanderplatz-Planung der 1920er Jahre. Sie wurden im Jahr 1929 gebaut und gehören zu den ersten in Stahlskelettbauweise errichteten Gebäuden.
Alexanderhaus (links) und Berolinahaus, März 2007
Foto: Philipp Eder
Baugeschichte Alexanderhaus und Berolinahaus
Die denkmalgeschützten Häuser Alexanderhaus und Berolinahaus sind die beiden einzigen Gebäude, die nach der vom Architekten Peter Behrens im Jahr 1929 erstellten Planung für den Alexanderplatz errichtet wurden. Amerikanische Investoren finanzierten die achtgeschossigen in moderner Stahlbetonskelettbauweise errichteten Gebäude, die zu den ersten dieser Art gehören.
Die Erdgeschosse der Gebäude sind für Läden vorgesehen und im ersten Obergeschoss befinden sich jeweils umlaufende Glasgalerien für Restaurants. Die sechs weiteren Etagen waren für Büros vorgesehen. Die charakteristischen Fassaden bestehen aus quadratischen Fenstern, die nochmals in vier Quadrate unterteilt sind. Jeweils zwei bzw. drei Fenster sind in einer gemeinsamen Vertiefung in der Natursteinfassade zusammengefasst.
Im Zweiten Weltkrieg wurden beide Gebäude stark beschädigt, nach dem Krieg aber wieder hergestellt. 1951 zog ein HO-Warenhaus in das Alexanderhaus ein, in das Berolinahaus kam ein Postamt und die Verwaltung des Stadtbezirks Mitte.
Das Berolinahaus
Mit der Anschrift „Alexanderplatz Nr.1” ist das Berolinahaus eine der besten Adressen Berlins. Es wurde in den Jahren 1929-1932 vom Architekten Peter Behrens als modernes Geschäftshaus gebaut und bildete mit dem zeitgleich errichteten Alexanderhaus die neue Torsituation zum historischen Stadtzentrum. Nach dem Umzug des Bezirksamtes Mitte im Jahr 1998 stand das Haus leer und wurde sieben Jahre später nach den Plänen des Architekten Sergei Tchoban von der Grundstücksentwicklungsgesellschaft Pegasus für 25,5 Mio. € saniert. Im November 2006 wurde das sanierte Berolinahaus eröffnet und bietet nun wieder auf allen acht Etagen exklusive Büroflächen sowie großzügige Einzelhandelsflächen an. Im Berolinahaus befindet sich außerdem ein Eingang zur U-Bahn.
Mit einer neuen Filiale kehrte auch das Traditions-Textilhaus C&A in die Nähe seiner Wurzeln zurück. Südlich des Bahnviadukts war 1911 das erste Geschäft in Deutschland eröffnet worden. Im Erdgeschoss befindet sich ebenfalls ein Drogeriemarkt.
Die Sanierung
Die charakteristische Fassade des Gebäudes wurde sorgfältig restauriert und der 1950 aufgetragene Spritzbeton wieder durch eine Sandsteinfassade ersetzt. Die nordwestliche Giebelwand erhielt ein eigenständiges, neues Gesicht. Auf dem Dach wurde ein Dachgarten gestaltet. Mit der Sanierung gelang es, an die ausgewogene Formensprache, wie sie für die Werke von Peter Behrens von zentraler Bedeutung sind, anzuknüpfen.
Das Berolinahaus mit neuer Fassade, 2007
Foto: Philipp Eder
Projektentwickler:
Pegasus Grundstücksentwicklung und Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG
Projektleiter/Bauherrenverteter
Werner Tepasse, Bocholt
Baublock: D6
Architekt (Planung der Umbaumaßnahmen):
Architekturbüro Sergei Tchoban
Projektsteuerung:
Obermeyer Planen und Beraten, NL Berlin
Generalunternehmung:
Hochtief Construction AG, Berlin
Statik:
GuD Geotechnik und Dynamik Consult GmbH
Haustechnik: Kühn Bauer Partner
Bruttogeschossfläche (BGF):
ca. 16.500 m²
Nutzung:
Einzelhandel- und Büronutzung
(Einzelhandelsflächen: 5.200 m²; Büroflächen: 7.000 m²)
Investitionsvolumen: ca. 25,5 Mio. EUR
Beginn der Umbaumaßnahmen: 2005
Fertigstellung: 7. September 2006