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AlexanderplatzUmbau zum modernen Verkehrsknoten in den 1920er JahrenDer Verkehrsknotenpunkt wird ausgebautBegünstigt durch die besondere Verkehrsanbindung entwickelte sich der Alexanderplatz innerhalb weniger Jahrzehnte mit Hotels, Gastronomie, Theater, Kinos und Warenhäusern zu einem echten Zentrumsbereich. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte er eine gesamtstädtische Funktion übernommen, deren Entwicklung in den 1920er und 1930er Jahren ihren Höhepunkt erreichte.Nach Plänen von Johannes Bousset (seit 1913) und dem Entwurf von Alfred Grenander (seit 1927-31) für den unterirdischen U-Bahnhof Alexanderplatz entstand ein mehrstöckiger Knotenpunkt, der den öffentlichen Verkehr in damals vorbildlicher Weise kreuzungsfrei auf insgesamt fünf Ebenen zu entflechten suchte: Fern- und S-Bahn wurden als Hochbahn geführt, die drei U-Bahnlinien verliefen unterirdisch auf verschiedenen Niveaus, und ebenerdig verkehrten Omnibusse, Straßenbahnen und die privaten motorisierten oder noch von Pferden gezogenen Verkehrsmittel. Der Alexanderplatz entwickelte sich zu einem der am stärksten belasteten Verkehrsknotenpunkte in Europa. Der Anteil an Kraftfahrzeugen verzweihundertfachte sich nahezu in den Jahren 1918 bis 1939 von ca. 1.200 auf ca. 229.000 Kraftfahrzeuge am Tag. Planungen für die Umgestaltung zum WeltstadtplatzIm Zeitgeist der Moderne und einer Zukunftsvision, die den neuen motorisierten Verkehr als Fortschritt bejahte, entwickelte Martin Wagner Ende der 1920er Jahre als Stadtbaurat von Berlin ein neues Verkehrskonzept für den Alexanderplatz. Er wollte vor allem die Probleme des wachsenden Individualverkehrs in Angriff nehmen und zugleich einen architektonisch einheitlichen, räumlich geschlossenen Platzraum schaffen.Sein Entwurf sah die Aufgabe der historisch gewachsenen mehrteiligen Platzgestalt zugunsten einer hufeisenförmig umbauten Fläche mit einem Kreisverkehr vor, der den Verkehrsfluss der Straßenzüge aufnehmen und effektiv verteilen sollte. Das geplante Mittelrondell des Platzes hatte einen Durchmesser von 100m und sollte nur von den Straßenbahnlinien gekreuzt werden. Trotz der insgesamt sechs hier zusammenlaufenden Straßen sollte die architektonische Geschlossenheit des neuen Platzes gewahrt bleiben. Daher plante Wagner die Überbauung der einmündenden Landsberger Allee und Königstraße ab dem dritten von insgesamt sieben Geschossen. Auch die Eigentümer des Warenhauses Tietz erklärten sich bereit, die dem Alexanderplatz zugewandte Fassade erneuern zu lassen, um den Komplex in die neue Platzgestaltung einzubinden. |