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![]() EuropacityLeitlinien für die Entwicklung eines neuen Stadtquartiers![]()
Bild 1, 3, 5: Astoc, Köln; Bild 2, 4: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Reiner Nagel
Ergänzend zu den grafischen Aussagen des Masterplans Heidestraße wurden von den Planungsbeteiligten fünf Leitlinien formuliert, die der langfristigen Festlegung übergeordneter Planungsziele dienen. Diese Leitlinien sollen dazu beitragen, das Quartier zu einem zukunftsweisenden, attraktiven und lebendigen Ort mit einer eigenen Identität zu entwickeln. Mit Klick auf ein Thema erhalten Sie nähere Informationen: Die Leitlinien haben zum Ziel, das neue Quartier...
...mit berlintypischer Nutzungsstruktur zu entwickeln
![]() ![]() Im Zentrum Berlins entsteht ein neues Stadtquartier in Bezug zur europäischen Stadt und in der Weiterentwicklung des identitätsstiftenden städtebaulich-architektonischen Erscheinungsbildes von Berlin. Die Lage des neuen Stadtteils bietet die Chance, dem Wohnen, Arbeiten und der Kultur in der Innenstadt eine besondere Adresse und Identität zu verleihen. Der enge Bezug zum Wasser, zum Regierungsviertel und zum Großen Tiergarten ermöglicht attraktives Leben im innerstädtischen Kontext. Die Lebendigkeit im Quartier wird durch eine Mischung von Arbeiten und Wohnen, von Einkaufen, Kultur und Freizeit entstehen. Dafür werden verschiedene Gebäude- und Nutzungstypen für unterschiedliche Zielgruppen und Nutzerbedürfnisse entwickelt. Kunst ist für den Standort ein besonderer identitätsstiftender Faktor. Einzelhandel wird als wichtige Nutzungskomponente für die Versorgung und Belebung des Gebiets in den Erdgeschosszonen der Geschäftsstraßen, insbesondere im Bereich Hauptbahnhof, untergebracht. Für ausgewiesene Teilbereiche im Stadtquartier sind überhöhte Erdgeschosse für Läden und Gastronomie vorgesehen. Shopping Center sind als Handelsformate nicht vorgesehen. Dies ist durch die verbindliche Bauleitplanung zu regeln. Der notwendige Gemeinbedarf ist im Gebiet zu berücksichtigen. Im Bedarfsfall gehört hierzu eine Grundschule, die im Quartier, im angrenzenden Gebiet an der Lehrter Straße oder durch den Ausbau bestehender Einrichtungen unterzubringen ist.
...in die Stadt einzubinden
![]() ![]() Zur Anbindung an die umgebenden Stadtteile und zur Überwindung der trennenden Strukturen (Bahntrassen, Kanal) wird das Stadtquartier Heidestraße mit den umgebenden Stadtteilen und Grünflächen über ein differenziertes Grün- und Wegenetz verbunden. Die Heidestraße als bezirksübergreifende Verbindung spielt hierbei in der Nord-Süd-Ausrichtung eine zentrale Rolle, ebenso wie auch eine Fuß- und Radwegeverbindung zum Regierungsviertel. Die Lage zwischen Hauptbahnhof und dem geplanten S-Bahn-Haltepunkt Perleberger Brücke gewährleistet eine sehr gute Erreichbarkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
...mit einem integrativen Verkehrsnetz auszubauen
![]() ![]() Die Heidestraße wird zu einem Boulevard mit gesamtstädtischer Ausstrahlungskraft und Relevanz ausgebaut. Der ÖPNV wird gefördert und ausgebaut. Die S-Bahn-Station an der Perleberger Brücke soll neu errichtet werden. Die gute Erreichbarkeit des Hauptbahnhofs und der geplanten S-Bahn-Station aus den geplanten Quartieren zu Fuß, mit dem Fahrrad oder per Bus wird im weiteren Planungsprozess berücksichtigt.
...nachhaltig und umweltgerecht zu entwickeln
![]() ![]() Durch die Konversion des Bahn- und Gewerbeareals wird die Innenentwicklung zentraler städtischer Lagen gefördert und der Außenraum geschont. Das Leitbild für eine klimagerechte Stadt der Zukunft – konzipiert als kompakte und durchgrünte Stadt – wird hier umgesetzt. Maßnahmen zum Schutz der natürlichen Ressourcen (wie zum Beispiel Regenwasserversickerung, Nutzung regenerativer Energien, Dichte und Kompaktheit der Gebäude) finden im Planungsprozess und in der Realisierung Anwendung. Dabei kann die Anbindung an Nah- und Fernwärmeversorgung eine große Bedeutung gewinnen. Es wird angestrebt, über die derzeit geltenden Regelungen hinaus die Werte für CO2 zu unterschreiten und in großem Umfang erneuerbare Energien einzusetzen. Im weiteren Planungsprozess werden Maßnahmen zur Verringerung von Wärmeinseln bei sommerlichem Hitzestress getroffen. An den zentralen Standorten des öffentlichen Verkehrs (Hauptbahnhof, S-Bahnhof Perleberger Brücke) wird aufgrund der hohen Lagegunst die Bebauung in qualitätsvoller Art verdichtet. Durch die Mischung von Wohnen, Arbeiten, Kultur und Freizeit in kompakten Baustrukturen entsteht ein Stadtquartier "der kurzen Wege" mit einem hervorragend ausgebauten Rad- und Fußwegenetz. Der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs sowie eine stadtverträgliche Steuerung und Lenkung des Verkehrs durch ein flächendeckendes Parkraumkonzept wird zur Verminderung des Individualverkehrs beitragen. Die Entwicklung des Standortes Heidestraße erfolgt unter umweltgerechten Gesichtspunkten. Zu hohe verkehrsverursachte Lärm- und Luftschadstoffbelastungen, die Wohn- und Aufenthaltsqualität beeinträchtigen, sollen vermieden werden. Die Ziele der Luftreinhalte- und Lärmaktionsplanung des Landes Berlin werden beachtet.
...mit stadtstrukturellen und freiräumlichen Qualitäten und Identitäten zu entwickeln
![]() ![]() Das Stadtquartier erhält über verschiedene Ost-West-gerichtete Platz- und Raumfolgen, wie den Platz am Döberitzer Grünzug, den Stadthafen, den Platz oder den Park am Nordhafen einen eigenen Rhythmus. Die hohen städtebaulichen und architektonischen Qualitäten werden durch das differenzierte Grün- und Freiraumnetz mit unterschiedlichen Charakteren ergänzt. Durch den neuen Stadthafen wird ein Quartiersmittelpunkt geschaffen, der zugleich den öffentlichen Raum der Straße mit dem öffentlichen Raum des Kanals verbindet und die Identität des Stadtquartiers entscheidend prägt. Der Kanalraum mit der Uferpromenade ist die wichtigste Freiraumachse. Der Europaplatz als nördlicher Ausgang des Hauptbahnhofs ist als eine gestalterische Einheit über die Invalidenstraße hinaus zu realisieren. Die nördliche Grünachse wird durch den Sellerpark, den Nordhafenpark und den vielfältig nutzbaren Stadtplatz definiert. Sie ist Bestandteil der Freiraumvernetzung, dient der Anbindung an den S-Bahn-Halt und soll die Funktionen im Gebiet gliedern. |