Der Anton-Saefkow-Park war bis vor kurzem ein etwas verstecktes Kleinod. Seit der behutsamen Sanierung und Aufwertung mit Stadtumbaumitteln ist er zu einem Treffpunkt für Familien, Sportbegeisterte und Erholungsuchende geworden. Bei der wegen der Corona-Pandemie nachgeholten Eröffnungsveranstaltung war das Gewimmel wegen des schlechten Wetters nicht ganz so groß; dennoch fanden sich Familien und interessierte Anwohner*innen ein, die die Eröffnung mit Angeboten des Spielmobils, des Umweltbüros Pankow sowie die ParkourShow und Workshops von ParkourONE nicht verpassen wollten. Offizielle Gäste waren die Leiterin der Abteilung Wohnungswesen, Wohnungsneubau, Stadterneuerung, Soziale Stadt der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Dr. Sandra Obermeyer, und der Leiter des bezirklichen Straßen- und Grünflächenamtes Pankow, Andreas Johnke, sowie das Team der Gebietsbeauftragten für den Stadtumbau, Planergemeinschaft e. G., das die Eröffnungsfeier perfekt organisiert hatte.
Dr. Sandra Obermeyer und Andreas Johnke enthüllten gemeinsam mit weiteren Mitarbeiter*innen des Bezirksamts und des verantwortlichen Landschaftsarchitekturbüros Henningsen noch einmal symbolisch die neue Parkour-Anlage und staunten zusammen mit den Gästen über die Show-Einlage der Sportler*innen von ParkourONE, die anschließend auch einige Grundlagen des Parkoursports zeigten.
Die neue Parkour-Anlage ist die größte ihrer Art in Berlin und ein echtes Leuchtturmprojekt, das in enger Zusammenarbeit des Landschaftsarchitekturbüros Henningsen mit Trace Space, Planungsbüro für Bewegungsraumgestaltung, und des Straßen- und Grünflächenamtes Pankow entstand. Hand in Hand arbeiteten auch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und der Bezirk für die Sanierung und Aufwertung des gesamten Parks. Von der Planung 2017 bis zur Fertigstellung 2020 wurden rund 2,5 Mio. Euro aus dem Stadtumbauprogramm und 130.000 Euro aus bezirklichen Mitteln ausgegeben. Hinzu kam die neue Freizeitsportanlage mit Ballspielplatz in unmittelbarer Nachbarschaft, die ebenfalls mit Stadtumbaumitteln in Höhe von 780.000 Euro finanziert wurde.
Vorrangig ging es darum, den aus den 1950er-Jahren auf einem Trümmerberg errichteten Park wieder besser zugänglich für alle zu machen und mit attraktiven Angeboten zu ergänzen. In zwei Bauabschnitten wurden die Eingänge sichtbarer gemacht und teilweise beschildert, sämtliche Wege saniert und zwei Wege sowie eine Treppe neu angelegt, zugewachsene Bereiche freigeschnitten und 51 Bäume sowie zahlreiche Sträucher, Stauden und Rosen gepflanzt. Zuerst sichtbar waren die Sanierung des Brunnens und der Grünfläche an der Greifswalder Straße, im Parkinneren wurde die Rundlaufstrecke mit Fitnessgeräten ausgestattet. Neben dem größeren der beiden Kinderspielplätze gibt es nun weitere Tischtennisplatten sowie Picknicktische. Um Nutzungskonflikte zu entschärfen, ließ der Bezirk in einem weniger genutzten Teil eine eingezäunte Hundeauslauffläche anlegen. Zur Gewährleistung der Pflege des gesamten Parks wurden außerdem Wasseranschlüsse gelegt.
Neben den neuen Angeboten standen die Verbesserung der Barrierefreiheit und der Erhalt des naturnahen Charakters des Parks im Vordergrund. Das entsprach auch den Wünschen der Anwohnerschaft aus mehreren Beteiligungsveranstaltungen. Wie dies gelang, erläuterten die Landschaftsarchitekt*innen Knut Honsell und Eva Zerjatke auf zwei Rundgängen im Detail, bei denen auch für regelmäßige Parkbesucher*innen noch Neues zu entdecken war – wie zum Beispiel die Vogeltränken aus den 1950er-Jahren und die beiden Wildwiesen als ungezähmte Flecken für die Tier- und Pflanzenwelt mitten in der Stadt. Auch Totholz und Baumstämme wurden in den Randbereichen für Insekten und kleine Tiere stehen- oder liegengelassen. So gehen auf 7 Hektar Fläche mitten in Prenzlauer Berg Erholung für Mensch und Natur gut zusammen.