Anlass und Ziel
Gegenstand des Wettbewerbes ist die Erweiterung des Schulstandortes Sandinostraße
in 13055 Berlin Lichtenberg, Ortsteil Alt-Hohenschönhausen.
Der Schulstandort mit einer Fläche von ca. 35.750 m² umfasst eine 4-zügige
Grundschule und eine 6-zügige Integrierte Sekundarschule mit 4-zügiger
Oberstufe sowie zwei Sporthallen.
Der Schulstandort Sandinostraße weist für den aktuellen und künftigen Bedarf
unzureichende räumliche Kapazitäten auf. Auf dem Grundstück befinden sich
zwei erhaltenswerte 5-geschossige Schulgebäude der Baureihe SK Berlin, die
bereits jetzt als Grund- und Sekundarschule genutzt werden und vor zehn
Jahren energetisch modernisiert und gestalterisch aufgewertet wurden. Die
Grundschule wurde 2017 durch einen Modularen Ergänzungsbau (MEB) im
südwestlichen Grundstücksbereich erweitert. Die Sekundarschule nutzt neben
dem Hauptgebäude Sandinostraße 10 derzeit zwei Mobile Unterrichtsräume
(MUR), von denen einer außerhalb des Schulstandortes liegt. Die MUR befinden
sich, ebenso wie die beiden Sporthallen, in schlechtem baulichen Zustand.
Aufgabe ist eine bauliche Neustrukturierung und eine räumliche Qualifizierung
des Schulstandortes, um neuen Konzepten im Schulbetrieb, wie dem
Compartmentsystem der Senatsverwaltung für Bildung Jugend und Familie,
genügen zu können. Im Zuge der Erweiterung sollen die beiden Sporthallen
und der auf dem Grundstück befindliche MUR aufgrund baulicher und energetischer
Defizite abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Die Bestandsgebäude
sollen saniert, erweitert und barrierefrei ertüchtigt werden. Die neue
Doppelsporthalle ist als gestapelte 3-Feld-Halle auf dem Schulgelände sinnvoll.
Ziel des Wettbewerbes ist es, einen funktional und gestalterisch überzeugenden
Schulkomplex mit sinnvoller Integration der Pausen- und Sportfreiflächen
zu entwickeln. Dabei ist zu beachten, dass für beide Schulen separate
Grundstücksteile entstehen, welche jeweils eigenständig betrieben werden. Innerhalb
der beiden Grundstücksteile muss eine sinnvolle funktionale Anordnung und
Verbindung sämtlicher Gebäude und Freianlagen der jeweiligen Schule gewährleistet
werden. Die Abgrenzung der Grundstücksteile zueinander ist landschaftsplanerisch
zu gestalten. Der Entwurf soll sich mit dem städtebaulichen
Umfeld auseinandersetzen und auf die angrenzende Wohnbebauung
reagieren.
Die Planung soll unter dem Aspekt des energieoptimierten Bauens im Sinne
eines innovativen energie- und kosteneffizienten Gebäudekonzeptes umgesetzt
werden. Für die Schulneubauten ist mindestens die Zertifizierung in der
Qualitätsstufe „Silber“ nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für
Bundesgebäude (BNB), Modul Unterrichtsgebäude, zu erfüllen.
Am Standort Sandinostraße sollen künftig rund 1.476 Schülerinnen und Schüler
unterrichtet werden. Das für die Integrierte Sekundarschule umzusetzende
Raumprogramm umfasst eine NUF von ca. 9.655m2. Das Raumprogramm
für Umbau und Erweiterung der Grundschule umfasst eine NUF von 1.310 m2.
Die Umsetzung der Maßnahmen ist unter laufendem Betrieb zu planen.
Für die Baumaßnahmen ist ein Gesamtkostenrahmen nach DIN 276 von
64.000.000,– Euro (brutto) für die Kostengruppen 200–700 vorgegeben. Der
Baubeginn ist für das Jahr 2023 geplant.