Der städtebauliche Masterplan nimmt die Qualitäten des Ortes auf und entwickelt sie weiter. Ein großzügiger Grünzug führt als Teil eines offenen Wegesystems über das Areal und öffnet sich in der Mitte zu einem Platz. Dieser ist das Zentrum des Campus, Treffpunkt für Mitglieder der Hochschule und die Nachbarschaft mit einer hohen Aufenthaltsqualität. Hier soll es Gastronomie und Kulturangebote geben, die in der Umgebung bisher fehlen und in der Öffentlichkeitsbeteiligung gewünscht wurden. Um den Platz herum gruppieren sich Bauten für die Hochschule, Gründungs- und Forschungsaktivitäten, studentisches Wohnen und Ateliers.
Grafik: MLA+ mit Lohrengel Landschaft
Im Erdgeschossbereich sollen alle Gebäude belebt und einsehbar sein. Der Campus bietet viele neue Angebote und Aktivitäten, wie z.B. Theater, Freiluftkino, eine Kantine und ein Café.
Grafik: MLA+ mit Lohrengel Landschaft
Das ökologische Rückgrat des Campus bilden neben den Freiflächen auch Fassadenbegrünungen, Gründächer und ein lokales Regenwassermanagement mit Retentionsdächern und Regengärten. All dies fördert die Biodiversität und schafft ein gutes Mikroklima. Das Thema der Obstbäume, das in der Öffentlichkeitsbeteiligung großen Anklang fand, wird durch den Erhalt wichtiger Bestandsbäume sowie neue Obstbaumpflanzungen im Grünzug und in den Höfen aufgegriffen.
Entwicklung des städtebaulichen Masterplans
Von Mai bis August 2020 erstellten drei Planungs- und Architekturbüros städtebauliche Machbarkeitsstudien für den Campus Weißensee. Sie wurden über einen qualifizierten Teilnahmewettbewerb ausgewählt. Mit Entwürfen überprüften die Büros, in welchem Umfang die geplanten Nutzungen auf der Fläche realisiert und wie sie städtebaulich und funktional bestmöglich angeordnet werden können. Dabei gingt es auch darum, eine gute Verknüpfung mit der Umgebung herzustellen. Aufgrund der unterschiedlichen Trägerschaften und Zeiträume für die Realisierung der geplanten Nutzungen wurde zudem darauf geachtet, dass eine flexible Entwicklung des Campus Weißensee in mehreren Bauabschnitten möglich ist.
Die Entwürfe sollten Aussagen treffen zum
- städtebaulichen/räumlichen Konzept,
- Freiraumkonzept,
- Nutzungskonzept,
- Erschließungskonzept und
- Umweltkonzept.
Die Büros begannen ihre Arbeiten am 11. Mai 2020. Bei einem Zwischenkolloquium am 24. Juni 2020 stellten sie ihre Zwischenstände vor und bekamen Rückmeldungen von einer Jury, bestehend aus je einer Vertretung der beteiligten Verwaltungen und der Hochschule sowie zwei unabhängigen Expert*innen. Auch alle Interessierten sowie Anrainer*innen konnten sich über die Zwischenstände informieren und den Büros Anmerkungen und Anregungen mitgeben.
Für die weitere Bearbeitung hatten die Büros noch Zeit bis zum 10. August 2020. Beim Abschlusskolloquium beurteilten dann die Jury sowie Sachverständige aus verschiedenen Bereichen die Entwürfe. Darauf basierend wurde der Entwurf von MLA+ mit Lohrengel Landschaft für die weitere Entwicklung und als Grundlage für den aufzustellenden Bebauungsplan ausgewählt. In den folgenden Monaten wurde er zum städtebaulichen Masterplan qualifiziert.