Gender Mainstreaming in den Handlungsfeldern der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen - Gender Budgeting
Genderaspekte im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)
Die bisher vorliegenden Daten belegen, dass der ÖPNV etwas stärker von Frauen als von Männern genutzt wird. Neben den Nutzungszahlen ist auch zu berücksichtigen, dass der ÖPNV im Alltag von Frauen und Männern unterschiedliche Bedeutung hat. Frauen übernehmen auch heute noch den überwiegenden Teil der Familienarbeit und können häufiger als Männer keinen eigenen Pkw nutzen. Die gleichzeitige Bewältigung von Erwerbs-, Haus- und Familienarbeit erfordert hohe Mobilität, insbesondere im Nahbereich. Der Zeitrahmen ist dabei insbesondere für die meisten Frauen sehr eng. Frauen sind überdurchschnittlich häufig im Einzelhandel sowie teilweise im Schichtbetrieb von Dienstleistungsberufen tätig.
Sie sind daher in besonderem Maße auf ÖPNV-Angebote in Tagesrandzeiten angewiesen. Zu berücksichtigen ist ferner das spezifische Sicherheitsbedürfnis von Frauen gegenüber Belästigungen und sexueller Gewalt sowie der Schutz junger Männer vor gewalttätigen Übergriffen. Diese Anforderungen werden im aktuellen Nahverkehrsplan (NVP) 2006-2009 und in seiner Fortschreibung 2010-2014 berücksichtigt. Durch das Instrument NVP und die Berücksichtigung von Genderaspekten darin sowie in seiner Umsetzung durch Verkehrsverträge gelingt die gendergerechte Verwendung der für den ÖPNV zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel.
"Nahverkehrsplan des Landes Berlin 2006 - 2009"
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