Molkenmarkt
Planungen im Nationalsozialismus
Entwurf des Stadtforums 1935
© Landesarchiv Berlin, F Rep. 270, Nr. A 5914
In den 1930er Jahren wurden die Neubaukonzepte um den Molkenmarkt modifiziert. Hier und nun auch weiter südlich an der Spree sollten zwar auch wieder repräsentative Verwaltungsbauten entstehen. Im Gegensatz zu den Plänen der 1920er Jahre war aber eine als Altstadtforum bezeichnete Freifläche vor dem Alten Stadthaus vorgesehen. Auf dieser Grundlage wurden bis 1938 große Teile der Bebauung am Molkenmarkt abgerissen. Der Zweite Weltkrieg verhinderte jedoch die Fertigstellung des Bauvorhabens.
Abbruch des Blocks vor dem Alten Stadthaus, 1937
© Landesarchiv, F Rep. 290, Nr. 61/1794
Städtische Feuersozietät, 1938 (später Neues Stadthaus) © Landesarchiv, F Rep. 290 (03) Nr. II12972 / Leitner, Emil
Noch 1938 wurde dagegen der Neubau der Feuersozietät auf der Nordseite der Parochialstraße eingeweiht. Für das heutige Neue Stadthaus fielen die gesamte Vorderhausbebauung der Parochialstraße und die südliche Zeile des Großen Jüdenhofs. Südlich des Plangebiets kam es zu erheblichen Baumaßnahmen. Für den Neubau der Reichsmünze wurde die Randbebauung an der Einmündung der Stralauer Straße abgerissen, das Ephraim-Palais abgebrochen und das Palais Schwerin entkernt. Der bebaute Mühlendamm musste einer neuen Brücke weichen, spreeaufwärts entstand die neue Schleuse. Im Quartier blieb dagegen die Mischung aus mittelalterlicher und gründerzeitlicher Parzellenstruktur erhalten.
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