Archiv: Leipziger und Potsdamer Platz
Geschichte 1945-89
Hauptstadtwettbewerb: Scharoun-Planung, 1958. Die städtebauliche Planung umfasst noch beide Stadtteile.
Schnell erwacht auf den im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Plätzen neues improvisiertes Leben und sie werden zur wirtschaftlichen und menschlichen Nahtstelle der politisch geteilten Stadt. Mit dem Mauerbau im August 1961 finden sich die beiden Plätze in einem städtebaulichen Niemandsland wieder. Die letzten baulichen Überbleibsel werden bis auf wenige Ausnahmen entfernt.
Trotz der vorerst endgültigen Teilung Berlins verfolgt der Flächennutzungsplan von 1965 des ehemaligen West-Berlins das Ziel, Berlin als Hauptstadt eines wiedervereinten Deutschlands zu entwickeln. Das historische Zentrum im Osten Berlins und der Breitscheidtplatz im Westen sollen mit einem als Kerngebiet ausgewiesenen City-Band verbunden werden. Der Potsdamer Platz als zentraler Platz dieses Bandes wird neben der Kerngebietsnutzung auch als Sondergebiet Diplomatenviertel ausgewiesen. Tatsächlich entwickeln sich jedoch Ost- und West-Berlin als autonome Städte mit neuen Zentren.
Erst in den 1980er Jahren entwickelt man wieder auf beiden Seiten ein Verantwortlichkeitsgefühl für das vernachlässigte Gebiet. Im ehemaligen Ost-Berlin wird 1979 ein 'Städtebaulicher Ideenwettbewerb Friedrichstraße' durchgeführt, der nun auch die grenznahen Bereiche einbezieht. Im ehemaligen Westteil schliesst man 1980 das Gutachten 'Räumliches Entwicklungsmodell' ab, in dem für ein Gebiet, das auch den Potsdamer Platz umfasst, eine Erweiterung für zentralen Gemeinbedarf und für Grün festgestellt wird. 1981 macht der erste Rahmenplan für die Neubaugebiete der Internationalen Bauausstellung (IBA) konkrete Bebauungsvorschläge für den Bereich um den Potsdamer Platz. Daraufhin wird auch von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz ein Planungsverfahren zum zentralen Bereich mit dem Ergebnis eingeleitet, dass am Potsdamer Platz die Chance zur zukünftigen Verbindung der Stadthälften offengehalten werden soll. Der 1988 beschlossene Flächennutzungsplan will durch Heranrücken wichtiger Bauten und Nutzungen an den Bezirk Mitte den räumlichen und baulichen Zusammenhang zur historischen Mitte wiederherstellen. Gleichzeitig nimmt man sich im ehemaligen Ost-Berlin der Erhaltung der historischen Stadtstruktur an. Wohnungsneubau wird in die Innenstadt verlagert und der Modernisierungsanteil erhöht. Das Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts wird zum Maßstab des Neuaufbaus der Friedrichstadt, im Umfeld des Leipziger Platzes, gekennzeichnet durch die Realisierung des Siedlungskomplexes Otto-Grotewohl-Straße, der ehemaligen und heute wieder so benannten Wilhelmstraße. 1989 sind diese Bauten weitestgehend fertiggestellt und eine Bebauung des Oktogons wird durch Baustopp verhindert.
 IBA-Planung 1977
 Plan zum Wettbewerb: Zentraler Bereich
FNP
 Flächennutzungsplan 1950
 Flächennutzungsplan 1965
 Flächennutzungsplan 1984
 Flächennutzungsplan 1994
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