Archiv: Planwerk Westraum 2004
Strategie Spreeband
Strategie Spreeband
Grundsätzliches
Der Ausbaustandard der Spree-Oder-Wasserstraße vom Westhafen über Spree und Havel wird als Bestandteil der Bundesverkehrswegeplanung an das westeuropäische Wasserstraßennetz angepasst. Im Interesse der Stärkung des Wirtschaftsstandortes Berlin unterstützt die Stadt dieses Projekt und versucht Übereinstimmung mit den Zielen der Stadtentwicklung herzustellen.
Auf einer Länge von etwa 5 km zwischen der neuen Schleuse Charlottenburg und der Spreemündung wird für die geplante Ausbaudimension die Vertiefung und Verbreiterung der Fahrrinne, die Herstellung von neuen Uferbefestigungen sowie der Neubau der Rohrdammbrücke erforderlich.
Das Projekt stellt die tiefgreifendste Veränderung der Flusslandschaft im Westraum seit der industriellen Entwicklung dar.
Werden Maßnahmen für die Entwicklung öffentlicher Uferzonen nicht im Zuge des Wasserstraßenausbaus in die Wege geleitet, wird ihre Realisierung schwieriger, teurer und damit auf unbestimmte Zeit verschoben. Berlin braucht deshalb eine eigene Zielsetzung für die Umgestaltung des Spreeraums zwischen dem Schloss Charlottenburg und der Altstadt Spandau.
Wesentliche Ziele Berlins
- Realisierung des im Flächennutzungsplan und im Landschaftsprogramm enthaltenen Ost-West-Grünzugs entlang der Spree im Zuge des Wasserstraßenausbaus zumindest an einer Uferseite
- Einbeziehung der wichtigsten uferbezogenen Landschaftsräume an der Mündung des Grützmachergrabens und auf dem Gelände des Wasserwerkes Jungfernheide in das Uferkonzept
- Teilflächen von Industriebrachen für die Wiederherstellung der Wege- und Biotopverbindungen einbeziehen, wo die Uferflächen durch den Neubau der Uferbefestigungen nicht mehr ausreichen
- Möglichst naturnahe Gestaltung der Uferzonen um den Artenreichtum der Tier- und Pflanzenvorkommen an den Uferrändern zu erhalten
- Verbindung des Wasser-Lebensraumes der Oberhavel/Krienicke mit der Spree/Unterhavel für Fische und semiaquatische Säugetiere (Fischotter, Biber) durch das Errichten von Fischwanderhilfen, Leiteinrichtungen und Trockendurchlässen gewährleisten. (Ausgleichsmaßnahmen)
- Offene Gestaltung der Uferzonen und Flächenoptionen für spätere Brückenverbindungen um den Bezug der Spandauer Altstadt zum Wasser perspektivisch zu verbessern und die historischen Festungsanlagen wieder besser in Beziehung zu setzen (Zitadelle, ehemaliger Festungsring, Geschützgießerei)
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