![]() |
||||||
|
Archiv: Hauptstadt Berlin - Dokumentation der ArbeitsphasenVom Schloßplatz zum Prinzessinnengarten![]() Gegenüber dem ehemaligen Staatsratsgebäude liegt der Schloßplatz, auf dem ehemals der Palast der Republik stand, der komplett zurückgebaut wurde. Das Stadtschloss war über die längste Zeit der Entwicklung Berlins - die Grundsteinlegung erfolgte bereits 1443 - Mittelpunkt und Maßstab des städtischen Wachstums. Mit der Sprengung des Schlosses 1950/51 ist auch die städtebauliche Mitte Berlins verloren gegangen. Eine wichtige Orientierung für die Reurbanisierung des historischen Zentrums stellen die im April 2002 vorgelegten Empfehlungen der internationalen Expertenkommission "Historische Mitte Berlin" dar. Ein neues Nutzungskonzept für die Bebauung des Schlossareals sieht die Gründung des Humboldt-Forums vor, bestehend aus den außereuropäischen Sammlungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, den wissenschaftsgeschichtlichen Sammlungen der Humboldt-Universität und wichtigen Beständen der Zentral- und Landesbibliothek. Außerdem ist ein großer Veranstaltungs- und Begegnungsbereich, die "Agora", vorgesehen. Das Humboldt-Forum soll als Ergänzung zur Museumsinsel eine eigene, identitätsstiftende Wirkung entfalten. Das städtebauliche Konzept bildet im Einklang mit dem "Planwerk Innenstadt" und der Ausrichtung der Neubebauung an der Stereometrie des ehemaligen Stadtschlosses eine überzeugende Grundlage. Der Deutsche Bundestag hat beschlossen, die barocken Fassaden der Nord-, West- und Südseite sowie des Schlüterhofes wieder zu errichten. Die Rathausbrücke östlich des Schloßplatzes wird erneuert. Sie wurde 1953 als Dauerbehelfsbrücke errichtet, nachdem die ursprüngliche "Lange Brücke" 1945 von deutschen Truppen gesprengt worden war. Nach einem Wettbewerbsentwurf des Architekten Walter Noebel, Berlin, wird die Rathausbrücke unter Beibehaltung des Brückenquerschnitts, jedoch mit Rücksicht auf die Binnenschifffahrt ohne Mittelpfeiler, neu errichtet. Vom Ort des ehemaligen Palastes der Republik gehen wir über die Schloßbrücke zu unserem Ziel, der Straße Unter den Linden mit dem Forum Fridericianum. Östlich neben der Staatsoper befindet sich der Prinzessinnengarten. Mit der Neugestaltung des östlichen Bebelplatzes zwischen Staatsoper und Prinzessinnenpalais erhielt ein bedeutender Freiraum im historischen Stadtzentrum Berlins seine repräsentative Schönheit zurück. Hier entstand ein 7.300 m² großer, von der Landschaftsarchitektin Birgit Hammer gestalteter öffentlicher "grüner Salon". Wenige Elemente prägen die Anlage: eine rechteckige Rasenfläche, gepflasterte Fußwege, alte Bäume und die Denkmäler der Generäle Yorck, Gneisenau und Blücher. Vor dem ehemaligen Prinzessinnenpalais, heute Operncafé, entstand eine neue Terrasse. Die Arbeiten wurden im Mai 2002 abgeschlossen. Im Jahr 2003 wurden die marmornen Standbilder der Generäle von Bülow und Scharnhorst wieder aufgestellt. Hier am Boulevard Unter den Linden endet unser Spaziergang zu den Orten der neuen Mitte. Sie sind das Ergebnis einer langen Geschichte und zuletzt 15 Jahren Entwicklungsarbeit im Herzen der neuen Hauptstadt. Die Wiederaufwertung des über Jahrhunderte gewachsenen historischen Stadtraums ist dabei eines der wichtigsten Ziele. Im Bereich des Forum Fridericianum wird das besonders deutlich. Das Bauensemble rund um den Bebelplatz geht auf Planungen Friedrichs II. zurück, der gleich zu Beginn seiner Regierungszeit eigene städtebauliche Akzente setzen wollte. Der frühere Opernplatz ist mittlerweile wieder hergestellt, auf der Straße Unter den Linden wurden die Fahrbahnen zurückgebaut und die Gehwege verbreitert. Am Reiterstandbild Friedrichs lädt der Mittelstreifen, der zuvor als Parkplatz genutzt wurde, zum Flanieren ein. |