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Archiv: Hauptstadt Berlin - Dokumentation der ArbeitsphasenVom Pariser Platz in die Ministergärten![]() Über die Ebertstraße führt unser Weg durch das Brandenburger Tor zum Pariser Platz. Der Pariser Platz mit dem Brandenburger Tor ist einer der stärksten Identifikationspunkte der Stadt, der in seiner historischen Form wieder aufgebaut wurde. Um die städtebauliche und räumliche Qualität des historischen Ensembles wiederzuerlangen, wurden Leitlinien und Gestaltungsregeln entwickelt und Architekturwettbewerbe ausgeschrieben. Heute ist der Platz mit der Französischen Botschaft, den Häusern Liebermann und Sommer, der Akademie der Künste sowie Geschäfts-, Wohn- und Hotelbauten nahezu fertig gestellt. Im Herbst 2004 begannen die Bauarbeiten an der Amerikanischen Botschaft, 2008 will sie einziehen. Die Gestaltung folgt einem überarbeiteten nationalen Wettbewerbsentwurf der Architekten Moore, Ruble, Yudell. Behrenstraße und Ebertstraße wurden verlegt, um den geforderten Sicherheitsabstand zum Gebäude herzustellen. Um den Pariser Platz als öffentlichen Stadtraum zurückzugewinnen, wurde im Jahr 2001/02 die Platzfläche neu gestaltet. Das Gestaltungskonzept lehnt sich an das Erscheinungsbild des Platzes um die Jahrhundertwende an, ohne jedoch den Autoverkehr wieder durch das Brandenburger Tor fahren zu lassen. Die einfache und großzügige Flächenaufteilung sowie hochwertige, Berlin-typische Materialien unterstreichen den Charakter des Pariser Platzes als Entree zur historischen Innenstadt. Der Spaziergang führt uns weiter durch die Wilhelmstraße an der Britischen Botschaft vorbei bis zu den Ministergärten. Hier lagen in ost-westlicher Ausrichtung die lang gestreckten Parzellen repräsentativer Adelspalais an der Wilhelmstraße. Sie reichten bis an den damaligen Tiergartenpark und die Akzisemauer, die Mitte des 18. Jahrhunderts zur Sicherung der Einfuhrzölle errichtet wurde. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts nutzte man die Palais zunehmend als Standorte für Ministerien, daher der Name Ministergärten. Sowohl die Alte Reichskanzlei in der Wilhelmstraße als auch die von Albert Speer geplante Neue Reichskanzlei in der Voßstraße standen auf diesem Terrain. Bereits 1947 waren die Gebäude auf Anordnung der sowjetischen Militäradministration weitgehend abgetragen worden. Erst zwischen 1987 und 1991 entstanden Wohngebäude in Plattenbauweise mit insgesamt über 1.000 Wohneinheiten und eine Kindertagesstätte. 1992 stimmten Bund und Land Berlin darin überein, in den Ministergärten die Ländervertretungen und das Denkmal für die ermordeten Juden Europas zu errichten. Konsens bestand auch darüber, den vorhandenen Wohnbestand weiter zu verdichten und Wohnfolgeeinrichtungen zu bauen. Die Berliner Mitte sollte als Ort der Politik, Wissenschaft, Kultur und des Wohnens ein neues städtebauliches Gefüge gewinnen und zugleich ein sozial ausgewogen strukturierter Standort bleiben. Im Rahmen der Entwicklungsmaßnahme wurde das Gebiet über die Behren-, die Cora-Berliner-, die Gertrud-Kolmar-Straße und die Straße In den Ministergärten neu erschlossen. Entlang der Gertrud-Kolmar-Straße wurde ein Schulsportplatz errichtet. In den Ministergärten haben sich die Landesvertretungen von Schleswig-Holstein und Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen angesiedelt. |