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Archiv: Hauptstadt Berlin - Dokumentation der ArbeitsphasenEin erlebbares Regierungsviertel entsteht
Integration der Parlaments- und Regierungsgebäude in die Stadt - das hieß auch, dass die Bürger und Besucher Berlins die neu entstandenen Areale begehen und erleben dürfen. Das öffentliche Leben sollte an der Grenze des Regierungsviertels nicht haltmachen. Aus diesem Grund war aus Sicht des Landes eine Mischnutzung der Gebäude sinnvoll, um für Bürger und Parlamentarier zusätzliche Anlaufpunkte und Versorgungsmöglichkeiten zu schaffen.
Im Falle des Reichstagsgebäudes ist dieser Gedanke mit großem Erfolg umgesetzt worden: Die Reichstagskuppel lockt jährlich Millionen von Besuchern und ermöglicht ihnen einen Blick aus dem Deutschen Bundestag, dem politischen Zentrum der Bundesrepublik Deutschland, über die Dächer Berlins. Die meisten Bundesministerien lehnten öffentliche Räume innerhalb der eigenen Gebäude vor allem aufgrund hoher Sicherheitsanforderungen ab und bestanden auf geschlossenen Liegenschaften ohne Durchwegungen. Dennoch wird man heute von einem "Regierungsghetto" nicht sprechen können, wenn man sieht, in welchem Maße und mit welchem Enthusiasmus Bürger und Besucher die neu erschlossenen Quartiere erkunden und nutzen. Das städtische Niemandsland, jenes Narbengelände der Teilung, ist verschwunden. Lediglich im Spreebogen am Alexanderufer und an der Wilhelmstraße gegenüber dem Bundesfinanzministerium warten einige letzte Flächen auf ihre endgültige Bestimmung. |