|
|
Archiv: Bevölkerungsentwicklung in der Metropolregion Berlin 2002-2020 mit Schwerpunkt Bevölkerungsprognose für Berlin
Wanderungsannahmen für Berlin
Wanderungen Berlin - Umland
Mit einem Verlust von nahezu 30 Tsd. Personen erreichte die Abwanderung in das Umland im Jahr 1998 ihren Höhepunkt. Das Auslaufen des Fördergebietsgesetzes und die damit einhergehende Verlagerung der Neubautätigkeit im Umland vom Geschosswohnungs- auf den Einfamilienhausbau führten dazu, dass die Wanderungsverluste seitdem jährlich geringer werden.
Für die Basis-Variante wird von folgenden Erwartungen ausgegangen: Die Fortzüge aus Berlin (2002: rd.28 Tsd. Personen) werden weiter zurückgehen und sich nach 2010 in einer Größenordnung von rd. 18 Tsd. Personen pro Jahr konsolidieren. Auch die Zahl der aus dem Umland nach Berlin Zuziehenden (2002: rd. 16 Tsd. Personen) wird in den nächsten Jahren wieder abnehmen und nach 2010 bei rd. 11 Tsd. Personen liegen. Damit ergibt sich per Saldo bereits kurzfristig ein Abwanderungsverlust von unter 10 Tsd. Personen pro Jahr, der sich nach 2010 voraussichtlich bis auf 7 Tsd. Personen p.a. verringern wird.

Insgesamt wird für den Prognosezeitraum aus der Stadt-Umland-Wanderung ein negativer Saldo von rd. 137 Tsd. Personen erwartet. Dieser Wert bedeutet einerseits einen gravierenden Verlust für Berlin, zumal davon auszugehen ist, dass die Stadt auch weiterhin vorrangig jüngere deutsche Familien mit überdurchschnittlichem Einkommen an die Umlandgemeinden verliert. Andererseits ist der erwartete Wanderungsverlust für den Prognosezeitraum von 18 Jahren geringer als die tatsächlichen Verluste im abgelaufenen Jahrzehnt 1993-2002 (rd. -176 Tsd. Personen).
Wie bei den bisherigen Prognosen sind die Annahmen zur künftigen Wanderung zwischen Berlin und dem Umland Ergebnis einer Abstimmung mit den für die Erarbeitung der Bevölkerungsprognose zuständigen Dienststellen in Brandenburg.
In der Variante "Boom" führt die erhöhte Nachfrage einkommensstarker Bevölkerungsgruppen nach Wohneigentum dazu, dass die Abwanderungsverluste Berlins gegenüber dem Umland ab 2010 wieder zunehmen. Der negative Saldo summiert sich im Prognosezeitraum auf rd.192 Tsd. Personen.
In der Variante "Schrumpfung" verringern sich infolge geringer Wirtschaftskraft und des Wohnungs-Überangebotes in Berlin die Abwanderungsverluste gegenüber dem Umland bis auf 1 Tsd. Personen pro Jahr. Insgesamt betragen sie im Prognosezeitraum rd. 93 Tsd. Personen.
|
|