Das Fördergebiet Neue Mitte Tempelhof ist durch den öffentlichen Personennahverkehr gut erschlossen, jedoch besonders durch den Tempelhofer Damm stark mit Kfz-Verkehr belastet. In den nächsten Jahren entsteht hier ein gänzlich neues innerstädtisches Stadtquartier mit ca. 500 Wohnungen, das sich in vorhandene städtische Strukturen integrieren muss. Um den Herausforderungen durch das erwartete höhere Verkehrsaufkommen begegnen zu können, lässt der Bezirk Tempelhof-Schöneberg mit Mitteln aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung ein Verkehrs- und Mobilitätskonzept erarbeiten. Leitlinien dafür sind u.a. die Vorgaben des Mobilitätsgesetzes Berlin sowie die Bedarfe und Problemlagen vor Ort.
Neben dem geplanten Wohnungsbau in der Götzstraße werden neue öffentliche Gebäude mit teils erheblichem Publikumsbetrieb entstehen, wie die Rathaus-Erweiterung, das Kultur- und Bildungszentrum, das Schwimmbad und das neue Gebäude des Polizeiabschnitts. Das bedeutet neben der Zunahme von motorisiertem Verkehr auch zusätzlichen Parkraumbedarf. Auch der Fuß- und Radverkehr sowie die Nutzung neuer Verkehrsmittel wird zunehmen.
Im Rahmen der durch das neue Wohngebiet nötig werdenden Weiterentwicklung soll die Verkehrsinfrastruktur gleichzeitig an die Anforderungen des Klimaschutzes, der Barrierefreiheit und die veränderten Bedürfnisse der Bewohnerschaft angepasst werden. Im Quartier fehlen - insbesondere am Tempelhofer Damm, Alt-Tempelhof sowie an allen Knotenpunkten - adäquate Anlagen für den Fuß- und Radverkehr. Die Barrierefreiheit der Verkehrsanlagen ist nicht überall gegeben.
Die Verkehrsinfrastruktur soll bedarfsgerecht, stadtverträglich, klimafreundlich und zukunftssicher umgestaltet werden. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Nahmobilität mit dem Ziel, motorisierte Fahrten durch Fußwege und Radfahrten oder andere neue Verkehrsmittel zu ersetzen.
Im Zusammenhang mit dem städtebaulichen Konzept und der Bauleitplanung sind zunächst vertiefende verkehrsplanerische Untersuchungen nötig, um das zukünftige Verkehrsaufkommens aller Verkehrsarten einzuschätzen. Aus der Analyse werden zusammen mit wichtigen Interessenvertretungen und der Bürgerschaft Leitlinien und Konzepte für die Erschließung und Einbindung des Quartiers und Lösungsansätze für eine gleichberechtigte, stadtverträgliche Mobilität entwickelt. Dazu gehören u.a. Parkraummanagement, Quartiersgaragen, Rad-Abstellanlagen, Mobilitäts-Hubs zum Umstieg zwischen Verkehrsträgern sowie betriebliche Mobilitätsberatung.
Informationen
Adresse:
Fördergebiet Neue Mitte Tempelhof
Tempelhof-Schöneberg
Auftraggeber/Bauherr:
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Planung:
IVAS – Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen und -systeme
Gesamtkosten:
155.000 EUR, davon 100.000 EUR aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung
Realisierung:
2021/22

