Die „Debütantin“ kann aufatmen. Die Bronze-Skulptur des Bilderhauers Michael Klein aus dem Jahr 1985 war jahrelang hinter viel Gestrüpp kaum noch erkennbar. Nach einer gründlichen Reinigung kann sie jetzt die Besucher*innen von ihrem etwas versetzten Standort wieder beim Spielen beobachten. Die Plastik mit den drei Fröbelschen Spiel-Elementen im Sockel – Kubus, Zylinder und Kugel – soll an den Namensgeber des Platzes erinnern. Friedrich Fröbel gründete 1840 den weltweit ersten Kindergarten und hätte eine Spielfläche für die ganze Familie sicher mit Wohlwollen begrüßt. Nachdem bereits 2017 Spiel- und Bolzplatz eine zeitgemäße Ausstattung erhielten, konnte nun der zweite Bauabschnitt übergeben werden. Dies übernahm Pankows Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bürgerdienste am 16. Oktober 2019 persönlich – trotz strömenden Regens.
In seiner Ansprache würdigte Vollrad Kuhn das gute Zusammenwirken zwischen der Landschaftsarchitektin Dagmar Gast, dem Bezirksamt, der Gartenbaufirma und dem Büro Planergemeinschaft, das die Fäden für dieses Projekt zusammenhielt und die Bürgerbeteiligung organisiert hatte. 2017 wünschten sich die Nachbarn, dass die Wege repariert und der Platz vor dem Lärm der Bundesstraße besser geschützt würde. Diese und weitere Vorschläge konnten bei der abgeschlossenen Umgestaltung berücksichtigt werden – dank der Fördermittel aus dem Programm Stadtumbau.
Gleich nach der Freigabe durch den Stadtrat nutzten Kinder und Erwachsene die Gelegenheit, die Fitnessgeräte auszuprobieren, die instand gesetzte Treppe auf und ab zu hüpfen oder auf den leuchtend roten Bänken Platz zu nehmen. Andere versammelten sich unter einem temporären Pavillon bei Kaffee und Kuchen und diskutierten über das Für und Wider der Platzgestaltung. Manche zeigten sich zufrieden, dass man sich auf der Fläche wieder erholen könne. Einige dagegen bedauerten, dass 26 kranke und demzufolge nicht mehr standfeste Bäume gefällt wurden.
Debattiert wurde ebenso über die Lärmschutzwand, die jedoch noch nicht ihr endgültiges Aussehen hat. Auf der Parkseite soll sie in den nächsten Jahren eine dichte Begrünung erhalten und auf der Straßenseite soll der Beton möglichst bald verschönert werden, denkbar ist zum Beispiel eine gemeinschaftliche Kunstaktion. Die letzten Pflanzungen von Bäumen, Sträuchern sowie die Wildblumensaat kommen noch im November in die Erde. Die Gesamtwirkung des Fröbelplatzes wird also erst im Sommer zu erspüren sein, wenn alles blüht, die Kinder über den Rasen tollen und die Kugel über die Boule-Fläche rollt. Der „Debütantin“ am Eingang des Fröbelplatzes wird dies sicher gefallen.