Den bundesweiten Tag der Städtebauförderung am 14. Mai nutzte der Bezirk Spandau, um der Öffentlichkeit das neue Fördergebiet Haselhorst/Siemensstadt vorzustellen. Ein großformatiger Plan des Gebiets auf dem sonnigen Vorplatz der Christophorus-Kirche schwirrte nur so von farblich differenzierten „Epizentren“: Es sind die Schwerpunkte des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungs-Konzepts (ISEK) . Die geballte fachliche Kompetenz am Schuckertdamm machte es den Besucher:innen leichter, sich darauf zurecht zu finden. So lenkte Benjamin Schrader aus dem bezirklichen Fachbereich Stadtplanung souverän die Blicke dorthin, wo Nachhaltige Erneuerung in den kommenden Jahren groß geschrieben wird.
Wie wichtig hier künftige Maßnahmen sind, lässt sich dem prominenten Besuch entnehmen, der gleich um 10 Uhr vorbei schaute. Dazu zählten der Spandauer Bundestagsabgeordnete und ehemalige Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank, Hendrik Hübscher, Referatsleiter Integrierte Quartiersentwicklung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Thorsten Schatz, Stadtrat für Bauen, Planen, Umwelt- und Naturschutz und Oliver Gellert, Bezirksstadtrat für Jugend und Gesundheit.
Auf der rechten Seite des Platzes ging es gleich um ein konkretes Vorhaben. Rundum erneuert werden soll ein gut besuchter Spielplatz für Kleinkinder im nahe gelegenen Wilhelm-von-Siemens-Park: der Schnecken- oder auch Drachen-Spielplatz, wie ihn das Bezirksamt nennt. Elke Nolthenius, in Spandau seit vielen Jahren verantwortlich für Spielplätze, erklärte ausführlich, warum: „Solch ein Spielplatz aus Holz hält nicht ewig - im Durchschnitt etwa zehn bis zwölf Jahre. Hier ist Material in die Jahre gekommen. Es müsste also alles ausgetauscht werden, bis auf die hochwertige Rutsche aus Edelstahl, die wir natürlich wieder verwenden.“
Überhaupt setzt die erfahrene Fachfrau heute mehr auf Metall in Kombination mit Holz: bevorzugt Robinie und Eiche, wegen deren Festigkeit, Härte und Widerstandsfähigkeit. In den Augen von Elke Nolthenius sollte ein Spielplatz den Kindern Anreize bieten, sich zu bewegen und auch mal Herausforderungen zu meistern. Ein bisschen Nervenkitzel fände sie ebenfalls nicht schlecht... Den erfährt man auch beim Herumstromern in der Umgebung, denn der Spielplatz liegt quasi mitten im Wald.
Die Aufsteller mit Fotos einzelner Elemente zum Spielen und Klettern im A4 Format sollten die Passanten ermuntern, eigene Vorschläge anzubringen. Genannt wurden Sandspiel, eine Kletterburg, eine Tampenschaukel, eine Aussichts-Plattform, Balancier- und Sitzbalken sowie Picknick-Tische und -Stühle, viele Bänke und große Mülleimer mit Deckel. Besonders wichtig ist den Anwohnerinnen und Anwohnern hier wie überall in Berlin die Sauberkeit.
Olaf Kube und Moritz Mechtel vertraten am Stand die Gebietsbeauftragte S.T.E.R.N. GmbH. Das Büro unterstützt den Bezirk beim Planen und Organisieren der einzelnen Projekte und wenn es darum geht, die Menschen vor Ort daran zu beteiligen. Aus Moritz Mechtels Sicht sollte jeder Spielplatz ein Treff für alle sein, die mit ihren Kindern spielen gehen. „Deshalb sind Sitzgelegenheiten wichtig – egal welcher Art “. Um mehr über die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder zu erfahren, ist eine Beteiligung der fünf umliegenden Kindergärten und der Grundschule am Jungfernheideweg vorgesehen.
Dass sich Bürger beteiligen, ist ja inzwischen gang und gäbe. Nunmehr wird also, dank Förderprogramm, die nachhaltige Stadtentwicklung auch in Haselhorst/Siemensstadt unterstützt. Wer an diesem Vormittag nicht den Umweg über den Schuckertdamm nahm, kann sich online orientieren und bis 5. Juni 2022 seine Ideen für den Spielplatz einbringen unter: https://mein.berlin.de/projekte/erneuerung-des-drachenspielplatzes-am-quellweg/