Am 15. November 2018 waren rund 50 Anwohnerinnen und Anwohner des Mühlenkiezes in den Quartierspavillon gekommen, um erste Zwischenergebnisse zur Grün- und Freiflächenkonzeption für ihren Kiez zu diskutieren. Ziel der Konzeption ist, konkrete Maßnahmen zu definieren, die mit Fördermitteln aus dem Stadtumbau-Programm umgesetzt werden können. Eingeladen hatten das Bezirksamt Pankow und die Gebietsbeauftragte für den Stadtumbau, BSM – Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung.
Fest steht bereits, dass 2019 die konkrete Planung für die behutsame Neugestaltung des Einsteinparks und der Spiel- und Grünfläche hinter den Häusern in der Thomas-Mann-Straße 2 bis 12 erfolgen soll. Dies erfuhren die Anwesenden von Heidi Rusteberg vom Stadtplanungsamt, die außerdem ankündigte, dass ab sofort pro Halbjahr ein Infobrief zum aktuellen Stand des Stadtumbaus erscheinen wird. Die erste Ausgabe mit Informationen zu den nächsten Projekten lag auf den Arbeitstischen aus. Die meisten der Teilnehmenden hatten ihn schon als Beilage der Zeitung Berliner Woche in ihren Briefkästen gefunden.
Mareike und Markus Schönherr, Inhaber des vom Bezirksamt Pankow beauftragten Büros herrburg Landschaftsarchitekten, stellten nach der Einführung detaillierte Analysen und die Leitidee zu den Grün- und Freiflächen im Mühlenkiez vor. Im Saal kam die genaue Kenntnis des Gebiets mit seinen Stärken und Schwächen gut an. Die Fachleute lobten die gute Struktur und die vielen Freiflächen. Begeistert waren sie von den zahlreichen Kunstwerken, die mittlerweile allerdings häufig unter wucherndem Grün versteckt liegen. Auch die wichtigen Wegeachsen sind geradezu von grünen Wänden umstellt, sodass der Bezug zu den angelagerten kleinen Plätzen, Spiel- und Sportflächen fehlt. Die Anlagen selbst sind meist überaltert und zum Teil kaum noch nutzbar. Für die Menschen besonders ärgerlich: In dem Quartier mit überdurchschnittlich vielen älteren Menschen sind die Wege an vielen Stellen durch Wurzelwerk beschädigt und es gibt viel zu wenig Bänke. Letzteres soll sich mit einer Sofortmaßnahme so bald wie möglich ändern.
Die drei großen Ost-West-Wegeachsen sollen gestärkt werden; sie bilden die Grundstruktur des Wegesystems. Die Nord-Süd-Achsen gewinnen im Hinblick auf den möglichen Wohnungsneubau an der Michelangelostraße an Bedeutung. Um die Struktur auch für Besucher*innen kenntlich zu machen, ist ein Wegeleitsystem geplant. Dort könnten auch verschiedene Rundwege gekennzeichnet werden, zum Beispiel ein Weg entlang der Skulpturen, eine Jogging- und Walkingstrecke und ein Naturlehrpfad. Besonders wichtig für junge Familien: alle Spielplätze im Gebiet werden aufgewertet.
Weitere Projekte, die zur Umsetzung vorgeschlagen werden sollen, sind die Neugestaltung des Marktplatzes an der Greifswalder Straße, ein Grünzug zwischen S-Bahn und Storkower Straße, gemeinschaftsfördernde Angebote rund um den Quartierspavillon und vieles mehr.
Viele Anregungen und Hinweise brachten die Gäste der Veranstaltung in der anschließenden Fragerunde und bei der Gruppenarbeit ein. Behandelt wurden die Themenkomplexe "Nördlich der Michelangelostraße", "Mobilität" und "Mühlenboulevard" – gemeint ist die zentrale Ost-West-Achse mit den Kitas, Schulen und dem Quartierspavillon. All dies fließt in die nun anstehenden Maßnahmensteckbriefe und die weitere Bearbeitung des Konzeptes ein. Mitte kommenden Jahres soll das fertige Konzept vorgestellt werden. Bis dahin wird es auch um die Erkenntnisse eines parallel beauftragten Verkehrskonzepts ergänzt.
Download Infobrief Stadtumbau (PDF, 5 MB)