600 Ideen für die Spiellandschaft Krautstraße/ Lange Straße sind eingegangen beim Straßen- und Grünflächenamt Friedrichshain-Kreuzberg und bei dem mit der Öffentlichkeitsbeteiligung beauftragten Büro "stadt.menschen.berlin". Seit dem Start des Projekts Ende April 2021 sammeln sie zusammen mit der Gebietsbeauftragten "Stadtkontor GmbH" Vorschläge, u.a. bei drei Veranstaltungen vor Ort und zwei Workshops mit Schul- und Kitakindern.
Die Menge der Ideen zeigt, wie wichtig den Anwohner:innen die Neugestaltung der beiden Spielplätze mit einer verbindenden Spielstraße ist. Einige wenige wenden sich gegen die Sperrung des kleinen Abschnitts der Krautstraße für den Kfz-Verkehr, die das Bezirksamt vor einigen Wochen vorgenommen hat. Die meisten aber – Familien, Kitabeschäftigte und Tagesmütter zum Beispiel – sind sehr angetan von der Idee, zwei durch die Straße getrennte Spielplätze miteinander zu verbinden. Rund 30 Interessierte, darunter viele Kinder, waren am 21. Juni wieder vor Ort, um sich die Vorplanung anzusehen und darüber zu diskutieren.
Volker Röhrs vom Landschaftsarchitekturbüro "geskes hack" und Nedim Fazlic vom Büro "Gruppe Planwerk" sowie Thomas Herbert vom Straßen- und Grünflächenamt stellten die Entwürfe vor. Anja Mocker von "stadt.menschen.berlin" moderierte die Veranstaltung; auch Vertreterinnen und Vertreter der Spielplatzkommission waren dabei.
Landschaftsarchitekt Volker Röhrs wandte sich mit seinen Erklärungen vor allem an die Kinder: Von ihnen sei der Wunsch nach Reisen in fremde Welten gekommen. Daraus entwickelte er die Idee für einen "Ufo-Spielplatz" mit einer Wolkenstadt aus verschiedenen Spielhäusern und Rutschen, verbunden durch Stege, die auch mit dem Rollstuhl befahrbar sind. Die Spiellandschaft Krautstraße / Lange Straße soll für alle Kinder etwas bieten – sie ist eines von zwei Pilotprojekten des Bezirks für eine inklusive Spielplatzgestaltung.
Um die großen Bäume soll ein ebenfalls Holzpodest in verschiedenen Höhen angebracht werden, wo man sich wie auf dem Dorfplatz im Schatten treffen kann. Die Asphaltfläche soll verkleinert und durch eine Schaukellandschaft ergänzt werden. Hier und bei den neuen Bodentrampolinen werden auch rollstuhlgerechte Modelle eingesetzt. Ebenfalls aus dem Rollstuhl bespielbar wird eine Sandbaustelle sein. Für die Jugendlichen gibt es wie bisher Basketball, Tischtennis und eine Graffitiwand.
Auf der anderen Straßenseite ist u.a. eine kleine Kunststofffläche mit Karussell und Wippe geplant, auch hier werden rollstuhlgerechte Geräte eingesetzt. Eine Sandfläche mit Kletterlandschaft auf zwei Ebenen folgt demselben Prinzip: unten kann auf Stegen gerollt, oben im Netz geklettert werden. Ein Highlight wird sicher das Riesenschildkröten-Wasserspiel. Auch an die Kleinkinder ist gedacht.
Nedim Fazlic von der "Gruppe Planwerk" stellte die Ideen für die Umgestaltung der Spielstraße vor: Hier soll es Sitzgelegenheiten, eine Rollerbahn, einen rollstuhlgerechten Murmeltisch, Beete und drei neue Bäume geben. Die s-förmige Anordnung der Elemente sowie Schwellen und Markierungen sollen schnelle Radler abbremsen. Auch Fahrradbügel werden auf der Spielstraße angeboten. Ein öffentliches WC ist beantragt, Thomas Herbert vom Straßen- und Grünflächenamt konnte dies aber noch nicht versprechen. Die Kinder interessiert eher etwas anderes: Wann wird der neue Spielplatz fertig sein? Baubeginn ist voraussichtlich im Frühjahr 2022, bis Ende 2022 könnte alles fertig sein.
Die Vorplanung ist auf der Plattform mein.Berlin.de einsehbar und kommentierbar: https://mein.berlin.de/topicprio/2021-12332/