Die Baufertigstellung für das Haus Babylon in Hellersdorf und der Abschluss der Interkulturellen Tage wurden am Abend des 24. September bei sommerlichen Temperaturen in südländisch anmutender Atmosphäre gefeiert. Der Integrationsbeauftragte des Bezirks Marzahn-Hellersdorf, Dr. Thomas Bryant, hatte zusammen mit Dr. Mekonnen Shiferaw, dem Vorsitzenden des Trägervereins Babel e.V., viele Freunde des Hauses eingeladen, unter ihnen Sebastian Scheel, Senator für Stadtentwicklung und Wohnen, die Vizepräsidentin des Bundestages, Petra Pau, Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle und viele Menschen aus der Nachbarschaft.
Dr. Shiferaw erinnerte an die Anfänge der Interkulturellen Tage vor 29 Jahren mit 10 engagierten Menschen, die sich zu dieser Zeit auch gegen Beschimpfungen und gewaltsame Anschläge wehren mussten. Heute sei ein breites und starkes Netzwerk für Toleranz, Vielfalt und Demokratie aktiv.
Das Haus Babylon und der Trägerverein Babel e. V. sind gleichzeitig einer der stärksten Partner des neuen Quartiersmanagements (QM), dessen Arbeit Teamleiterin Dr. Heike Gerth-Wefers auf der Bühne kurz vorstellte. Erste gemeinsame Projekte sind schon angelaufen. Ganz im Sinne des gemeinsamen Engagements für den Kiez rief Dr. Gerth-Wefers die wichtigsten Unterstützer:innen aus der Politik und der Nachbarschaft auf die Bühne, um ein großes Puzzle zu vollenden. An anderen Stationen beteiligten sich viele Kinder, Jugendliche und Familien: So konnte man im Garten Plakatwände mit Graffiti besprühen oder mit Hilfe einer Fotobox ein Erinnerungsfoto schießen.
Die Sanierung und der Umbau des Haus Babylon, in dem nun auch eine Filiale der Musikschule "Hans Werner Henze" arbeitet, dauerte bei laufendem Betrieb vier Jahre und wurde mit 4,5 Mio. Euro aus dem Programm Stadtumbau, u.a. auch mit Mitteln der Europäischen Union, finanziert. Doch noch ist die Zeit der Bauarbeiten nicht ganz beendet: Ab Herbst wird der Garten umgestaltet, hierfür werden noch einmal 900.000 Euro aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung investiert.
Das Geld ist auf jeden Fall gut angelegt, denn hier wird Integrationspolitik mit dem Herzen gemacht, wie Dr. Shiferaw es ausdrückt. Die Bühne im Garten erstrahlte im bunten Licht. Die Musikschule, ein Rap-Duo und Familien aus dem Quartier brachten den zahlreichen Gästen spanische, afrikanische, arabische Klänge oder auch Berliner Kiez-Mugge näher. Am langen Buffet im Garten gab es babylonische Köstlichkeiten und es zeigte sich wieder einmal, dass gemeinsames Kochen und Musizieren, Spielen und Sprayen ein guter Weg zu guter Nachbarschaft sind.