Ungewöhnlich viele Menschen waren am 17. November 2014 zum Stadtplatz "Am Mühlengrund" gekommen. Der Ort hat schon bessere Zeiten gesehen, viele Läden stehen leer, kein schöner Anblick an einem Novembertag.
Wenn da nicht diese fantastische Metallskulptur wäre - ein schwarzes, schlankes Fabelwesen aus dessen Kopf nach einem beherzten Knopfdruck von Bezirksstadtrat Wilfried Nünthel endlich wieder Wasser in Kaskaden auf ein rotes Mühlrad fließt. Das Wasser mündet in einem Bachlauf, der den gesamten Platz überquert.
Man kann sich gut vorstellen, wie hier bei besserem Wetter die Kinder am Bächlein spielen. Das war nicht mehr der Fall, seit der Brunnen Ende der 90er-Jahre wegen Sanierungsbedarfs abgeschaltet worden war und es wird auch noch eine ganze Weile dauern, bis es soweit ist. In den nächsten Jahren soll der Platz erst einmal durch einen Investor mit neuen Gewerbeflächen umgestaltet werden. Dann wird der Brunnen auch wieder zeitweilig stillgelegt. Stadtrat Nünthel versicherte aber, die moderne Brunnentechnik würde eine solche Phase problemlos überstehen.
Die Sanierung ist vor allem den Anwohnerinnen und Anwohnern zu verdanken, die nach dem langen Stillstand beim Bezirk auf Erhalt und erneute Inbetriebnahme dieses Wahrzeichens drängten.
Ein großer Teil der 460.000 Euro Fördermittel aus dem Programm Stadtumbau Ost wurden für die Erneuerung der Brunnentechnik verwendet. Außerdem wurde der Wasserlauf neu angelegt und sogar ausgeleuchtet. Außerdem ist er nun auch von Menschen mit Gehbehinderung leichter zu überwinden. Auch das runde Becken wurde erneuert. Die Metallskulptur restaurierte der Künstler Achim Kühn selbst. 1986 war er schon einmal bei der Einweihung dabei gewesen. Er freute sich nun ganz besonders, dass der Brunnen wieder Wasser führt.