Längere Umwege zur Querung der viel befahrenen Yorckstraße zwischen Schöneberg und Kreuzberg haben ein Ende, denn man kann sie nun ganz bequem über eine der vier sanierten und für den Fuß- und Radverkehr hergerichteten Yorckbrücken queren. Ihrer neuen Bestimmung übergeben wurden die ehemaligen Bahnbrücken aus der Gründerzeit von Berlins Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und dem Vorstandsvorsitzenden der Grün Berlin Stiftung, Christoph Schmidt. Bei einem Presse-Termin am 3. Juli testeten Regine Günther und Christoph Schmidt die neue Verbindung selber auf dem Rad und lobten die gelungene Instandsetzung sowie den schönen Rundumblick, den man von der Brückenmitte aus genießen kann.
Die Grün Berlin Stiftung hatte im Auftrag der Senatsverwaltung als Bauherrin die komplexe Sanierung der vier Brücken übernommen und das Projekt seit 2016 intensiv begleitet. Jetzt können Erholungsuchende an mehreren Punkten direkt zwischen dem Gleisdreieckpark nördlich der Yorckstraße und dem südlich gelegenen Flaschenhalspark hinüberwechseln. Beide Parks sind bei den Berlinerinnen und Berlinern äußerst beliebt, bilden sie doch mit den angrenzenden Grünzügen ein weitläufiges Erholungsgebiet, das mehrere Stadtteile miteinander verknüpft. In der Freiraumkonzeption des Senats ist dieses Areal ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Ost-West-Grünzug und der Nord-Süd-Tangente, die wiederum Teil des Radfernwegs Berlin-Leipzig ist.
Dass dieses über 30 Hektar große Gebiet innerhalb weniger Jahre so stark an Sympathie gewonnen hat, liegt auch an den begleitenden Maßnahmen, die der Bezirk Tempelhof-Schöneberg mit Projektmitteln aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung (ehemals Stadtumbau) realisiert hat. So wurde zuletzt im Herbst 2019 der Geschichtsparcours Yorckbrücken eingeweiht, der mit Tafeln und Hinweisschildern die Geschichte der Brücken beleuchtet. Der Parcours gehört zu einem Gesamtkonzept zur Geschichtsbildung des Bezirks. Die Yorckbrücke Nr. 5, die älteste noch vorhandene Brücke, wurde 2012 mit Stadtumbaumitteln denkmalgerecht saniert. Sie wird jedoch noch nicht genutzt.
Weitere Fördermittel flossen in die Einrichtung des Nord-Süd-Grünzugs entlang der Bautzener Straße oder in den Park am Gasometer. Alle diese flankierenden Maßnahmen hatten nicht nur die Förderung des Radfahrens zum Ziel. So finden sich längs der neuen grünen Wege zahlreiche Spiel- und Fitness-Geräte für alle Altersgruppen, Sportplätze sowie Möglichkeiten zum Ausruhen – und allerorten auch kleine Biotope und liebevoll sanierte technische Anlagen aus dem vorigen Jahrhundert.
Mit der Eröffnung der vier historischen Bahnbrücken für den Fuß- und Radverkehr im Juli 2020 können die Berlinerinnen und Berliner ihren Interessen für Sport, Natur und Geschichte noch besser nachgehen – und Berlin ist um eine Attraktion reicher geworden.